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Türkische Jugendliche zwischen sozialer Selektion und Bildungsaufstieg
ein Vergleich zwischen Bildungsaufsteigern und Bildungserben
Sevgi Kircil
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Hildegard Weiss
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.39677
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30201.29211.189569-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Wenn man von Bildungsmisserfolg in Österreich spricht, geht es zumeist um Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, bzw. um die Bildungsschwäche der türkischen (Gast)Arbeiterkinder. Es sind hauptsächlich türkische Jugendliche, die zu Bildungsverlierern werden. Diese Masterarbeit geht einerseits der Frage nach, warum der Bildungsaufstieg bei türkischen (Gast)Arbeiterkindern sich so schwierig gestaltet, und andererseits, welche Faktoren - familiäre und schulische - für ihre Bildungsbeteiligung bestimmend sind. Warum wird Bildung in türkischen Familien intergenerationell so stark weitervererbt? Auf Basis ausführlicher qualitativer Befragungen wurden 24 Bildungsbiographien türkischstämmiger Jugendlicher in Wien im Alter von 16 bis 30 Jahren analysiert. Um die Wirkungen und das Zusammenspiel familiärer und schulischer Kontexte deutlicher herausarbeiten zu können, konzentrieren sich die Analysen auf zwei kontrastierende Gruppen: auf Hochschulbesucher und -absolventen einerseits und Schulabbrecher, d.h. auf gering oder nur mittel ausgebildetem Niveau, anderseits. Begleitend zu den qualitativen Gesprächen mit den Jugendlichen wurde auch die Expertensicht von türkischstämmigen Lehrkräften zum Themenkomplex Elternhaus-Schule eingeholt. Die Auswertungen des qualitativen Materials zeigen, dass es im großen Ausmaß die Familien und ihre zur Verfügung gestellten Ressourcen sind, die den Kindern dazu verhelfen, den sozialen Aufstieg zu verwirklichen. Genauso wird aufgezeigt, dass ohne familiäre Ressourcen die selektierenden Mechanismen des Bildungssystems stärker greifen, auch wenn es sich um leistungsstarke Kinder handelt. Den Erfahrungen der türkischen Schüler und der türkischen Lehrer (Experten) zufolge spielen im Schulalltag häufig kulturalistische Zuschreibungen eine Rolle. Es werden bei der Differenzherstellung zwischen „Wir“ und „Sie“ kulturelle und religiöse Elemente vermischt, sodass gängige Vorurteile in der Gesellschaft von schulischen Akteuren in den Schulalltag transportiert werden und dazu beitragen die Bildungsmobilität türkischer Arbeiterkinder erheblich einzuschränken.
Abstract
(Englisch)
The public debate on underachieving pupils in Austria’s education system usually focuses on children and youths with an immigration background. In particular the children of (guest) workers from Turkish descent are frequently assumed to be the losers of Austria’s education system. Contrary to the current findings, this thesis addresses the questions why the educational mobility of young Turks is limited and which factors - family and school - are decisive for their participation in education. Furthermore, it will be asked why education levels are so strongly inherited through inter-generational in Turkish families? To obtain the necessary data, 22 qualitative interviews with Austrian youths of Turkish descent between the ages of 16 and 30 were conducted. The objective was to explore their various educational backgrounds and to analyse the effects of their educational choices and paths on their lives. For further analysis, the interviewees were divided into two groups: First, university graduates and those currently enrolled at a university and second, those who haven't graduated from high school and/or currently weren't in any kind of education programme. In addition, qualitative interviews with experts, in this case defined as Austrian teachers of Turkish descent, were conducted in order to understand the possible links between educational choices and paths and the youth's families. This master thesis will argue that families and their available resources affect the social mobility of their children. The findings shows that even over-achieving children have limited chances of educational upward mobility when their families cannot provide the necessary resources. In addition, pre-existing stereotypes limit the educational upward mobility. The results point out that the agents in Austria’s education system behave according to a specific class habitus and often use cultural, racist and discriminatory expressions such as the distinction between "We" and „the Others“. According to the experience of Turkish students and Turkish teachers (experts) these agents negatively influence the optional educational upward mobility by projecting existing cultural and religious prejudices, stereotypes and assumptions into the schools everyday life. This further hinders the educational upward mobility of Turkish working-class pupils.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
education system turkish youth success and failure in education system inklusion- and exklusion processes in school education failure class-habitus in school ethnic discrimination in education system rasicm
Schlagwörter
(Deutsch)
Bildungssystem türkische Jugendliche Erfolg und Misserfolg im Bildungssystem Prozesse der Inklusion und Exklusion in der Schule/Bildungsverlierer Klassenhabitus in der Schule ethnische Diskriminierung im Bildungssystem Rassismus
Autor*innen
Sevgi Kircil
Haupttitel (Deutsch)
Türkische Jugendliche zwischen sozialer Selektion und Bildungsaufstieg
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich zwischen Bildungsaufsteigern und Bildungserben
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
V, 161 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hildegard Weiss
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC12704646
Utheses ID
35142
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1