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Mykenische Funde auf Sardinien
zu den transkulturellen Kontakten im 2. Jahrtausend v. Chr.
Laura Soro
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gerhard Trnka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30112.65404.302770-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die ersten Funde mykenischer Keramik in Sardinien wurden in den 1970er Jahren gemacht. Diese Entdeckungen sind im Hinblick auf den kulturellen Austausch im Mittelmeerraum des 2. Jahrtausends v. Chr. auch heute noch von großer Bedeutung, und das nicht nur für die nuraghische Archäologie, sondern auch für die ägäische. In der vorliegenden Studie wird die Forschungsgeschichte zu diesen Funden dargestellt, und es werden die Fundkontexte des mykenischen Materials in Sardinien und jene der nuraghischen Artefakte in Griechenland von Neuem untersucht. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf jenen Funden, deren Kontext rekonstruiert und eingeordnet werden kann. Da heute ein großer Teil der Funde leider nicht mehr auffindbar ist bzw. nicht mehr kontextuell zugeordnet werden kann, werden hier all jene Objekte katalogisiert, die bekannt – wenn auch oft nicht mehr auffindbar – sind, wobei die Katalogeinträge des italienischen Kulturministeriums die Grundlage dafür bilden. Von einer Reihe von Objekten werden neue Zeichnungen und eine neue Fotodokumentation vorgelegt. Es handelt sich dabei um ca. 200 Stücke. Es wurden neue Forschungsmethoden erprobt, die mittels der Landschaftsarchäologie und angewandter Informatik neue Erkenntnisse zur Verbreitung mykenischer Funde in Sardinien, und zwar nicht nur entlang der Küsten, sondern auch im Landesinneren, liefern können. In der Forschungsliteratur wurden die Kontakte zwischen mykenischer Welt und Sardinien stets auf die Bedeutung der großen Metallvorkommen der Insel zurückgeführt, im Besonderen auf die Kupfer-, Silber-, Blei-, Zinn- und Eisenerzlagerstätten. Jedoch wurden als Ergebnis der neuen Untersuchung und auch auf der Basis noch unpublizierter Daten zur nuraghischen Zivilisation neue Hypothesen zu den Motiven jener Kontakte und ihrer Transkulturalität formuliert, wobei neue Fragestellungen oder solche, die in der vorhandenen Literatur bislang noch kaum Beachtung fanden bzw. nicht im Detail verfolgt wurden, zur Anwendung kamen. Auf diese Weise konnte die Rolle des nuraghischen Sardiniens neu bestimmt werden, das in der Vergangenheit allzu oft darauf reduziert wurde, der „Leuchtturm des Metalls“ im westlichen Mittelmeer gewesen zu sein. Wenn die Studie auch keine endgültigen Antworten geben kann, so bereichert sie doch dank der neuen Ansätze, die sich im Verlauf der Arbeit ergaben, das Bild des zweiten vorchristlichen Jahrtausends, während dessen sich zwischen Ägäis und westlichem Mittelmeer in der einen wie der anderen Richtung Güter, Menschen und Kulturen bewegten – animiert vom antiken Geist der Seefahrt.
Abstract
(Englisch)
The first Mycenaean items were found in Sardinia in the late 70s. The discovery marked an important (Nuragic and Aegean) archaeological milestone in the cultural exchanges carried out across the Mediterranean during the second millennium B.C. This work includes an analysis of the history of published findings and studies, and an analysis of the contexts of discovery of the Mycenaean materials found in Sardinia and the Nuragic materials found in Greece. However, the study mainly focuses on the findings for which a clear context was identified. Since several findings are still unavailable or difficult to date, all the ones already known have been filed thanks to the catalogue cards made available by the Ministry of Cultural Heritage and Activities. For approximately 200 pieces, new designs and new photographic documentation were produced. New research methodologies were experimented and provided new data on the presence of Mycenaean finds in Sardinia through landscape archaeology and applied computer science, both on the coast and the inner sites of the Island. Archaeological literature has always explained the contacts between Sardinia and the Mycenaean world through the presence of large amounts of metal on the island, such as copper, silver, lead, tin and iron. But, through the analysis of available and new unpublished data on Nuragic civilization, new hypotheses have been provided on the reasons why contacts and cross-culturality took place, through some of the research questions disregard by the existing literature, re-evaluating the role of Nuragic Sardinia that too often was considered the "metallurgical flagship" of the western Mediterranean. Thanks to the new ideas proposed in this study, which do not provide any final answers, research provides new hypotheses on the events which took place during the second millennium B.C., characterized by the movement of goods, persons and cultures between the Aegean and the western Mediterranean, inspired by the ancient spirit of navigation.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Sardinia Mycenaean finds Nuraghi Bronze Age Mediterranean Sea
Schlagwörter
(Deutsch)
Sardinien Mykenische Funde Nuraghen Bronzezeit Mittelmeer
Autor*innen
Laura Soro
Haupttitel (Englisch)
Mykenische Funde auf Sardinien
Hauptuntertitel (Englisch)
zu den transkulturellen Kontakten im 2. Jahrtausend v. Chr.
Paralleltitel (Englisch)
Mycenaean finds in Sardinia ; cross-cultural contacts in the 2nd Millennium B.C.
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
280 S. : Ill.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Gerhard Trnka ,
Fritz Blakolmer
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.17 Klassische Archäologie ,
15 Geschichte > 15.19 Vor- und Frühgeschichte ,
38 Geowissenschaften > 38.03 Methoden und Techniken der Geowissenschaften ,
48 Land- und Forstwirtschaft > 48.01 Geschichte der Land- und Forstwirtschaft ,
74 Geographie > 74.48 Geoinformationssysteme
AC Nummer
AC10916832
Utheses ID
25751
Studienkennzahl
UA | 092 | 309 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1