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Imaginationen des Untergangs: von der "abgeklärten Aufklärung" zum "Wiegenimperialismus"
eine Diskursanalyse zur Konstruktion antimuslimischer Fremdbilder im Rahmen der Identitätspolitik der Freiheitlichen Partei Österreichs
Carina Klammer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hildegard Weiss
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.20929
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30002.90562.849164-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Während in Österreich ab den 1960er Jahren das religiöse Bekenntnis der sogenannte 'Gastarbeiter' kaum zur Kenntnis genommen wurde, artikulieren sich nationalistische und rassistische Anrufungen seit geraumer Zeit verstärkt anhand einer postulierten 'Kulturfremdheit' des Islams. Obwohl die allgemeine Ablehnung und Abwehr nicht-europäischer bzw. nicht-'westlicher' Migrant_innen in nahezu allen europäischen Ländern ungebrochen bleibt oder zugenommen hat, erweist sich die Verortung negativer Einstellungen gegenüber muslimischen Personen im Speziellen jedoch keineswegs als selbsterklärend. Fragen, wie die Facetten dieser Thematik einzuordnen sind, sowie ob überhaupt von einem Phänomen ausgegangen werden kann, prägen die Debatte und münden in verschiedenen Begriffskonzeptionen wie 'Islamophobie', 'Antimuslimismus', 'Islamfeindlichkeit' oder 'antimuslimischer Rassismus'. Nicht erst seit den Anschlägen des 11. September 2001 erhielten Fremd- und Selbstbilder rund um den Islam eine besondere Dynamik im globalen Ausmaß. Schon davor vollzog sich ein Wandel, bei dem allgemeine Bilder des Orient an Bedeutung verloren bzw. von Bildern des Islam inkorporiert wurden. Debatten über die Implikationen religiöser Bekenntnisse im Kontext säkularisierter Gesellschaften sind zwar kein Novum, jedoch lässt sich das Niveau des gegenwärtigen Islamskeptizismus – der weder bestimmten politischen Lagern, noch einzelnen gesellschaftlichen Milieus zugewiesen werden kann – durch eine Verwobenheit mit den jeweiligen Integrationsdiskursen charakterisieren. Vor allem die organisierte extreme Rechte versucht seit geraumer Zeit an diese (mitunter auch sehr vielschichtigen) Diskurse unter dem Stichwort der 'Islamisierung Europas' anzuknüpfen. Es ginge hierbei um nichts Geringeres als die Verteidigung 'unserer' Werte. Die Referenz auf ein 'christliches Abendland' – und damit einhergehende Schlagwörter wie Freiheit, Demokratie, Menschen- und Frauenrechte, sowie Aufklärung im Allgemeinen – trägt so auch zu einer Entgrenzungen der Programmatik der extremen Rechten bei. Jedoch lässt sich nicht nur eine allgemeine Diskursverschiebung nach rechts konstatieren. Die Rhetorik des Untergangs bekräftigt, angesichts des postulierten Außenfeindes, auch auf der politischen Ebene neue Agitationsformen und europaübergreifende Zusammenschlüssen der extremen Rechten. In Österreich erweist sich im Rahmen des Islamisierungsdiskurses die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) als eine der maßgeblichen Akteur_innen, und sorgte bspw. im Rahmen ihrer Wahlkämpfe mit Slogans wie „Daham statt Islam“ auch für mediales Aufsehen. So wird mittlerweile auch die fragwürdige These einer 'Ablöse' von tradierten Feindbildern durch das Feindbild Moslem vertreten. Vor allem affine Einstellungen dem Islam gegenüber, wie sie auch die FPÖ aufweist, bleiben hierbei jedoch zumeist unterbeleuchtet. Diese Arbeit versucht mittels Diskursanalyse die Frage, welche Bedeutung und welchen Stellenwert antimuslimische Fremdbilder im Rahmen der gegenwärtigen Identitätspolitik der FPÖ einnehmen, näher zu erläutern.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
antimuslimischer Rassismus FPÖ Rechtsextremismus extreme Rechte antimuslimische Fremdbilder
Autor*innen
Carina Klammer
Haupttitel (Deutsch)
Imaginationen des Untergangs: von der "abgeklärten Aufklärung" zum "Wiegenimperialismus"
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Diskursanalyse zur Konstruktion antimuslimischer Fremdbilder im Rahmen der Identitätspolitik der Freiheitlichen Partei Österreichs
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
119 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hildegard Weiss
Klassifikation
71 Soziologie > 71.61 Diskriminierung
AC Nummer
AC09384426
Utheses ID
18716
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
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