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Zwischen Haut und Haut ist nichts als Licht
Film Körper Archiv
Maria Poell
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Arno Böhler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1405
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30096.97955.550362-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Körper ist der Ausgangspunkt meiner Überlegungen, der Ort, von dem ich ausgehe in meinem Erfahren von Welt. Ich begreife den Körper mit Jean-Luc Nancy als immer schon geöffnete, radikal offene Existenz-Stätte. Kein Denken und keine Wahrnehmung könnte statt-finden ohne ihn. Mein Körper gibt meinem In-der-Welt-sein statt, er ist die Grundlage und der Speicher aller kognitiven Akte(n). Film ereignet sich und passiert zwischen Körper und Leinwand, dehnt sich aus in dem Feld, das sich zwischen Filmemachenden, Zuschauenden und Welt spannt. Film findet statt als Bewegung dieses Zwischen. Wie die essentielle Rolle des Körpers im Akt der Filmwahrnehmung zu verstehen ist, erörtere ich anhand von Vivian Sobchacks Filmphänomenologie. In weiterer Folge gilt es für mich, Sobchacks Vorstellung von gelebter Körperlichkeit weiterzudenken und den Körper der Zuschauer_innen als Archiv zu begreifen, in dem kontinuierlich gleichzeitig Wahrnehmungseindrücke aufgenommen und gespeichert sowie bereits gespeicherte Spuren von Erfahrung abgerufen und aufgelesen werden. Eine der Grundthesen meiner Arbeit ist es, dass diese Speicherprozesse und die sich beständig verändernde Struktur des Archivs (mit)bestimmen, wie und was wahrgenommen wird. Die Struktur des Körper-Archivs unterzieht sich somit einem kontinuierlichen Prozess der Umschrift, sie aktualisiert sich im Vollzug von Bewusstseins-Akten. Mit Jacques Derrida denke ich die archivarische Qualität des Körpers als sich radikal zeitigende. Das Archiv erschöpft sich nicht in einem Rückgriff auf vergangene Erfahrung, es steht im Zug des Zu-Künftigen, ist von der Zukunft her geöffnet, wird niemals abgeschlossen sein. Weitere Bezugspunkte für die Entwicklung meiner Vorstellung des Körper-Archivs sind Psychoanalyse, Neurowissenschaft, und die indischen Philosophie des Yoga Sūtra.
Abstract
(Englisch)
The body is my point of departure, the place from which I embark upon experiencing the world. With Jean-Luc Nancy, I understand the body as an always already opened, radically ex-posed site of existence. Without it, neither perception nor rational thought could take place. My body allows for my being in the world, it is the foundation and the repository for all cognitive acts. Film occurs and comes to pass in-between body and screen, expanding in the field that stretches between filmmakers, viewers and world. I discuss the essential contribution of the body to the act of film perception in reference to Vivian Sobchack's phenomenology of film. Sobchack's conception of embodiment is thought further when I conceive the spectator's body as an archive which simultaneously records perceptual impressions and retrieves the stored traces of past experiences. These processes of recording, retaining, and recalling experience as well as the continuously changing structure of the archive affect how and what is being perceived in the first place. The structure of the body-archive is subject to a ceaseless process of rearrangement, it is actualized in every act of consciousness. With Jacques Derrida, I think of the archive as radically temporal. It does not become fruitful merely in its recourse to past experience, it is forever in the prospect of the arrival of a time to-be. It is opened from this time to-be, and it will therefore never be completed. Further points of reference include neuroscience, psychoanalysis, and the Indian philosophy of Yoga Sūtra.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
film perception aesthetics phenomenology body archive archiving recollection memory
Schlagwörter
(Deutsch)
Film Wahrnehmung Ästhetik Phänomenologie Körper Archiv Archivierung Erinnerung Gedächtnis
Autor*innen
Maria Poell
Haupttitel (Deutsch)
Zwischen Haut und Haut ist nichts als Licht
Hauptuntertitel (Deutsch)
Film Körper Archiv
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
125 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Arno Böhler
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.10 Nichtwestliche Philosophie: Allgemeines ,
08 Philosophie > 08.25 Zeitgenössische westliche Philosophie ,
08 Philosophie > 08.41 Ästhetik ,
24 Theater > 24.30 Film: Allgemeines
AC Nummer
AC07077416
Utheses ID
1096
Studienkennzahl
UA | 296 | 295 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1