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Important factors for predation of northern lapwing Vanellus vanellus nests in a central European lowland pasture system
Markus-Leander Khil
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Naturschutz und Biodiversitätsmanagement
Betreuer*in
Christian Schulze
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36876
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29937.24439.195670-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Kiebitz-Populationen erlitten in den letzten Jahrzehnten in ganz Europa dramatische Rückgänge. Hauptgründe sind Änderungen in der Landnutzung und landwirtschaftliche Intensivierung. Es ist essentiell, die Gefährdungsursachen einer Art zu kennen, um angemessene Schutzmaßnahmen ergreifen zu können. Nestverlust und eine unzureichende Produktivität in den verbleibenden Habitaten sind Hauptgründe für die Rückgänge. In dieser Studie wurden Ursachen für Nestverluste beim Kiebitz im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel untersucht. Gelege wurden erhoben und beobachtet, bis sie geschlüpft oder verloren gegangen waren. Zudem wurde das Schicksal jedes Geleges festgestellt. Auch Vegetation und Bodenfeuchte wurden an den Neststandorten erhoben, um einen möglichen Effekt auf den Schlupferfolg zu testen. Nesttemperaturen wurden mithilfe von Nest-Thermologgern aufgezeichnet, um festzustellen ob tag- oder nachtaktive Prädatoren an den Nestverlusten beteiligt waren. Künstliche Nester wurden im Untersuchungsgebiet ausgebracht und bis zur Prädation beobachtet. Die Ergebnisse wurden genutzt, um den starken Feindabwehr-Effekt von Kiebitz-Kolonien zu zeigen. Kunstnester wurden mit Wildkameras überwacht, um potentielle Nestprädatoren zu bestimmen. 59% aller und 97.5% der verloren gegangenen Kiebitznester wurden prädiert. Die durchschnittliche Überlebenswahrscheinlichkeit eines Nestes bis zum Schlüpfen lag bei 20.3%. Die Überlebenswahrscheinlichkeiten unterschieden sich signifikant zwischen verschiedenen Koloniegrößen (> 5 Nester: 55%, 2-5 Nester: 14.8%, Einzelnester: 3.5%). Koloniegröße war der einzig statistisch signifikante Prädiktor für die Nestverlustswahrscheinlichkeit. Vegetationsdeckung, -höhe und Bodenfeuchte am Neststandort, sowie Niederschlag zeigten keinen Effekt. Das Prädationsrisiko von Kunstnestern war negativ mit der Distanz zu den vier nächsten Kiebitznestern korreliert. Laut Thermologger-Daten wurden 14 von 18 Nestern in der Nacht prädiert. Folglich waren höchstwahrscheinlich nachtaktive Prädatoren (Säugetiere) die Hauptprädatoren von Kiebitznestern. Wildkameras zeichneten zwölf Prädationen von Kunstnestern auf, alle durch Rabenvögeln verursacht. Kunstnester sind daher nur bedingt geeignet, um wichtige Prädatoren zu identifizieren. Unsere Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit ausreichend großer, geeigneter Habitate, auf denen sich Kolonien entwickeln können, die einen höheren Schlupferfolg haben als Einzelnester auf kleinen Habitatinseln.
Abstract
(Englisch)
In the last decades, lapwing populations decreased dramatically all across Europe due to shifts in land use and agricultural intensification. Knowledge of the threats to a species is essential to design appropriate conservation measures. Nest loss and insufficient productivity in the remaining habitats have been a main cause for declines. In this study, the causes for and the factors determining nest loss in the lapwing in the Neusiedler See – Seewinkel National Park were investigated. Clutches were recorded and monitored until they hatched or failed and the fate of each nest was assessed. Additionally, data on vegetation and ground humidity at the nest site were gathered to test for effects of habitat variables on hatching success. Nest temperatures were recorded through temperature data loggers to record if diurnal or nocturnal predators were involved in nest predations. Artificial nests were deployed at the study site and monitored until they were predated. The results were used to demonstrate the strong anti-predator defense of lapwing colonies. Trail cameras were used to monitor artificial nests to reveal potential predators. 59% of all nests and 97.5% of failed lapwing nests were predated. The average probability for a nest to survive until hatching was 20.3%. Nest survival probabilities differed significantly between different colony sizes (> 5 nests: 55%, 2-5 nests: 14.8%, solitary nests: 3.5%). Colony size was the only statistically valid predictor for nest loss probability. Vegetation cover, sward height and ground humidity at the nest site, as well as rainfall did not prove being significantly related to nest loss. Predation risk of artificial nests was negatively correlated with the distance to the next four lapwing nests. According to nest temperature data, 14 of 18 monitored nests were predated at night. Thus, nocturnal/mammalian predators are very likely to be the main predators of lapwing nests. Trail cameras recorded 12 predations of artificial nests, all by corvids. Hence, artificial nest exposure experiments can be unreliable when aiming to identify important predators. Our results emphasize the importance of sufficiently large areas of suitable habitat, where colonies can develop, which have a higher hatching success than solitary nests on small habitat patches.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
pasture nest predators nest loss hatching success artificial nests defense anti-predator defense conservation colony size
Schlagwörter
(Deutsch)
Weide Prädatoren Nestverlust Schlüpferfolg Bruterfolg Kunstnest Feindabwehr Schutz Kolonie Koloniegröße
Autor*innen
Markus-Leander Khil
Haupttitel (Englisch)
Important factors for predation of northern lapwing Vanellus vanellus nests in a central European lowland pasture system
Paralleltitel (Deutsch)
Wichtige Faktoren für Nestprädation von Nestern des Kiebitz Vanellus vanellus in einem mitteleuropäischen Tiefland-Weidesystem
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
42 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Christian Schulze
Klassifikationen
42 Biologie > 42.42 Fortpflanzung, Entwicklung ,
42 Biologie > 42.83 Aves ,
42 Biologie > 42.91 Terrestrische Ökologie
AC Nummer
AC12264946
Utheses ID
32684
Studienkennzahl
UA | 066 | 879 | |
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