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Was heißt Rationalität?
Max Weber revisited
Michaela Scheriau
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Friedhelm Kröll
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DOI
10.25365/thesis.33142
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29978.73445.429553-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Dass Max Webers Denken unermüdlich um die umfassende, fortschreitende Rationalisierung des Abendlandes kreiste ist nichts Neues. Vielfach wird dabei aber außer Acht gelassen, dass Max Weber sich nicht nur für die Rationalisierung, als reales Entwicklungsmoment, interessierte, sondern ebenso für Rationalität als wissenschaftliche Aufgabe – diese Auseinandersetzung mit dem Begriff der Rationalität und deren philosophische Selbstreflexion – als Stichwort hierfür kann die vielzitierte Formel der „Entzauberung der Welt“ gelten - , kennzeichnet Max Webers „Wissenschaftslehre“ (1988). Diese ist Angelpunkt der vorliegenden Arbeit, die durch die prinzipielle Frage: warum Webers Denken eigentlich so stark um jenen Begriff der Rationalität kreiste, angeleitet ist und, die damit im Zusammenhang stehende, noch bedeutendere Frage – die zudem das Forschungsinteresse der Arbeit spiegelt – was heißt letztlich Rationalität bei Max Weber? Dieser Frage geht die vorliegende Theorie-Arbeit nach; sie versucht dabei, diese beiden, miteinander in Korrespondenz befindlichen, Gebiete in zwei Bereiche aufzuspalten – einem analytischen und einem materialen Teil, um am Schluss, in einem Reflexionskapitel, das sich dabei die aufschlussreiche Kritik Herbert Marcuses an Webers Rationalitätsbegriff (1964) zu Nutze macht, sie wieder zusammenzudenken, will heißen: die Zusammenhangsstruktur der abstrakten und geschichtlichen Rationalität zu beleuchten, im Sinne einiger prüfender Überlegungen. Die Forderung nach „Wertfreiheit“ der Wissenschaft bleibt hierbei nicht unberührt. Für dieses Vorhaben fokussiert der Analyseteil dieser Arbeit vorrangig das idealtypische Begriffsverfahren Webers und stellt dabei dessen Aufsatz „Über einige Kategorien der verstehenden Soziologie“ (1913) ins Zentrum der Auseinandersetzung. Hier erörtert Weber die idealtypischen Kategorien: Gemeinschaftshandeln, Gesellschaftshandeln, Einverständnis und eine Theorie der Anstalt und des Verbands. Der Zugang, zur Rationalitätsproblematik, ist also Webers eigene Denk- und Arbeitsweise, die sich in diesem Aufsatz entdecken lässt; das damit verknüpfte Ziel der Arbeit, Webers Rationalitätsverständnis – Rationalität als erkenntnistheoretische Notwendigkeit – offenzulegen. Hier ist das Zweckrationale entscheidend. Im materialen Teil, dieser theoretischen Abhandlung, stehen zwei „Exempla“ zur Erörterung. Einerseits wird versucht, anhand Webers Herrschaftstypologie „Die drei reinen Typen der legitimen Herrschaft“ (1922), die Geltung der Rationalitätsdimension innerhalb seiner Typenbildung herauszuarbeiten, um damit zu verdeutlichen, worin sich das Rationale, mithin das Zweckrationale innerhalb der wissenschaftlichen Bearbeitung der Wirklichkeit – der Begriffsbildung – geltend macht. Andererseits wird, anhand eines zweiten Exempla: „Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ (1904/05), Webers soziologisch-historischer Auseinandersetzung, mit jenem Begriff, nachgegangen. Hier ist das Ziel, Rationalität als reales Entwicklungsmoment der Geschichte, mit Weber, zu beleuchten. Den besonderen Kontext - der Weberschen Auseinandersetzung - bildet dabei der spezifisch okzidentale Rationalismus. An dieser Stelle ist der Aspekt der Wertrationalität tragend. Zum Abschluss wird in der Marcuse-Weber-Kritik der Verflechtung beider Momente der Rationalität (abstrakter und historischer Rationalität) nachgespürt, um am Ende zu den Schluss zu gelangen, dass Max Webers Auseinandersetzung mit jenem Begriff zudem das Verhältnis zwischen objektiv vergegenständlichter Außenwelt und sozialem Handeln thematisiert und verhandelt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
theoretische Rekonstruktion des Rationalitätsbegriffs Max Webers
Autor*innen
Michaela Scheriau
Haupttitel (Deutsch)
Was heißt Rationalität?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Max Weber revisited
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
107 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedhelm Kröll
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.02 Theorie der Soziologie ,
71 Soziologie > 71.50 Kultursoziologie: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.52 Kulturelle Prozesse
AC Nummer
AC11787698
Utheses ID
29437
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
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