Detailansicht

Das subjektive Empfinden vor und nach der Sport- und Bewegungstherapie
eine qualitative Untersuchung bei Folter- und Kriegstraumatisierten Frauen
Xhenita Nuredini
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Bewegung und Sport UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Clemens Ley
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.55039
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30919.04080.400966-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Flüchtlinge sind aufgrund einer lebensbedrohlichen Lage gezwungen ihre Heimat zu verlassen und sich auf die Flucht zu begeben. Bereits in der Heimat und fortlaufend während der Flucht, aber auch im Exilland erleben die Menschen viel Furchtbares. Psychische Probleme, wie die posttraumatische Belastungsstörung, können Folgen des Schreckens sein. Es sind viele Studien vorhanden, die die Entstehung von positiven Effekten durch Bewegung und Sport bestätigen. Doch in Bezug auf die posttraumatische Belastungsstörung sind wenige Studien vorhanden. Das Projekt „Movi Kune – gemeinsam bewegen“ ist eine Sport- und Bewegungstherapie für Folter- und Kriegsüberlebende. Movi Kune ist von dem Verein Hemayat, Therapiezentrum für Folter- und Kriegsgefangene, in Kooperation mit der Universitätssportzentrum Schmelz gegründet worden. Der Fokus von Movi Kune liegt bei der Stabilisierung und dem Vermitteln eines Sicherheitsgefühls. Weiters wird ein Augenmerk auf die Stärkung der eigenen Ressourcen gelegt. Eine positive Entwicklung im physischen, psychischen und sozialen Bereich wird zusätzlich angestrebt. In der vorliegenden Arbeit wird der affektive Zustand und deren Wirkfaktoren ergründet. Hierfür wurde eine Gruppe von folter- und kriegsüberlebenden Frauen von vier Übungsleiterinnen aus dem Studienbereich Sport und Psychologie und einer Kunsttherapeutin betreut. Insgesamt 40 Sport- und Bewegungseinheiten, die von Anfang Oktober 2017 bis Ende März 2018 stattgefunden haben, wurden für die vorliegende Arbeit erforscht. Die Frauen wiesen Symptome der posttraumatischen Belastungsstörung auf. Dazu kommen flüchtlingsspezifische Stressoren, die durch die schrecklichen Erlebnisse von Krieg, Folter und Flucht entstanden sind. Für das Forschungsvorhaben wurden zwei Einfallstudien untersucht. Die analysierten Daten setzten sich aus der teilnehmenden Beobachtung, den Bildinterpretationen, Vor- und Nachbesprechungen sowie den Interviews der beiden Teilnehmerinnen zusammen. Weitere Daten wurden durch die Gesprächsaufzeichnung mit der Psychologin einer der Frauen gewonnen. Die beobachteten Affekte werden in ihren Grundformen, Lust-Unlust und Valenz aufgezeichnet. Für die Datenanalyse wird das Software-Programm Atlas.Ti benutzt. Die Ergebnisse der zwei Einzelfallstudien legen eine positive Entwicklung in der Stimmungslage nahe, die auf das Bewegungs- und Sportprogramm rückgeführt werden konnte . Bei beiden analysierten Frauen verbesserte sich das psychische Wohlbefinden. Sie haben gelernt, mit gesteigerter Aktiviertheit und niedriger Valenz umzugehen und erkennen Bewegung und Sport als Stimmungsregulator. Durch die gesunkene Erregtheit minimierten sich bei beiden Frauen auch ihre Schlafprobleme.
Abstract
(Englisch)
Refugees are forced to leave their home because of the dangerous and life-threatening conditions they are confronted with. During this time, starting in their respective motherlands, while trying to leave and even when they have already arrived in a country of exile, they have to face many of the most horrid things imaginable. All of this results in a plethora of mental issues, posttraumatic stress disorder just being one of them. There are lots of studies that clearly show how much of a positive impact there is to gain from exercise and sports. But there are only a few studies that focus on post-traumatic stress disorder. The exercise and sport therapy program Movi Kune, which has been founded from the association Hemayat, the therapy centre for victims of war and torture, together in cooperation with the Viennese institute for sports science, offers the opportunity to conduct this research project. The main focus of Movi Kune is to stabilize those that are in need and to convey a sense of safety to them, while simultaneously strengthening their personal resources and to achieve positive development regarding their psychological, physical and social well-being. In this particular paper the affective state of those afflicted and all related factors will be explored. An Intervention that started during winter semester 17/18 and ended in April of 2018 will serve as the base. A group of war surviving women, showed definite signs of posttraumatic stress disorder, were entrusted to the care of an arts therapist and four student trainers, whose area of studies ranged from sports to psychology. Two single case studies were used as research projects. The analysed data is composed of observations of the participating trainers, image interpretation, preliminary discussions, debriefing sessions, interviews and a recording of a conversation from a psychologist of one of the women. For data analysis the software program Atlas.Ti was used. The results from these two case studies show a definite positive development in mood of the participants, attributable to their movement and sports therapy program. Both women show an improvement in psychological well-being, they have learned to mitigate moments of high activation and unpleasant affect. They also have recognized how to use sports to regulate their mood. This lowered state of arousal is also helping them with their sleeping problems.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Bewegungstherapie Trauma
Autor*innen
Xhenita Nuredini
Haupttitel (Deutsch)
Das subjektive Empfinden vor und nach der Sport- und Bewegungstherapie
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine qualitative Untersuchung bei Folter- und Kriegstraumatisierten Frauen
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
103 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Clemens Ley
Klassifikation
76 Sport > 76.11 Sportsoziologie, Sportpsychologie
AC Nummer
AC15282214
Utheses ID
48644
Studienkennzahl
UA | 190 | 482 | 299 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1