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Kirchenorganisation und Herrschaft im frühmittelalterlichen Bayern des 7. und der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts
Markus Gneiß
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Meta Niederkorn
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.15292
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30235.23904.518970-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Zentrum der vorliegenden Arbeit steht die Untersuchung des Zusammenspiels der geistlichen und weltlichen Kräfte bei den kirchenorganisatorischen Maßnahmen, die am Ende des 7. und in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts (bis um 739) im Herzogtum Bayern ergriffen wurden. Nach einem Rückblick auf die spätantiken Ursprünge des Christentums im bairischen Raum setzt die ausführliche Analyse der Kirchenpolitik in Bayern mit der Regentschaft Herzog Theodos (ca. 680 bis 717/18) ein, da ab diesem Zeitpunkt eine deutliche Schwerpunktlegung der herzoglichen Politik auf den Aufbau von dukatsübergreifenden Kirchenstrukturen erkennbar ist. Herzog Theodo schaffte es, fränkisches Know-How für seine kirchenorganisatorischen Pläne zu gewinnen: Erhard und später Emmeram in Regensburg, Rupert in Salzburg und Korbinian in Freising. Die grundlegende These, dass kirchenorganisatorische Vorhaben in Bayern im untersuchten Zeitraum nicht ohne herzogliche Unterstützung und Erlaubnis (licentia) möglich waren, findet im Zuge der Analyse ihre Bestätigung. Theodo, aber auch sein Sohn und Nachfolger in Salzburg, Theodbert, verstanden es, kirchliche Gründungen (St. Peter in Salzburg, die Maximilianszelle im Pongau und das Frauenkloster am Nonnberg) für machtpolitische, landesausbauliche und wirtschaftliche Zwecke zu nützen. Eine ähnliche kirchenpolitische Vorgehensweise ist mit Einschränkungen bei Herzog Hucbert (ca. 725-736/37) und ganz bestimmt bei Herzog Odilo (736/37-748) zu finden. Weiters im Fokus der vorliegenden Arbeit steht aber auch die um 715 beginnende Kontaktaufnahme Bayerns zum Papst, eine Verbindung, die aus politischen Gründen auch in den Folgejahrzehnten nie abriss. Der Plan, Bayern in drei bis vier Bistümer zu teilen und in eine eigenständige Kirchenprovinz mit Metropolitansitz umzugestalten, kam noch unter Herzog Theodo auf. Bischöfe wirkten in den Folgejahren definitiv im Dukat, die Metropolitanstellung wurde jedoch erst im Jahr 798 erreicht. Daran konnte auch die Reorganisation der bairischen Kirche durch Bonifatius im Jahr 739 nichts ändern, wobei die vorliegende Arbeit zeigt, dass Odilo und der Angelsache offenbar weitreichendere Pläne hatten, als sie schließlich umsetzen konnten. Ausführliche Analysen verschiedenster Quellen, vor allem aus dem Bereich der bairischen Historio- und Hagiographie, ergänzen und belegen die oben angesprochenen Punkte. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Liber vitae von St. Peter, dem das abschließende Kapitel gewidmet ist. Auf Initiative Bischof Virgils von Salzburg (gest. 784) entstanden, zeigt er ein bestimmtes Bild der vorbonifatianischen bairischen Kirchengeschichte, das sich an Rupert, Emmeram und Korbinian orientiert.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Frühmittelalter Kirchenorganisation Herrschaft Bayern
Autor*innen
Markus Gneiß
Haupttitel (Deutsch)
Kirchenorganisation und Herrschaft im frühmittelalterlichen Bayern des 7. und der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
119 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Meta Niederkorn
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.31 Frühes Mittelalter ,
15 Geschichte > 15.56 Bayern
AC Nummer
AC08710646
Utheses ID
13721
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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