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The influence of prior systematic processing on deliberative group decision making processes
Patricia Friederike Zauchner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Bernhard Kittel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.40317
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30153.03006.535769-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bisherige Studien zeigten, dass sich systematisches Nachdenken über alle entscheidungsrelevanten Kriterien nachteilig auf rein aggregative Entscheidungsverfahren auswirken kann, da die durch Reflexion erhöhte Ambivalenz der WählerInnen eher zu intellektueller Paralyse statt zu Klarheit führt. Deliberative Entscheidungsverfahren haben jedoch andere Anforderungen als reine Präferenzaggregationen. Diese Studie untersucht, ob systematisches Nachdenken aufgrund der erhöhten Ambivalenz der reflektierenden TeilnehmerInnen die deliberative Qualität eines Diskurses verbessern kann. Des Weiteren erforscht die Studie, ob das vorherige systematische Nachdenken eher zu Präferenztransformationen der DiskursteilnehmerInnen im Laufe des Diskurses führt. Um diese Fragen zu beantworten, wurde ein Computerlaborexperiment durchgeführt. In diesem Experiment wurden die TeilnehmerInnen dazu aufgefordert, in Dreiergruppen darüber zu deliberieren, ob ein bedingungsloses Grundeinkommen in Österreich eingeführt oder ob das derzeitige Sozialversicherungssystem beibehalten werden sollte. In der ersten Versuchsanordnung mussten die Teilnehmenden vor dem Diskurs systematisch über alle entscheidungsrelevanten Kriterien mit der Hilfe eines Analytic Hierarchy Process (AHP) Verfahrens nachdenken. Die zweite Versuchsanordnung erlaubte den Teilnehmenden hingegen nicht sich systematisch auf den Diskurs vorzubereiten. Die Ergebnisse zeigten, dass systematisches Nachdenken sowohl die Ambivalenz der Individuen erhöhen, als auch die Diskursqualität verbessern kann. Des Weiteren konnte auch eine Steigerung der Wahrscheinlichkeit einer Einstellungsänderung und eine Verringerung der Einstellungsextremität beobachtet werden. Wissensstand und Einstellungs-Commitment scheinen diesen Einfluss zu moderieren, da geringes politisches Wissen und hohes Einstellungs-Commitment den positiven Einfluss von AHP auf Ambivalenz umkehrten. Es blieb allerdings unklar, ob Ambivalenz tatsächlich eine wichtige Rolle als Mediator für die Auswirkungen von systematischem Nachdenken spielt. Ambivalenz korrelierte zwar positiv mit Diskursqualität, zeigte aber eine negative Korrelation mit Einstellungsänderungen. Aufgrund der kleinen Stichprobe sind diese Effekte nicht signifikant. Allerdings kann diese Studie aber als Anstoß für weitere Studien dienen, um die Effekte von systematischem Nachdenken evaluieren zu können, denn es scheint, dass systematisches Nachdenken tatsächlich vorteilhafte Effekte für Deliberation haben kann.
Abstract
(Englisch)
Studies showed that in voting situations without prior collective deliberation, systematic processing of all decision relevant criteria can have harmful effects. These effects are due to increases in the voters’ ambivalence levels that lead to intellectual paralysis instead of clarity. However, deliberative forms of decision making have different prerequisites compared to purely aggregative ones. This study examines whether systematic processing can improve the quality of a discourse by increasing its participants’ ambivalence levels. Furthermore, it investigates whether systematic processing can raise the likelihood that individuals transform their attitudes in the course of the discourse. To achieve this, a computerised laboratory experiment was conducted. In this experiment, participants had to deliberate within a group of three whether to implement an Unconditional Basic Income (UBI) or keep the current Austrian social security system. Under the first treatment, the participants had to think systematically about all decision-relevant criteria with the help of an Analytic Hierarchy Process (AHP) tool before they entered the discourse. The second treatment did not allow participants to enter the discourse with systematic preparation. The data show that systematic processing may raise ambivalence levels, as well as improve the discourse quality. Moreover, it may raise the likelihood of attitude change or attitude moderation following a discourse. Prior Knowledge and attitude commitment seem to condition this positive influence as low political knowledge and high attitude commitment reversed the effect of AHP on ambivalence. Yet, it is not clear, whether ambivalence actually plays an important mediating role for the impact of systematic processing. Although it correlated positively with discourse quality, it showed a negative correlation with attitude transformation. However, as only 15 individuals participated in this experiment, these effects are not significant. More research remains to be done to evaluate systematic processing and its impact on deliberation. Nevertheless, the results of this study suggest that systematic processing can indeed have advantageous effects on deliberation.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Gruppenentscheidungsprozesse Deliberation Reflexion Heuristisch-systematisches Modell Ambivalenz
Autor*innen
Patricia Friederike Zauchner
Haupttitel (Englisch)
The influence of prior systematic processing on deliberative group decision making processes
Paralleltitel (Deutsch)
Der Einfluss vorbereitenden systematischen Nachdenkens auf deliberative Gruppenentscheidungsprozesse
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
IV, 121 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Bernhard Kittel
Klassifikation
71 Soziologie > 71.44 Gruppenprozesse
AC Nummer
AC13015122
Utheses ID
35701
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1