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Rilkes dramatische Werke
Alexander Steiner
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Hilde Haider
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.46261
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30689.27399.583270-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Abstrakt Diese Arbeit beschäftigt sich mit den dramatischen Werken des in erster Linie als Lyriker bekannten deutschsprachigen Schriftstellers Rainer Maria Rilke. Es handelt sich dabei vermutlich um die erste Arbeit, die sich ausführlich mit dem gesamten dramatischen Werk Rilkes auseinandersetzt. Rilkes Dramen wurden und werden von jeher von der Forschung vernachlässigt. Nur ein sehr kleiner Teil der Sekundärliteratur zu Rilke stellt das dramatische Werk in sein Zentrum, was verblüfft, denn Rilke hat eine erstaunlich große Anzahl an dramatischen Werken verfasst, darunter mehrere abendfüllende. Rilkes dramatischen Werken ist allerdings kein Erfolg beschieden gewesen, einige wurden vermutlich nie aufgeführt. Das einzige Stück, das eine Rezeptionsgeschichte am Theater aufweisen kann, ist das Versdrama „Die weiße Fürstin“, das in zwei Versionen vorliegt. Rilke hat alle seine Stücke in dem verhältnismäßig kurzen Zeitraum von 1894 bis 1904 geschrieben, alle dramatischen Werke lassen sich somit seiner frühen Phase als Schriftsteller zurechnen. Auch die theoretische Auseinandersetzung mit dem Theater an sich fällt in diese Zeit. Rilke zeigt sich zunächst stark beeinflusst von den Psychodramen Richard von Meerheimbs, anschließend von den dramatischen Werken des Naturalismus und schließlich von den dramatischen Konzeptionen Maurice Maeterlincks. Rilkes eigene theoretischen Überlegungen laufen auf ein völlig untheatralisches, undramatisches Theater hinaus, ein Theater, in dem kaum noch Bewegung herrscht und in dem Stimmung und selbst Bühnenrequisiten entscheidende Bedeutung erhalten. Dramatik im eigentlichen Sinn wird nicht mehr angestrebt, auch Einfühlung ist nicht mehr möglich, die Figuren selbst kommunizieren praktisch nicht mehr auf eine für den Zuseher und die Zuseherinnen wahrnehmbare oder verständliche Weise. Es ist daher nur logisch, dass Rilke zu einem relativ frühen Zeitpunkt seine Laufbahn als Dramatiker abbricht und sich nach 1904 nicht mehr mit dem Theater beschäftigt. Obwohl Rilkes Dramen kein Erfolg beschieden war, sind seine Werke eigenartigerweise doch immer wieder Anlass für das Theater, sich damit zu beschäftigen. Eine große Anzahl an Theateraufführungen (Sprechtheater, Oper, Ballett) basiert auf Rilkes Prosatexten wie „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“ oder lyrischen Texten Rilkes. Sogar Rilkes Leben selbst wurde zur Grundlage von dramatischen Bearbeitungen. Die Stücke Rilkes werden in dieser Arbeit nach ihrem Entstehungszeitpunkt chronologisch untersucht. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die inhaltliche Auseinandersetzung und Darstellung des Stücks, die Charaktere der Figuren, die eventuelle Verwendung von 4 Symbolen oder wiederkehrenden Motiven (wie die negative sexuelle Einstellung von Frauen), die Umstände der Entstehung, die (wenn vorhanden) Rezeptionsgeschichte, die Zusammenfassung der (wenn vorhanden) Kritiken zu den Aufführungen der Stücke. Besprochen wird auch der literarische und gedankliche Einfluss einzelner Autoren wie Meerheimb oder Maeterlinck einerseits oder literarischer Strömungen wie dem Naturalismus andererseits. Aufgezeigt werden auch Verbindungen der Stücke zu anderen Werken Rilkes wie es zum Beispiel beim Drama „Waisenkinder“ der Fall ist, das literarisch in engem Kontakt zu Rilkes Erzählung „Der Totengräber“ steht. Ebenfalls besprochen wird Rilkes praktische Theaterarbeit. Rilke hat sich immer wieder gewünscht, an einem Theater arbeiten zu können, was nie passiert ist. Rilke hatte nur selten die Möglichkeit, als Regisseur seine theatralischen Konzeptionen in Realität umsetzen zu können, etwa bei der von ihm veranlassten Aufführung von „Schwester Beatrix“ von Maeterlinck oder bei der Aufführung seines eigenen Stücks „Zur Einweihung der Kunsthalle“, von der es auch durch Rilke selbst eine lebhafte Beschreibung gibt und wobei deutlich wird, worauf Rilke als Regisseur selbst Wert gelegt und wie sich diese Arbeit auch in seinem theoretischen Schreiben ausgedrückt hat.
Abstract
(Englisch)
Abstract This thesis focusses on the dramatical works of German writer Rainer Maria Rilke, who is best known for his lyrical work. This is probably the first thesis which deals with the whole of Rainer Maria Rilke´s dramatical work in great detail. Rilke´s plays have never been of great interest to researchers, even today the plays are mostly neglected. Only a very small part of secondary literature concerning Rilke focusses on his plays, which is astounding, because Rilke has indeed written quite a lot of plays, some of them are even feature-length. Rilke´s plays have never achieved any considerable success, some have probably never been performed. The only play having a relatively long history of reception is „Die weiße Fürstin“, written in verse in two different versions. Rilke has written all of his plays in the rather short timespan between 1894 and 1904, all of his dramas can be attributed to his early phase as a writer. His theoretical consideration with the drama also takes place in this period. In his beginning as a dramatist, Rilke, still a teenager, is heavily influenced by the psychodrama of Richard von Meerheimb, then moves on to write plays in the style of naturalism and ends up being strongly influenced by the theatrical works and ideas of Maurice Maeterlinck (Rilke even directs one of Maeterlinck´s plays, „Sister Beatrice“.). Rilke´s theory of drama ends up in a kind of theatre that is completely nondramatic, a drama that hardly shows any sign of movement, a drama which focusses greatly on atmosphere and ranks the stage prop on the same level as the actors and their acting. It is a kind of drama that makes it almost impossible for the spectators to commit their feelings to the happenings onstage. It seems only consequent that Rilke cuts off his career as a dramatist 1904, when he is only 29 years old and stops engaging himself in drama altogether. Although Rilke´s plays never had any relevant kind of success, his works quite often have been the foundation of dramatical events. There is a rather big number of theatrical events basing on Rilke´s poems or prose like „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“, covering opera, ballet or drama. Even Rilke´s life itself has been the base of dramatical works. In this thesis, the plays of Rilke get examined in chronological order, first all the verse dramas, afterwards all of the prose dramas. Central topics of this thesis focus on the characters of the figures, the use of symbols or motives (like the negative sexual attitude of women), the circumstances of the development of the plays, the reception (when available), and the summing up of the reviews of the plays (if possible). 6 The influence of authors like Meerheimb or Maeterlinck and naturalism is another topic in this thesis. Also shown up gets the literary connection of Rilke´s plays to other pieces of his writing, for example his play „Waisenkinder“, which connects to his piece of prose „Der Totengräber“. This thesis also examines Rilke´s own work as a stageman. Rilke has always wanted to work in a theatre, which never happened. He rarely had the chance to fulfill his vision of theatre, for example when he directed Maeterlinck´s „Sister Beatrix“ or his own „Zur Einweihung der Kunsthalle“.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Rilke Drama
Schlagwörter
(Deutsch)
Rilke Theater
Autor*innen
Alexander Steiner
Haupttitel (Deutsch)
Rilkes dramatische Werke
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
234 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Hilde Haider ,
Johann Hüttner
Klassifikationen
24 Theater > 24.02 Theater: Allgemeines ,
24 Theater > 24.13 Theatergattungen, Theatersparten
AC Nummer
AC14560270
Utheses ID
40930
Studienkennzahl
UA | 092 | 317 | |
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