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Ein Dominikanerkonvent im Ambiente von Pfarrei, Stadt und Staat
die seelsorgliche Tätigkeit der Kaschauer Predigerbrüder im 18. Jahrhundert
Stefan Doci
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Hermann Hold
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33077
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30476.25530.748462-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Jahre 1698 ließen sich die Brüder des Predigerordens in der königlichen Freistadt Kaschau erneut nieder. Mit Hilfe des Herrschers, Leopolds I., gelang es ihnen, trotz mancher Schwierigkeiten, in der Stadt festen Fuß zu fassen. Neben den Jesuiten und den Franziskanern waren die Dominikaner die dritte Ordensgemeinschaft, die damals im Territorium der Kaschauer Stadtpfarrei als ‚außerordentliche‘ Seelsorger wirkten. Dabei blieb ihr Wirkungsradius nicht auf Kaschau begrenzt. Ihre pastorale Tätigkeit im 18. Jahrhundert stellt den Gegenstand der vorliegenden Untersuchung dar. Zunächst werden in einem chronologisch ausgerichteten Teil das Umfeld und die Rahmenbedingungen der dominikanischen Seelsorge in Kaschau geschildert, beginnend mit den Bestrebungen der Habsburger um die Rekatholisierung der Metropole Oberungarns und den Bemühungen des Ordens um die Wiederbelebung der ungarischen Provinz, über die durch das Mandat Leopolds I. von 1697 ermöglichte Wiedererrichtung der Niederlassung, die weitere Entwicklung bis zur Erhebung des Klosters zum formalrechtlichen Konvent im Jahre 1773, bis zur Situation des Klosters unter den großen theresianisch-josephinischen Reformen der 1770er und 1780er Jahre. Daran schließt in einem weiteren Schritt die Behandlung systematischer Fragen an, die Herausarbeitung bestimmter Seelsorgsbereiche. Als erstes werden behandelt die Bruderschaften des heiligen Rosenkranzes und des heiligen Johannes von Nepomuk, ihre Regeln und ihr tätigkeitsbedingtes Verhältnis zur Stadtgemeinde und zur Stadtpfarrei, sowie die ordens- und bruderschaftseigenen Prozessionen als ein spezieller Punkt im Seelsorgsprogramm der Brüder. Es folgt die Darstellung der Messstiftungen für das Kloster als Ausdruck der liturgisch-pastoralen Sorge für Lebende und Verstorbene, sowie der Rolle der Laienbegräbnisse und Totengedächtnisfeiern. Den systematischen Teil schließt die Darstellung von drei überlieferten Heiligenpredigten von Dominikanern aus den 1790er Jahren ab. Insgesamt wird untersucht, wie die Kaschauer Dominikaner den universalen Anspruch des Predigerordens, für das Heil der Seelen zu arbeiten, vor dem Hintergrund konkreter örtlicher Gegebenheiten verwirklichten. Das Augenmerk liegt sowohl auf den Formen als auch auf den Inhalten ihrer pastoralen Aktivitäten, wobei das spezifisch ‚dominikanische‘ Profil hervorgehoben wird. Von Seiten des Herrschers, der staatlichen Behörden, der Stadtrepräsentanten, des Pfarrklerus, der Diözesanobrigkeit sowie der Gläubigen wurden an die Brüder bestimmte Erwartungen gestellt. Gefragt wird, inwiefern sie diesen gerecht wurden. Aufmerksamkeit wird ferner der Art und Weise gewidmet, wie die Brüder in ihrer Seelsorge auf religiöse Bedürfnisse der damaligen Menschen, aber auch auf religiöse, gesellschaftliche und politische Probleme ihrer Zeit eingingen.
Abstract
(Englisch)
The Dominicans returned in 1698 to the royal free city of Košice. Supported by the monarch, Leopold I, they were able to surmount many of the difficulties that challenged the re-establishment of their convent. Together with the Jesuits and the Franciscans, the Dominicans were the third religious community, that worked as ‚extraordinary pastoral ministers’ in the territory of the city's parish of St Elizabeth and beyond the city limits. Topic of research of this thesis is the pastoral ministry of the Dominicans in Košice in the 18th century, beginning with the year of their re-establishment in 1698. As introduction into this topic, the context and the circumstances of the Dominican pastoral ministry is presented chronologically, beginning with the efforts of the Habsburg dynasty to convert Košice back to Catholicism, that met with the project of the order to revive its extinct Province of Hungary. Despite the execution of the deed of re-establishment of the Dominican convent in 1697 by Leopold I, it took several decades until the religious house in Košice could be elevated to the rank of convent with all rights and privileges in 1773. The legal reforms under Maria Theresia and Joseph II in the 1770s and 1780s changed again the situation of the Dominicans in Košice. this mainly historical and chronological step is followed by a systematical approach, focusing on certain pastoral questions: 1) the Dominican fraternities of the rosary and of St John of Nepomuk, their statutes and their relationship to the city and the parish, especially their processions as constitutional items in the Dominican pastoral agenda, 2) the donations of masses the convent received as gratification for its liturgical-pastoral care for the living and the dead, 3) the role of the funerals of lay people in the convent's church and cemetery and the appertaining liturgical memorial acts. The systematical part is concluded by a closer look on three sermons on saints, given by Dominicans in the 1790s. These concrete examples enable us to reconstruct the way in which the Dominicans implemented the universal claim of their order of working for the salvation of the souls in the local situation of Košice in the 18th century. By certain external forms and contents they established a specifically ‚Dominican’ pastoral profile. To what extent were the brothers able to answer the expectations of the monarch, the civilian authorities of state and city, the parish clergy, die diocesan superiors an the population? How did they answer to the religious needs of their contemporaries? How did they react to the social and political problems of their time?

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Friars Preacher Dominicans Košice Slovakia Hungary extraordinary pastoral ministry re-conversion to Catholicism baroque Catholicism age of enlightenment
Schlagwörter
(Deutsch)
Predigerbrüder Dominikaner Kaschau Slowakei Ungarn außerordentliche Seelsorge Rekatholisierung Barockkatholizismus Aufklärung
Autor*innen
Stefan Doci
Haupttitel (Deutsch)
Ein Dominikanerkonvent im Ambiente von Pfarrei, Stadt und Staat
Hauptuntertitel (Deutsch)
die seelsorgliche Tätigkeit der Kaschauer Predigerbrüder im 18. Jahrhundert
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
321 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Hermann Hold ,
Thomas Prügl
Klassifikationen
11 Theologie > 11.50 Kirchengeschichte, Dogmengeschichte ,
11 Theologie > 11.53 Neuzeitliches Christentum ,
11 Theologie > 11.54 Katholizismus ,
11 Theologie > 11.71 Seelsorge ,
15 Geschichte > 15.61 Tschechien, Slowakei, Ungarn
AC Nummer
AC11812774
Utheses ID
29380
Studienkennzahl
UA | 080 | 011 | |
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