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Musikgeschmack als Mittel zur Distinktion
eine soziologische Untersuchung der musikalischen Präferenzen von Studierenden
Roman Polzer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Franz Kolland
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.2399
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30217.65129.988664-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Hochkultur und ihre Musikinstitutionen (Oper- und Konzerthäuser) sind mit dem Problem rückläufiger Besucherzahlen und eines immer älter werdenden Publikums konfrontiert. Ziel der Arbeit war festzustellen, ob unter jüngeren Personen Präferenzen für Musikgenres, die der Hochkultur zuzurechnen sind, wie zum Beispiel „Klassische Musik“ und „Oper“, vorhanden sind. Zur Überprüfung wurden hierzu 236 Personen, die an Wiener Universitäten studieren, zu ihren Musikgeschmack mittels standardisierten Fragebogens befragt. Der Musikgeschmack wird im Laufe der Sozialisation und auf dabei gemachten Erfahrungen gebildet. Er setzt sich aus einer Reihe von Präferenzen für, aber auch Abneigungen gegen bestimmte Genres, Stile, Musikgruppen, Interpreten usw. zusammen. Auf die Entwicklung von musikalischen Präferenzen bzw. Aversionen haben zahlreiche Faktoren Einfluss, in mehreren empirischen Studien werden speziell die soziodemografischen Merkmale Alter und Bildung als Determinanten hervorgehoben. Gerhard Schulze (1992) beschreibt in „Die Erlebnisgesellschaft“ fünf Milieus, die anhand der Variablen Alter, Bildung und Stil unterschieden werden können. Eines dieser Milieus – das Selbstverwirklichungsmilieu – weist die größte Ähnlichkeit mit den Befragten in Bezug auf Alter und Bildung auf. Im dimensionalen Raum der alltagsästhetischen Schemata ist der Lebensstil von Menschen dieses Milieus in der Schnittmenge von Hochkulturschema und Spannungsschema anzusiedeln, ästhetische Distinktion ist gegenüber dem Trivialschema zu beobachten. Für die Wahl musikalischer Produkte bedeutet das, dass zwischen dem Genussschema der Kontemplation (Hochkulturschema) und der Action (Spannungsschema) gewechselt wird. Dabei wird Musik nicht unreflektiert konsumiert, sondern es werden ästhetische Ansprüche gestellt. Man orientiert sich an den Besten und dem Besonderen und befriedigt so das eigene Bedürfnis nach Originalität. Von anspruchsloser Musik grenzt man sich ab. Neben musikalischen Präferenzen für z. B. Pop, Rock oder Elektronischer Musik werden ebenso Klassische Musik und Jazz gerne gehört. Diese charakteristischen Eigenschaften des Selbstverwirklichungsmilieus wurden als Hypothese auch der Stichprobe zugeschrieben. Die Daten der Erhebung bestätigen diese Hypothese. Musikalische Präferenzen für Musikgattungen der Hochkultur sind unter den Studierenden vorhanden. Gleichzeitig werden auch Genres des Spannungsschemas gehört, wobei hier innerhalb der Genres zwischen Musiker/Musikerinnen und Musikgruppen differenziert wird. Präferenzen sind hier mehrheitlich für jene musikalischen Produkte zu verzeichnen, die auch in der öffentlichen Rezension positive Beurteilungen von Seiten der Musikkritiker, -journalisten, und -experten erfahren. Musikrichtungen des Trivialschemas wie Schlager und Volksmusik werden abgelehnt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Musikgeschmack
Autor*innen
Roman Polzer
Haupttitel (Deutsch)
Musikgeschmack als Mittel zur Distinktion
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine soziologische Untersuchung der musikalischen Präferenzen von Studierenden
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
154 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Kolland
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.39 Soziale Gruppen: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.50 Kultursoziologie: Allgemeines
AC Nummer
AC07980478
Utheses ID
2045
Studienkennzahl
UA | 121 | | |
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