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Spuren von Initiation im europäischen Märchen
kritische Analyse des ritualistischen Interpretationsverfahrens aus der Sicht der Kultur- und Sozialanthropologie
Andreas Cappel
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Elke Mader
DOI
10.25365/thesis.2430
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30318.17442.306053-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit, dessen Thema an einer Schnittstelle zwischen Etnologie,
Religionswissenschaft, Klassischer Philologie und Volkskunde angesetzt ist, stellt eine
kritische Analyse des im Rahmen der Erzählforschung angewandten ritualistischen
Interpretationsverfahrens aus Sicht der Kultur- und Sozialanthropologie mit besonderer
Fokussierung auf etwaige Spuren von Initiantion im europäischen Märchen gegliedert in
vier Abschnitte (drei theoretische und einen praktischen) dar.
Zunächst wird der Textbereich erörtert (Beschreibung der Gattungen Märchen und
Mythos bzw. deren Beziehungsverhältnis), dann der Ritualbereich unter Berücksichtigung
der Positionen von van Gennep und Turner (dabei wird eine zunehmende Fokussierung
ausgehend von Riten allgemein über ,rites de passage’ hin zu Initiationsriten
vorgenommen).
Der dritte Abschnitt umfasst die Verknüpfung von Text- und Ritualbereich im
Rahmen der ritualistischen Theorie. Hierbei wird anhand einer repräsentativen Auswahl
untersciedlicher Forschungsansätze ein wissenschaftsgeschichtlicher Überblick einerseits
über die Verbindung Mythos-Ritus, andererseits über die Beziehung Märchen-Ritus
gegeben, wobei der Bogen von den jeweiligen Anfängen bis zu gegenwärtigenStrömungen
gespannt wird.
Im vierten Abschnitt findet die Umsetzung dreier zentraler Ansätze (Propp, van
Gennep, Turner) an einem konkreten Beispiel, dem Märchen ,Hänsel und Gretel’ der
Brüder Grimm statt. Die Theorien lassen sich zwar mehr oder weniger problemlos
anwenden, dennoch müssen aus Sicht der Kultur- und Sozialanthropologie das Proppsche
Analysemodell und jenes direkt daran anknüpfende des textanthropologischen Ansatzes
von Metzeltin/Thir aufrund methodischer Schwächen (Anwendung evolutionistische und
kulturhistorische Konzepte) als haltlos zurückgewiesen werden. Es gibt keine Vertextung
von Initiationsriten in Märchen (oder Mythen), als Alternative würde sich hingegen
dieVorstellung von initiatischen Strukturen anbieten, die sowohl für den Text-als auch für
den Ritualbereich kennzeichnend sind.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Initiation Märchen Mythos Ritual ritualistische Theorie Propp Hänsel und Gretel
Autor*innen
Andreas Cappel
Haupttitel (Deutsch)
Spuren von Initiation im europäischen Märchen
Hauptuntertitel (Deutsch)
kritische Analyse des ritualistischen Interpretationsverfahrens aus der Sicht der Kultur- und Sozialanthropologie
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
II, 151 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Elke Mader
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.57 Kulte, Riten
AC Nummer
AC07112382
Utheses ID
2075
Studienkennzahl
UA | 307 | 349 | |