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Effects of ISA-like IST
applications on the communication behaviour of young car drivers in urban areas
Christine Turetschek
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Ralf Risser
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8042
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30156.14040.774063-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ein Unfall, unzählige kritische Situationen im Rahmen von 194 Fahrverhaltensbeobachtungen von AutofahrerInnen sind nur einige Zahlen der vorliegenden Studie, die aber gut die Realität junger LenkerInnen im Straßenverkehr widerspiegeln. Junge LenkerInnen sind jene Gruppe mit dem größten Unfallrisiko überhaupt. Ihr Risiko in einen Unfall verwickelt zu werden ist etwa drei Mal so groß wie für den Rest der Bevölkerung. Für diese Tatsache können vornehmlich zwei Gründe verantwortlich gemacht werden. Einerseits führt die „Jugendlichkeit“ heranwachsender AutofahrerInnen zu einer größeren Bereitschaft Risiken in Kauf zu nehmen und andererseits geraten sie aufgrund mangelnder Fahrerfahrung schneller in kritische Situationen. Beide Faktoren haben ebenfalls einen Einfluss auf das Geschwindigkeitsverhalten von FahranfängerInnen, da jüngere LenkerInnen generell häufiger zum Schnellfahren tendieren. Da unangepasste Geschwindigkeit jedoch als eine Hauptunfallursache angesehen werden kann, verwundert das erhöhte Unfallrisiko jugendlicher AutofahrerInnen kaum. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem die Tatsache, dass höhere Geschwindigkeiten Unfälle mit schwerwiegenderen Konsequenzen nach sich ziehen. Aus genannten Gründen muss das Geschwindigkeitsverhalten besonders von jungen AutofahrerInnen als großes Sicherheitsproblem angesehen werden, das schnell einer Lösung bedarf. Unterschiedliche Ansätze sind vorstellbar, um FahranfängerInnen vor sich selbst zu schützen. Etwa könnte der praktische Teil der Fahrausbildung ausgedehnt werden, um die Fahrerfahrung im Straßenverkehr zu vergrößern. Spezielle Ausbildungseinheiten könnten helfen die Risikowahrnehmung von jungen LenkerInnen zu verbessern. Ein anderer Ansatz wäre, die Überwachung zu intensivieren oder aber durch technische Hilfsmittel die Fähigkeit zur Selbstkontrolle zu fördern. Gegenständliche Doktorarbeit beschäftigte sich in erster Linie mit der Wirkung von Trainingsmaßnahmen, sowie dem Einfluss von technischen Hilfsmitteln auf das Fahrverhalten von jungen LenkerInnen. Im Rahmen dieser Studie fand daher ein System (Intelligent Speed Adaption, ISA) Anwendung, das durch Gegendruck im Gaspedal bei Überschreiten der erlaubten Höchstgeschwindigkeit, Rückmeldung über die gefahrene Geschwindigkeit bot. Es wurde angenommen, dass ein derartiges System die gefahrene Geschwindigkeit reduzieren und damit das Erkennen von ungeschützten VerkehrsteilnehmerInnen erleichtern würde, und damit die Kommunikation zwischen diesen und AutofahrerInnen verbessert werden kann. Basierend auf früheren Studien sollte außerdem gezeigt werden, dass die Verwendung von ISA über einen nur kurzen Zeitraum nicht ausreicht um eine langfristige Verhaltensänderung zu erzielen. Die längerfristige Veränderung im Fahrverhalten sollte deshalb mittels eines eigens entwickelten Trainings erreicht werden. Mit Hilfe des Trainings sollte außerdem die Einstellung junger AutofahrerInnen zu ISA, aber auch zum Thema Geschwindigkeit generell verbessert werden. Die Überprüfung eben genannter Überlegungen und Annahmen erforderte den Einsatz einer Längsschnittuntersuchung mit Messwiederholung. Junge AutolenkerInnen aus zwei Ländern (Österreich und Tschechische Republik) wurden zuerst beim Lenken eines Fahrschulwagens entlang einer standardisierten Strecke beobachtet, um eine Art Baseline ihres Fahrverhaltens zu erhalten. Einige Monate später wurde notiert, wie sich die selben jungen LenkerInnen auf der selben Teststrecke in einem mit ISA ausgestatteten Wagen verhielten. Um Unterschiede im Fahrverhalten ermitteln zu können wurden alle TeilnehmerInnen abschließend gebeten, noch einmal einen Fahrschulwagen, auf der selben Strecke wie die beiden Male davor, zu lenken. Um die Einstellung der jungen AutofahrerInnen bezüglich Schnellfahrens, Verkehrssicherheit sowie anderer Themen zu erhalten wurden die TeilnehmerInnen gebeten zusätzlich auch noch mehrere Fragebogen auszufüllen. Insgesamt nahmen 74 Personen an der gegenständlichen Studie teil. Die Daten bestätigten den positiven Effekt von ISA auf das Kommunikationsverhalten mit ungeschützten VerkehrsteilnehmerInnen. Diese positive Auswirkung des Systems hängt jedoch sehr von der Einstellung des Nutzers ab. Besonders risikofreudige LenkerInnen, oder jene, die Autofahren als Hobby betrachten, profitieren am wenigsten von dem elektronischen Geschwindigkeitsbegrenzer, im Gegensatz zu eher ängstlichen TeilnehmerInnen. Wie aus der Literatur zu erwarten war, zeigte sich auch in gegenständlicher Untersuchung kein Verhaltenstransfer im Sinne eines Langzeiteffekts. Bedauerlicherweise konnte mit Hilfe des entwickelten Trainings die Einstellung der jugendlichen AutofahrerInnen nicht positiv beeinflusst werden, dafür zeigte sich jedoch eine Verhaltensänderung in einigen Bereichen, vor allem hinsichtlich des Auftretens kritischer Situationen. Die wichtigste Schlussfolgerung aus der vorliegenden Studie liegt wahrscheinlich darin, dass ISA ein sehr effektives Instrument zur Verhaltensänderung zu sein scheint. Es zeigt seine Wirkung nicht nur bei erfahrenen LenkerInnen, wie in früheren Studien gezeigt werden konnte, sondern auch bei jener Gruppe, die aufgrund ihrer Jugendlichkeit sowie ihrer mangelnden Fahrerfahrung im Straßenverkehr besonders gefährdet ist. Der Wermutstropfen angesichts derart erfreulicher Ergebnisse ist die Tatsache, dass ISA sich nur solange positiv auf das Verhalten auswirkt, so lange das System auch tatsächlich verwendet wird. Um effektiv wirken zu können, müsste ISA dauerhaft im Fahrzeug installiert werden.
Abstract
(Englisch)
One crash and several critical incidents in the course of 194 observed car rides are some figures of the study which in a way reflect the reality of young car drivers in road traffic. Young drivers are the group with the highest accident risk. Their risk of being involved in an accident is about three times higher than for the rest of the population. Two different reasons for their accident proneness can be identified. The youthfulness of novice drivers on the one hand leads to a greater willingness to take risks. On the other hand, young drivers become involved in risky situations just because of their lack of experience. Probably both factors entail the speed behaviour of novices. This specific group of road users tends to speed much more than other car drivers do. As speed, however, is one of the major accident risks, the crash involvement of young car drivers seems not surprising. Another issue can be seen in the fact that a higher speed results in more severe casualties. Hence, speeding among young car drivers must be specified as a major safety problem which has to be solved. To make novices aware of their problematic driving behaviour several approaches seem to be feasible. One potential solution could be to intensify the practical training within the scope of the driver education and thus, the experience on the road. Furthermore, the risk awareness of young drivers might be improved by specific training lectures. Another approach could be to intensify enforcement or to improve the self-monitoring skills by installing telematic devices in cars. The current PhD thesis concentrates on the impact of training and the use of an Advanced Driving Assistance System (ADAS) on the behaviour of young drivers. The implemented system, Intelligent Speed Adaption (ISA), regulates the driven speed by increasing the counter pressure in the gas pedal as soon as the legal speed limits are exceeded. It was assumed that especially the communication with other road users could be improved by using such a system, as it should lead to lower speeds and thus facilitates the detection of vulnerable road users. Moreover, based on the findings of former studies, it should be demonstrated that a short-term use of such a system is not capable to cause a long-term effect on the behaviour. Furthermore it was intended to achieve the goal of changing behaviour over a longer period of time by implementing a specific training, developed for the purpose of the study. Another notion for offering a specific type of training was to improve the attitude of young drivers towards the ISA system as well as speed behaviour in general. In order to examine the considerations mentioned above, a longitudinal approach with repeated measurements was adopted. At first, young drivers in two countries (Austria and Czech Republic) were observed while driving a driving school car along a standardised route so as to survey a baseline of their driving style. After a few months, the same drivers were observed on the same track, this time while using an ISA equipped car. To determine changes in their driving behaviour, finally the attendees were asked to drive the driving school car along the same route as twice before. Furthermore, all participating young grown-ups were asked to answer several questionnaires in order to evaluate their attitudes towards speeding, traffic safety and other issues. Altogether 74 young drivers could be attracted to participate in the current PhD study. As anticipated, the results of the data analysis indicated a positive effect of the ISA system on the communication behaviour. However, the possible impact of the system seems to depend significantly on the attitude of the driver. Especially risk prone participants or those who drive their car just for fun, did not improve their communication with other road users while using the system, as it was the case for anxious drivers. The results further support former research findings, which rebutted a long-term effect of an ISA system. Unfortunately the implemented training did not have the power to change the attitudes of young drivers. The training, however, positively influenced the driving behaviour in some respect, as fewer critical incidents happened during the ride after the training. The main conclusion which can be drawn from the experience of the current study probably is that the ISA system seems to be a very effective instrument to change young driver’s behaviour. Not only experienced drivers can profit from the ISA, which already has been proven in several studies before, but also those drivers who are most at risk can be influenced positively by the system. However, the designated impacts on the behaviour occur just for the time the system is used. Thus, if the system ought to work effectively it needs to be implemented permanently.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
young drivers Speed ISA Training Mobility
Schlagwörter
(Deutsch)
Junge AutofahrerInnen Geschwindigkeit ISA Training Mobilität
Autor*innen
Christine Turetschek
Haupttitel (Englisch)
Effects of ISA-like IST
Hauptuntertitel (Englisch)
applications on the communication behaviour of young car drivers in urban areas
Paralleltitel (Deutsch)
Einflüsse von ISA-ähnlichen Geschwindigkeitsbegrenzern auf das Kommunikationsverhalten von jungen AutofahrerInnen im städtischen Gebiet
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
XV, 211 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Ralf Risser ,
Anton Amann
Klassifikationen
55 Verkehrswesen > 55.84 Straßenverkehr ,
55 Verkehrswesen > 55.99 Technik der Verkehrsmittel, Verkehrswesen: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.43 Technologische Faktoren ,
71 Soziologie > 71.99 Soziologie: Sonstiges ,
77 Psychologie > 77.60 Sozialpsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC07988861
Utheses ID
7249
Studienkennzahl
UA | 092 | 122 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1