Detailansicht

Kriegsglück und Reichtum
zur ikonographischen Transformation Bishamon-tens ; Indien - Japan
Sarah-Allegra Schönberger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Franz Winter
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19704
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30001.52102.577570-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Vorliegende Studie befasst sich mit dem ikonographischen Transformationsprozess Bishamon-tens, einer Figur des japanisch-buddhistischen Pantheons. In Japan wird Bishamon den Tenbu 天部, der „Gruppe der Götter“, zugerechnet, worunter jene Gestalten gezählt werden, die sich von indischen Devas (Götter) herleiten. Der Buddhismus entstand in Indien aus dem Kontext des Brahmanismus heraus, von dem er nicht nur grundlegende Motive wie Karma oder Saṃsāra, sondern auch Gottheiten und andere Gestalten übernahm. Im Kontext des Buddhismus erscheinen diese Figuren oftmals als Dharmapāla, Schutzgötter der buddhistischen Lehre und der Buddhas und Bodhisattvas, wobei sie letzteren beiden deutlich untergeordnet sind. Mit fortschreitender Entwicklung des Buddhismus und vor allem im esoterischen Buddhismus steigen einige Devafiguren jedoch zu äußerst populären und bedeutenden Figuren auf. Bishamons brahmanische „Vor-Manifestation“ ist Kubera-Vaiśravaṇa, eine ursprünglich dämonisch-übelwollende Gottheit, die im Laufe der Zeit im vedischen und brahmanischen Pantheon zu einer äußerst beliebten Reichtumsgottheit aufsteigt, sich von seiner Verbindung zu dämonischen Gestalten aber nie gänzlich löste. Als Lokapāḷa übernimmt er zudem die Schutzherrschaft über die nördliche Himmelsrichtung. Kubera-Vaiśravaṇa wird in den frühen Buddhismus in erster Linie als Dharmapāla übernommen, womit eine stärker kriegerische Assoziation einhergeht und frühere Merkmale, besonders sein ausgeprägter Reichtumsaspekt, in den Hintergrund gedrängt werden. Seine Schutzfunktion drückt sich vorwiegend in einer Rolle aus, die bereits sein Vorgänger innehat: die Aufsicht über den Norden. Auch seine Beziehung zu Dämonengestalten bleibt ihm erhalten. Als der Buddhismus im 6. Jh. n.Chr. nach Japan kommt, wird Kubera unter dem Namen Bishamon bereits wenige Jahrzehnte nach dessen offizieller Übernahme ganz konform mit seiner Beschützerrolle in der japanischen Chronik Nihon shoki 日本書紀 (720) genannt. Im japanischen Pantheon entwickelt Bishamon sich weiter und wird mit einer breiten Palette an Aufgaben und Merkmalen ausgestattet und im Laufe des japanischen Mittelalters (1185-1600) schließlich in die Gruppe der Sieben Glücksgötter, Shichi fukujin 七福神, integriert, die auch mit Reichtum assoziiert sind. Der erste Teil dieser Studie widmet sich der Figur Kubera-Vaiśravaṇas und zeigt seine verschiedenen Merkmale, Assoziationen und Konzepte anhand einer Analyse bedeutender Primärquellen auf. Dies ermöglicht es auch, Veränderungen seiner Rolle anhand des religiösen Schrifttums zu erschließen. In einem zweiten Schritt folgt die Betrachtung eines ausgewählten Sets an ikonographischen Darstellungen, um auch hier mit beiden Figuren verbundene Merkmale zu erkennen und zu analysieren und mögliche Transformationen festzustellen. Der zweite Teil beschäftigt sich mit Kuberas Manifestation in Japan: Bishamon-ten. Auch hier wird der Transformationsprozess seiner Gestalt anhand der Darstellung zentraler Schriften und ikonographischer Formen umrissen, um Parallelen zu seinen Emanationen im Brahmanismus und frühen indischen Buddhismus ziehen zu können. Letztendlich soll gezeigt werden, und hierin liegt auch das Ziel dieser Studie, wie stark der Konsens zwischen der prä-buddhistischen Gottheit Kubera und seiner späteren Gestalt in Form des japanischen Bishamons ist, welche Komponenten im Laufe des Transformationsprozesses verloren gingen und welche erhalten blieben und wie ausgeprägt die Verknüpfung der behandelten Religionen, der vedischen, brahmanischen, frühen buddhistischen und japanisch-buddhistischen, folglich war.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Buddhismus Ikonographie Japan Indien Bishamon-ten Transformation
Autor*innen
Sarah-Allegra Schönberger
Haupttitel (Deutsch)
Kriegsglück und Reichtum
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur ikonographischen Transformation Bishamon-tens ; Indien - Japan
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
209 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Winter
Klassifikationen
11 Theologie > 11.00 Theologie, Religionswissenschaft: Allgemeines ,
11 Theologie > 11.91 Vedismus, Brahmanismus ,
11 Theologie > 11.93 Buddhismus ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.92 Sonstige asiatische Sprachen und Literaturen ,
20 Kunstwissenschaften > 20.20 Ikonographie ,
20 Kunstwissenschaften > 20.49 Hinduistische Kunst ,
20 Kunstwissenschaften > 20.51 Buddhistische Kunst
AC Nummer
AC09034610
Utheses ID
17578
Studienkennzahl
UA | 066 | 800 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1