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Armut in der Zwischenkriegszeit
Monika Kratzer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Roland Girtler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1834
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30489.95853.657853-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit analysiert Überlebensstrategien der Bevölkerung Österreichs in den Jahren 1918 bis 1938. Die Armut in dieser Zeitspanne war vor allem durch die Auswirkungen des 1. Weltkrieges bedingt. Die Schließung von Fabriken, der akute Rohstoffmangel und der New Yorker Börsenkrach verursachten eine massive strukturelle Arbeitslosigkeit. Viele Personen verloren ihren Arbeitsplatz und in Folge auch die Arbeitslosenunterstützung. Dies bewirkte, dass die arbeitslosen Menschen ihre Grundbedürfnisse nicht mehr abdecken konnten. Sie konnten sich beispielsweise einen Arztbesuch oder die Wohnungskosten nur mehr schwer leisten. Anhand von qualitativer teilnehmender Beobachtung wird das Verhalten von in Armut lebenden Personen in der Stadt und auf dem Land erforscht. Für diese Untersuchung wurden mit 20 Personen freie Gespräche geführt. Anhand dieser Erzählungen wird das typische Alltagsleben der einfachen Menschen der Zwischenkriegszeit beschrieben. Trotz geringerer finanzieller Mittel organisierten sie ihr Leben. Laut den Lebensgeschichten meiner Zeitzeugen und Zeitzeuginnen waren die Menschen damals nicht unglücklich und sie fühlten sich subjektiv nicht „arm“. Sie waren Lebenskünstler. Es ist auffallend, dass die Stadt in der Zwischenkriegszeit jenen Bereich darstellt, wo der Überlebenskampf für die Menschen am schwierigsten war. So beeinflussten der soziale Wandel und die technischen Errungenschaften dort am meisten das tägliche Leben. Ohne Hilfe durch die Nachbarschaft und die Verwandtschaft wäre ein Überleben nicht möglich gewesen. Individualismus spielte damals keine Rolle. Die Interpretation meiner Feldforschung ergibt, dass sich die Bevölkerung in der Zwischenkriegszeit nicht ausschließlich auf soziale Unterstützung wie kostenlose Kohlelieferungen oder billige Fleischrationen verlassen konnte, sondern die Menschen entwickelten Strategien um überleben zu können. So bauten die Frauen beispielsweise selbst am Feld einen Backofen um Brot backen zu können und Männer fuhren auf das Land zu ihren Verwandten und halfen bei der Feldarbeit. Als Gegenleistung gab man ihnen Lebensmittel.
Abstract
(Englisch)
This diploma thesis analyzes the surviving strategies of the Austrian population from 1918 to 1938. The poverty of this time was mainly caused by the effects of the First World War. Due to the shutdown of factories, the acute lack of raw materials and the New York stock market crash most people lost their work. These people affected by unemployment, could not satisfy their basic requirements. They could hardly afford to go to the doctor or pay for their residence. The aim of this work is to study the behaviour of poor people living in the city and in the country using qualitative participating observation. For this field study free dialogs were performed with twenty different persons. Due to their own narratives the typical every day of the poor people could be analyzed. Although the people had few money they were able to organize their life. Due to the life stories of the contemporary witnesses the people of this time did not feel unhappy or poor. It is conspicuous that the life in the city was harder than in the country. There the social changes and technical acquisitions influenced strongly the daily life. The interpretation of my field study shows that the population living in the time between the two World Wars did not only trust in welfare including free supply of coal or cheap peaces of meat, but people organized their lives on their own. For example women built a baking oven on the fields or men went to their relatives in the country to work on the fields. In return they received food.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
surviving strategies from 1918 to 1938 poverty because of the effects of the First World War social changes technical acquisitions strongly daily life no trust in welfare people organized their lives
Schlagwörter
(Deutsch)
Überlebensstrategien der Bevölkerung in der Zwischenkriegszeit Armut durch Auswirkungen des 1. Weltkrieges große Arbeitslosigkeit Lebensbedürfnisse nur schwer abdecken Menschen fühlen sich subjektiv nicht arm Lebenskünstler
Autor*innen
Monika Kratzer
Haupttitel (Deutsch)
Armut in der Zwischenkriegszeit
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
107 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Roland Girtler
Klassifikation
71 Soziologie > 71.68 Sozial Schwache
AC Nummer
AC07084513
Utheses ID
1504
Studienkennzahl
UA | 121 | | |
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