Schatzl, C. (2010). Added Value im Facility Management : Werterhalt in der Krise [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-55551
Nachhaltiges Immobilienmanagement verfolgt unweigerlich die primäre Zielsetzung den Wert der Immobilie zu sichern bzw. zu erhalten. Insbesondere bei Immobilienfonds lag der Fokus in den letzten Jahren in einer finanzwirtschaftlichen Zielorientierung, der Erhöhung der Mietrendite durch Realisierung von Kosteneinsparungen. Notwendige (Instandhaltungs-) Investitionen in Liegenschaften wurden verabsäumt und die renditeorientierten Zielsetzungen teilweise durch Abwälzung der Kosten auf die Mieter erreicht. Diese Vorgangsweise der Immobilieneigentümer hat sich im Rahmen der Krise noch verschärft. Hier eröffnet sich auch ein nicht vernachlässigbares Spannungsfeld: Nämlich die Erwartungshaltung von Mietern hinsichtlich niedrigen Betriebskosten bei gleichzeitig hoher Nutzungsqualität des Immobilienobjektes auf der einen Seite und die konsequente Verfolgung der renditeorientierten Zielsetzung des Immobilieneigentümers durch Kostenabwälzung. Auf Grund der Krise haben daher viele Mieter entweder die Eigentümer unter Druck gesetzt die Betriebskosten zu senken und keine größeren Instandhaltungskosten umzuwälzen, notwendigerweise suchten sich Mieter eine günstigere Immobilie. Die Transaktionen auf dem Markt sind fast zum Erliegen gekommen und viele Mieter haben wirtschaftliche Probleme und können sich speziell in guten Lagen die hohen Mieten nicht mehr leisten. Die derzeitigen Rahmenbedingungen erfordern neues Denken bei allen Beteiligten, insbesondere in Bezug auf die Immobilie als direktes Investment. Es stellt sich daher die Frage für Immobilieneigentümer: "Wie kann der Wert der einzelnen Immobilie mit einem geringen Investitionsbudget für Verbesserungsmaßnahmen stabil gehalten werden?". Gerade in Krisenzeiten sind Immobilieneigentümer auf der Suche nach Antworten auf diese Frage um insbesondere auch Renditeeinbußen zu verhindern. Ausgelöst durch die Finanzkrise zeigt sich somit nach einer rezessiven Wirtschaftsentwicklung eine sich länger anhaltende Stagnation ab, welche das oben angesprochene Spannungsverhältnis im Immobilienmanagement noch weiter strapazieren wird. Vor dem Hintergrund der durch diese krisenhafte Wirtschaftsentwicklung verschärften Rahmenbedingungen im Immobilienmanagement soll im Rahmen dieser Arbeit der Frage nach der optimalen Gestaltung des Facility Managements zum Zwecke der Erhaltung und Steigerung des Immobilienwertes unter Berücksichtigung der Erwartungshaltungen des Eigentümers (laufende Mietrendite) und des Nutzers (hohe Objektqualität) nachgegangen werden. Insbesondere gilt es Schnittstellen zwischen Assetmanagement, Portfoliomanagement, Property Management, sowie zum operativen Facility Management, dem so genannten Gebäudemanagement, aufzuzeigen und mögliche Ansätze für die Steuerung und Gestaltung für Immobilieneigentümer zu diskutieren.