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Zwischen Guano und Jauche
Düngung in der Landwirtschaftlichen Zeitschrift für Oberösterreich zwischen 1858 und 1908
Pia Vera Nagl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Martin Schmid
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.47353
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30445.18467.666068-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die österreichische Landwirtschaft steht im 19. Jahrhundert vor der Herausforderung, Nahrung für eine wachsende, zunehmend urbane Bevölkerung zu produzieren, obwohl neue, kohlebasierte Technologien noch kaum Einzug in die landwirtschaftliche Produktion halten. Der Prozess hin zu einer Landwirtschaft, die neben den vor Ort vorhandenen Rohstoffen auch auf solche zurückgreift, die dem Industriekreislauf, sowie fossilen Ressourcen entnommen sind, wird von einem Wissenstransfer begleitet. Bisherige Studien in diesem Bereich legten ihr Augenmerk auf die Geschichte der Agrarwissenschaft, über den Diskurs zwischen den Akteuren der agrarischen Praxis ist jedoch verhältnismäßig wenig bekannt. Die vorliegende Studie versucht diese Lücke zu schließen. Mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse wird der Wissenstransfer über den Gebrauch von Düngemitteln anhand der Zeitschrift der oberösterreichischen Landwirtschaftsgesellschaft zwischen 1858 und 1908 analysiert. Dabei wird zwischen Dünger, der innerhalb des agrarischen Kreislaufs anfällt und Dünger, der dem industriellen Kreislauf oder fossilen Depots entnommen wird, unterschieden. Die Ergebnisse zeigen, dass beide bis in die 1890er-Jahre etwa gleich oft empfohlen werden. Dies ändert sich jedoch, als mit Thomasmehl und Kainit zwei Substanzen verfügbar werden, die den Bedarf an Phosphor und Kalium kostengünstig abdecken können. Diese Kombination wird anschließend als vollkommener Dünger stilisiert und jener Dünger, der am Hof produziert wurde, gerät ins Hintertreffen. Zugleich verändert sich, wie über Böden und Dünger gesprochen wird: das Düngewissen, das zunächst in der Wissenschaft verortet wird, verliert den akademischen Charakter, gleichzeitig werden die Mengenangaben genauer und die Sicht auf Böden und die darin enthaltenen Nährstoffe rationaler.
Abstract
(Englisch)
In the 19th Century the Austrian agriculture faces the challenge to produce food for a growing, increasingly urban society, although coal-based technologies haven’t found their way into agricultural production just yet. The process towards an agricultural system which includes not only nutrients available on the farm, but also geological and industrial ressources, is accompanied by a transfer of knowledge. Previous studies have looked at the academic side of this transfer of knowledge, but little is known about the discourse of agricultural practioneers. This study tries to fill this gap. Using a qualitative content analysis approach, it analyses relevant articles of the newspaper of the Agricultural Society of Upper Austria between 1858 and 1908. It differs between on-farm-manure, which is produced within the agricultural surrounding and off-farm-manure, which comes from geological or industrial sources. The results show that the popularity of both was equally high until the 1890ies. From then on Kainite and Thomas-phosphate are available and it becomes possible to provide Phosphorus and Potassium in cost-efficient ways. The combination of those two fertilizers gets recommended as the perfect fertilizer, while on-farm-manure becomes less present in the articles. Between the mid and the end of the 19th Century, other parameters of the discourse about fertilizers and soils change as well. While at first the knowledge about fertilizers is described as knowledge rooting in the academic field, science isn`t mentioned anymore in later texts. At the same time the information given about the use of fertilizers becomes more accurate and the view on soils more rational.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Fertilizers Agriculture 19th Century Transfer of Knowledge Agricultural Discourse Nutrient Cycle Soil Fertility Socioecological Metabolism Thomas-phosphate Kainite
Schlagwörter
(Deutsch)
Dünger Landwirtschaft 19. Jahrhundert Wissenstransfer Düngediskurs Nährstoffmanagement Bodenfruchtbarkeit Sozialökologischer Metabolismus Thomasmehl Kainit
Autor*innen
Pia Vera Nagl
Haupttitel (Deutsch)
Zwischen Guano und Jauche
Hauptuntertitel (Deutsch)
Düngung in der Landwirtschaftlichen Zeitschrift für Oberösterreich zwischen 1858 und 1908
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
97 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Martin Schmid
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.12 Kommunikationsprozesse ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
43 Umweltforschung > 43.33 Umweltfreundliche Nutzung natürlicher Ressourcen ,
43 Umweltforschung > 43.99 Umweltforschung, Umweltschutz: Sonstiges ,
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.01 Geschichte der Land- und Forstwirtschaft ,
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.10 Regionale Land- und Forstwirtschaft ,
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.30 Natürliche Ressourcen ,
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.32 Bodenkunde, Bodenbewertung ,
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.52 Pflanzenernährung, Düngung
AC Nummer
AC13736667
Utheses ID
41911
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1