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Musikalische "Allesfresserei" in Österreich?
eine Analyse der Bedeutung und Einflussfaktoren des soziologischen Konzepts "Omnivorousness"
David Binder
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Alfred Smudits
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.17120
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30028.77938.558266-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit werden verschiedene Gesichtspunkte des soziologischen Konzepts der kulturellen „Allesfresserei“ („Omnivorousness“) am Beispiel Musik diskutiert und empirisch geprüft. Dieses Konzept besagt, dass Personen mit einem höheren kulturellem Kapital einen breiteren und symbolische Grenzen überschreitenden Geschmack besitzen sowie toleranter gegenüber nicht explizit bevorzugten Musikstilen sind. Im Theorieteil werden die wichtigsten Bedeutungsdimensionen von „Omnivorousness“ dargestellt. Dabei wird die These verfolgt, dass „Allesfresserei“ größtenteils mit Bourdieus Theorie bezüglich des Zusammenhangs sozialer Ungleichheit und Geschmack in Einklang zu bringen ist. „Omnivorousness“ ist lediglich eine Veränderung der Geschmackshierarchie, da gerade durch demonstrativ gezeigte Offenheit und Toleranz Distinktionsmechanismen aufrechterhalten werden. Im zweiten Teil wird anhand einer Sekundäranalyse des Forschungsprojekts „Wozu Musik?“ versucht einen statistischen Zusammenhang zwischen soziodemographischen Variablen und Geschmacksbreite nachzuweisen. Die Ergebnisse dieser Analyse zeigen jedoch, dass die Breite des Musikgeschmacks der österreichischen Bevölkerung nicht in Zusammenhang mit dem sozialen Status der Individuen steht. Vielmehr scheint, dass Schulbildung mit der Präferenz für bestimmte Musikrichtungen einhergeht. Im dritten Teil wird in Auseinandersetzung mit theoretischer Literatur die Hypothese abgeleitet, dass die durch das Internet veränderte Musikdistribution zu einem offeneren und toleranteren Umgang mit Musik führt. Für diese Entwicklung sprechen vor allem die Kostenfreiheit von Musik und Information und der Verlust der Gatekeeperfunktion der Massenmedien Diese Hypothese hält jedoch einer empirischen Prüfung mit oben genannten Daten nicht stand.
Abstract
(Englisch)
In this diploma thesis different dimensions of “cultural omnivorousness” are discussed and empirically tested in the field of music. This concept suggests that people with higher cultural capital have broader tastes, which cross symbolic boundaries, and are more tolerant towards musical genres they do not explicitly like. In the theoretical part of the work I elaborate the meaning of “cultural omnivorousness”. “Ominvorousness” is mostly consistent with Bourdieu’s assumptions of the connection of social inequality and taste. The main difference is a change in the hierarchy of taste, but openness and tolerance are used to maintain mechanisms of distinction. The second part tests the connection of socio-demographic variables and breadth of taste. To verifying this connection, the empirical data of the project “Wozu Musik?” [Music, What For?] is used for a quantitative analysis. The results of this analysis, however, show that breadth of taste and social status do not correlate in Austria. Rather, there is a strong statistical connection between formal education and the preference for certain musical genres. A third aim of this diploma thesis is the investigation of possible outcomes of the changes of music distribution due to the internet. Due to the free access to music and information and the loss of the gatekeeper function of the mass media, it is assumed that internet users are more likely to be “cultural omnivores“. However, this hypothesis does not stand up to examination based on the data mentioned above.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Musical Tastes Cultural Omnivores Bourdieu, Pierre Social Inequality Internet
Schlagwörter
(Deutsch)
Musikgeschmack kulturelle Allesfresserei Bourdieu, Pierre Soziale Ungleichheit Internet
Autor*innen
David Binder
Haupttitel (Deutsch)
Musikalische "Allesfresserei" in Österreich?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse der Bedeutung und Einflussfaktoren des soziologischen Konzepts "Omnivorousness"
Paralleltitel (Englisch)
Cultural "Omnivorousness" in Austria?
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
151 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alfred Smudits
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.10 Kunst und Gesellschaft ,
24 Theater > 24.45 Musiksoziologie ,
71 Soziologie > 71.12 Soziale Stratifikation, soziale Mobilität ,
71 Soziologie > 71.50 Kultursoziologie: Allgemeines
AC Nummer
AC08839719
Utheses ID
15343
Studienkennzahl
UA | 121 | | |
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