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FPÖ und Christentum
zwischen Gegnerschaft und Vereinnahmung
David Meijer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Johann Wimmer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18135
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30265.46516.451654-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In Folge der Revolution 1848 und erneut ab 1867 können liberale Kräfte die Macht der römisch-katholischen Kirche vor allem in Schule und Ehegesetzgebung zeitweilig verdrängen. Der um 1880 aufkommende Nationalismus setzt den Antiklerikalismus teilweise radikal in der Los-von-Rom-Bewegung unter Georg Schönerer fort. Regierungsbeteiligungen mit Konservativen in Monarchie und 1. Republik lassen Fragen der Trennung von Kirche und Staat ruhen. Kirche und Nationalsozialismus stehen einander meist feindlich gegenüber, ein versuchtes Arrangement scheitert sehr früh. Der Verband der Unabhängigen wird zunächst von kirchennahen Personen geführt, in der Freiheitlichen Parte Österreichs herrscht jedoch eine kühle Distanz zur Kirche bis etwa 1990. Die Ausländer*debatte führt zur Frontstellung mit den Kirchen, nur der rechte Flügel um Krenn fühlt sich angesprochen. Stadler bringt das Christentum programmatisch pointiert 1997 in die FPÖ, der islamfeindliche Hintergrund wird nach der Spaltung des BZÖ unter Strache stark forciert. Strache fordert auch Gesetzesänderungen bei der Abtreibung und tritt immer wieder als Verteidiger des Christentums auf. Die FPÖ vertritt nunmehr ein Kulturchristentum, also die von religiösen Inhalten entledigte Bezugnahme zum christlichen Abendland als bedrohter Heimat.
Abstract
(Englisch)
The power of the roman catholic church was temporarily broken in the course of the revolution of 1848 and especially after 1867 by liberal actors opposed to the churches influence in matters of matrimony and schools. Nationalism continues this anticlerical pattern starting in the 1880s and even advocates apostasy under Georg Schönerer. Being alligned with conservatives in the governments of the monarchy and the 1st republic the German nationalists did not push questions of state and church. National Socialism was mostly opposed to the churches and vice versa, a common ground was sought by some but could not be found. After WWII the Federation of Independents (Verband der Unabhängigen) is led by individuals with an unusually positive relationship towards the church considering the ideological background of their party. The Freedom Party (Freiheitliche Partei Österreichs) is more in line with the traditional scepticism towards the roman catholic church until 1990, when differences regarding immigration policy cause a major rift. Approaching the right wing of the church under bishop Krenn, Ewald Stadler introcudes a very positive view of Christianity into the party program of 1997. Under the leadership of Heinz-Christian Strache the FPÖ follows this path and combines staunchly pro-christian policies with an anti-islam-rhetoric at odds with Christian values. The FPÖ thus tries to communicate a position of cultural Christianity as defending Western values in strictly nonreligious way.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
anti-clericalism
Schlagwörter
(Deutsch)
Kulturchristentum Drittes Lager Antiklerikalismus
Autor*innen
David Meijer
Haupttitel (Deutsch)
FPÖ und Christentum
Hauptuntertitel (Deutsch)
zwischen Gegnerschaft und Vereinnahmung
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
195 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johann Wimmer
Klassifikationen
89 Politologie > 89.22 Nationalismus ,
89 Politologie > 89.61 Politische Parteien
AC Nummer
AC09029047
Utheses ID
16243
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
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