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Kairos, der schwache Herrscher.
die Rolle des Kairos-Begriffes in der Philosophie des Aristoteles
Giuseppe Ganarini
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Klaus Puhl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.15367
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30282.92726.250662-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Kairos, von den alten Griechen als Richter über Raum und Zeit geehrt und von den Dichtern vergöttlicht, bestimmt die Koordinaten des menschlichen Handelns – und doch, paradoxerweise, schöpft er aus diesem Handeln immer wieder seine Lebenskraft: er ist in der Tat „ausgezeichneter Augenblick, günstige Gelegenheit für…“, und tritt nur in Zusammenhang mit der Formulierung rationaler Pläne und Vorhaben auf. Diese Arbeit hat sich das Ziel gesetzt, die Rolle des Kairos in Aristoteles‘ Schriften und Denken zu untersuchen, und kommt zu dem Schluss, dass in Aristoteles‘ Weltanschauung die Realität keineswegs durch ein deterministisches Paradigma erklärt werden kann, denn Kairos, der kritische Augenblick, bricht die Kette der Kausalität und des Determinismus und lässt Raum für freies und verantwortungsbewusstes Handeln seitens der Menschen offen. Ferner wird Kairos als Moment der Betrachtung dargestellt, in dem der Mensch das höchste Glück erfährt. Schließlich wird auch die Rolle des Kairos-Begriffes bei der aristotelischen Dialektik, Rhetorik und Ethik hervorgehoben: Zeichen von Unvorhersehbarkeit und Unsicherheit, hält Kairos die Schicksale der Menschen in der Hand und nur der Mäßige und Aufmerksame wird ihn erkennen und festhalten, und die sich bietende, günstige Gelegenheit ausnützen.
Abstract
(Englisch)
Kairos, who was venerated by the Greeks as judge of space and time and deified by the poets, defines the coordinates of human activity – and yet, paradoxically, draws on this human activity time after time his life-force: he is indeed “the favourable occasion for…” and appears only in context with the formulation of rational plans and intentions. This thesis aims to analyse the role of kairos in Aristotle’s writings and thinking and concludes that in Aristotle’s Weltanschauung reality cannot be explained by a deterministic paradigm, because kairos, the critical moment, breaks the chain of causality and determinism and leaves space for free and responsible human activity. Furthermore kairos is displayed as the moment of contemplation in which man experiences highest happiness. Finally the role of the kairos-term in the Aristotelian dialectics, rhetoric and ethics is accentuated: symbol of unpredictability and insecurity, kairos holds the destiny of man in his hands and only the moderate and vigilant will recognize and grasp him, and profit from the favourable opportunity.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Kairos Aristotle determinism freedom of action responsibility dialectics rhetoric moment of contemplation occasion favourable opportunity time critical moment
Schlagwörter
(Deutsch)
Kairos Aristoteles Determinismus Handlungsfreiheit Verantwortung Dialektik Rhetorik Moment der Betrachtung Gelegenheit günstiger Augenblick Zeit kritischer Augenblick
Autor*innen
Giuseppe Ganarini
Haupttitel (Deutsch)
Kairos, der schwache Herrscher.
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Rolle des Kairos-Begriffes in der Philosophie des Aristoteles
Paralleltitel (Englisch)
Kairos, the weak ruler. The role of the Kairos-term in the Aristotelian philosophy.
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
107 S. : Tab.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Klaus Puhl
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.21 Griechische Philosophie, römische Philosophie ,
08 Philosophie > 08.38 Ethik
AC Nummer
AC08913353
Utheses ID
13789
Studienkennzahl
UA | 066 | 941 | |
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