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Generationsübergreifender Wissenstransfer in Familienunternehmen
Elke Maria Sumper
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Josef Hörl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12064
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30179.88001.629959-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Forschungsarbeit beschäftigt sich mit generationsübergreifendem Wissenstransfer in Familienunternehmen vor dem Hintergrund der Unternehmensübergabe an die Tochter. Ausgangspunkt ist die Frage, wie Wissen von der einen Generation, den VorgängerInnen, auf die Nachfolgegeneration übertragen wird. Zu diesem Zwecke adaptierte die Autorin das japanische Modell zur Organisation von Wissen und Wissenserzeugung von Nonaka und Takeuchi (1995; 1997) und erweiterte dieses um lerntheoretische Aspekte. Somit wird die enge Verbindung von Wissenserzeugung, Lernen und Wissenstransfer aufgezeigt. Der Fokus liegt auf dem Transfer von implizitem Wissen, intuitivem Wissen, sowie Erfahrungs- und Handlungswissen. Die Sozialisation und die Externalisierung, das Explizieren impliziten Wissens, werden in erwähntem SECI-Modell als die beiden Formen der Übertragung impliziten Wissens identifiziert. Ausgehend von einer systemischen Betrachtung von Wissen, setzt sich der Wissenstransferprozess aus der Übertragung und der Aufnahme sowie der praktischen Anwendung von implizitem Wissen zusammen. Vor diesem Hintergrund spielt auch die Internalisierung, das „learning by doing“ eine entsprechende Rolle, da explizites Wissen dadurch in implizites umgewandelt und verinnerlicht wird. Als Erhebungsinstrument in der empirischen Untersuchung des Wissenstransfers diente das qualitative Interview, wobei Aspekte des problemzentrierten und des Tiefen- oder Intensivinterviews kombiniert wurden. An den Gesprächen nahmen jeweils die VorgängerIn und die Nachfolgerin der sieben Familienunternehmen teil, die beide gemeinsam befragt wurden. Die Auswertung stützt sich auf Aspekte der Grounded Theory. Analysiert wurden die Daten folgend den Prinzipien der Themen- und der Systemanalyse nach Froschauer und Lueger (2003). Die zentralen Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass über die Sozialisation innere Werte und Einstellungen vermittelt werden, die den Wissenstransfer in weiterer Folge grundlegend beeinflussen. In diesem Kontext wurde ein Zuordnungsmodell entwickelt, das die Spannungsfelder in Familienunternehmen zwischen den zwei Polen, modern und traditionell, beschreibt. Eine unbewusste berufliche Sozialisation beginnt in Familienunternehmen bereits in den Kinderschuhen der späteren Nachfolgerinnen. Durch das Aufwachsen im Betrieb, das Hineinwachsen, durch Beobachtung, Imitation, durch Dabeisein, Assistieren und die Zusammenarbeit der Generationen im Unternehmen, entwickeln die Nachfolgerinnen ein Unternehmensgespür, das mit keiner schulischen oder universitären Ausbildung, keiner auch noch so langjährigen Berufserfahrung zu vergleichen ist. Das Familienunternehmen ist eine „etwas andere Schule“, in der Wissen ganz automatisch, nebenbei, vielfach unbewusst und vollkommen praxisorientiert transferiert wird. Bewusster Wissenstransfer, die Externalisierung, geschieht vorrangig durch Reflexion und die gemeinsame Analyse verschiedenster Vorgänge und Situationen im Familienunternehmen. Gewonnene Erkenntnisse werden umgehend wieder in die Praxis umgesetzt, erprobt und geübt. Die Internalisierung, das Verinnerlichen von Wissen aufgrund von „Learning by doing“, läuft demzufolge ebenfalls ganz nebenbei, völlig selbstverständlich.
Abstract
(Englisch)
This qualitative research analyses the knowledge transfer between the previous and the successor generation in family businesses. The focus lies on the transfer of implicit knowledge. As theoretical background the author adapted a common model for knowledge organization from Nonaka and Takeuchi (1995) and expanded it with learn-theoretical components and aspects. The systemic view of knowledge transfer implies the transfer as well as the actual practical realization of the new gained knowledge. According to the theoretical model, socialization and externalization are ways to transfer implicit knowledge. Internalization is the process which converts explicit into implicit individual knowledge through learning by doing and actual practice. The empirical study was carried out through qualitative personal interviews with the predecessors and the successors of seven Austrian family companies who were asked in pairs. As method for the data analysis the topical and the system analysis of Froschauer and Lueger (2003) were chosen. The results show, that inner values and attitudes, which basically determine the knowledge transfer consequently, are passed on by socialization. In this context, the author developed a classification model, which describes different areas of tension in family businesses between the two poles, modern and traditional. The unconscious vocational socialization starts already in the early childhood of the successors. Growing up in the company, growing into the company, being there, observing, imitating, assisting and working together with the previous generation are all factors fostering the development of a special sense for the business, which is hardly comparable with the education at school, university or any other formal education or job experience. Knowledge transfer in family businesses occurs automatically, almost in passing, mostly unconscious and praxis oriented. Knowledge transfer, which the actors are aware of, the externalization, is mainly carried out by reflection and mutual analysis of different situations in the company. Thus, the gained knowledge is immediately translated into action, tried out and exercised. Therefore, the internalization of knowledge also runs almost naturally, en passant.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
knowledge transfer familiy businesses implicit knowledge succession generations
Schlagwörter
(Deutsch)
Wissenstransfer Familienunternehmen implizites Wissen Unternehmensübergabe Nachfolge Generationen
Autor*innen
Elke Maria Sumper
Haupttitel (Deutsch)
Generationsübergreifender Wissenstransfer in Familienunternehmen
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
IX, 129 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Josef Hörl
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
71 Soziologie > 71.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
71 Soziologie > 71.21 Familie, Verwandtschaft ,
71 Soziologie > 71.33 Frau ,
81 Bildungswesen > 81.24 Bildung und Beruf ,
85 Betriebswirtschaft > 85.06 Unternehmensführung
AC Nummer
AC08342263
Utheses ID
10874
Studienkennzahl
UA | 121 | | |
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