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"Poly. Hackeln. Geht schon."
die Positionierung junger Frauen* mit proletarischem Hintergrund zu den Herrschaftsverhältnissen Klasse und Geschlecht
Jasmin Unfried
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Gabriele Michalitsch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.34906
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29959.53309.113870-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel dieser Masterarbeit ist die Beschäftigung mit den Herrschaftsverhältnissen Klasse und Geschlecht. Die Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex ist von großer Relevanz, da Klasse, Geschlecht (und Migrationshintergrund) in ihrer Verschränkung, jedenfalls in Österreich, entscheidend als soziale Platzanweiser fungieren; dennoch gibt es in der derzeitigen deutschsprachigen Literatur nur vereinzelt Arbeiten, in denen Klassenzugehörigkeit und Geschlecht Fokus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung sind. Das konkrete Forschungsinteresse dieser Arbeitet richtet sich auf die Frage, wie junge Frauen* (von 13 bis 17 Jahren) in Wien mit proletarischem Hintergrund sich gegenüber den sie benachteiligenden Herrschaftsverhältnissen Klasse und Geschlecht positionieren. Im Literaturteil wird mit Hilfe marxistischer und feministischer Ansätze sowie Bourdieus erweitertem Kapitalbegriff und seinem Habitus-Konzept der Funktionsweise dieser Herrschaftsverhältnisse auf struktureller und individueller (sowie symbolischer) Ebene nachgegangen. Außerdem wird erörtert, in welchem Verhältnis die unterschiedlichen Ebenen und Herrschaftsverhältnisse zueinander stehen. Im Zuge der empirischen Untersuchung der Verknüpfung von Klasse und Geschlecht nahmen acht Jugendliche an zwei Gruppengesprächen teil, bei denen sie sich vorrangig über ihre Zukunftsperspektiven austauschten. In Anlehnung an die qualitative Inhaltsanalyse wurden Analysekategorien gebildet und die Aussagen der Teilnehmerinnen* diesen zugeordnet sowie interpretiert. Es zeigte sich dabei, dass die jungen Frauen* nicht die patriarchal-bürgerlich-kapitalistisch Ordnung in Frage stellen oder sich dieser gegenüber bewusst positionieren, sondern dass sie vielmehr nach Strategien innerhalb der gegebenen Verhältnisse suchen. Diese Strategien fordern teils situativ und konkret stereotype Zuschreibungen entlang von Geschlecht heraus, teils sind ihre Aussagen jedoch – besonders hinsichtlich Klassenzugehörigkeit – auch konform mit den patriarchal-bürgerlichen Verhältnissen. Die jungen Frauen* scheinen sich dabei in einem Spannungsfeld zu bewegen, auf der einen Seite fordern sie Handlungsfähigkeit ein (Wunsch danach und Bestehen darauf, ein selbstbestimmtes Leben zu führen), auf der anderen Seite weisen sie eben diese Handlungsfähigkeit zurück beziehungsweise stellen sie diese angesichts einer Lebensrealität, die ihnen allzu oft keine Wahl zu lassen scheint, in Frage.
Abstract
(Englisch)
This master-thesis deals with social class- and gender-based relations of domination. The issue is highly relevant since class and gender (as well as migration) still have a crucial influence on the social status of a person in Austria. Despite this fact there are only very few publications in German-speaking scientific literature that focus on class affiliation and gender. The research question of this publication is how young Viennese women* (aged 13 to 17) of proletarian background position themselves in relation to the class and gender norms which discriminate against them. The theoretical part of the paper focuses on on concepts of domination regarding class and gender. Marxist and feminist approaches as well as Bourdieu’s concept of capital and habitus are used in order to better understand the structural and individual (as well as symbolic) levels of class- and gender-based domination. Furthermore, the relations between these different levels are discussed. In addition, the thesis briefly sketches connections of class and migration. The empirical part of the thesis focuses on two group-discussions of teenagers who talked about their plans for the future. Following an approach of qualitative content-analysis, categories for the analysis were developed that enabled categorization of the statements made during these discussions. Their analysis and interpretation indicate that the teenagers neither question the patriarchal-bourgeois-capitalist system nor position themselves consciously within this frame. They instead constantly search for strategies that allow them to improve their status within this system. Some of these strategies partly challenge specific and situational stereotype forms of appreciation directly linked to gender. At the same time, many of their statements – especially those concerning class – are in line with the patriarchal-capitalist system. The group-discussions show that young proletarian women* continuously follow conflicting paths: On the one hand they claim agency (wanting to live a self-determined life), on the other hand they reject agency or question it in the face of a reality that seems to restrict their ability to make independent choices.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Gender Class Discrmination Teenagers
Schlagwörter
(Deutsch)
Geschlecht Klasse Diskriminierung Jugendliche
Autor*innen
Jasmin Unfried
Haupttitel (Deutsch)
"Poly. Hackeln. Geht schon."
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Positionierung junger Frauen* mit proletarischem Hintergrund zu den Herrschaftsverhältnissen Klasse und Geschlecht
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
155 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gabriele Michalitsch
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC12202824
Utheses ID
30962
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1