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"Bund freier Menschen" und "Sport- und Geselligkeitsverein Lobau"
Freikörperkultur in Österreich 1920 - 1945
Maja Rade
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gabriella Hauch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.24543
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29891.31667.919166-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die gesellschaftliche Erscheinung der Freikörperkultur ist eine soziale Bewegung mit alternativkulturellen Tendenzen, die seit ihren Ursprüngen um die Jahrhundertwende weit mehr verfolgte als lediglich nackt zu baden. So herrschten unter den FKK-AnhängerInnen bestimmte Ideale und Vorstellungen, wie Nacktheit in der Kopplung von Kraft, Ästhetik und Gesundheit zu einer gesundheitlichen und gesellschaftlichen Verbesserung beitragen könne. Ausgehend von Deutschland hielten diese Ideen auch in Österreich Einzug. Vorerst lediglich von einzelnen Personen praktiziert, erhielt die österreichische FKK in den 1920er Jahren enormen Zulauf, begann sich zu organisieren und ihre „Ideologie“ im Zusammenhang des sozialpolitischen Kontextes zu konkretisieren. Ausgehend von dieser Zeit bis 1945 erlebte die österreichische FKK eine bewegte Geschichte, die von drei zeitlichen Zäsuren geprägt ist: Erstens ihr Verbot und die Verfolgung der AnhängerInnen im Austrofaschismus, zweitens der Auflösung sozialistischer FKK-Vereine und drittens ihrer organisatorischen und ideellen Gleichschaltung im NS-Regime. Die chronologische Darstellung setzt zur Analyse einen organisationshistorischen Schwerpunkt, macht den Wandel und die Entwicklung der Geschichte der österreichischen Freikörperkulturbewegung und ihrer Vereinskultur vor dem realpolitischen Hintergrund sichtbar und stellt immer wieder Bezüge zu den sozialpolitischen Geschehnissen her. Hier zeigt sich, dass sich die sozialistische FKK der 1920er Jahre, hier insbesondere der sozialistische FKK-Verein „Bund freier Menschen“, als Ergänzung und Vervollständigung des gewerkschaftlichen und politischen Befreiungskampfes verstand. 1934 verboten, gründete sich der Wiener „Bund freier Menschen“ als den Statuten nach unpolitischer „Sport- und Geselligkeitsverein Lobau“ neu und erlebte so die im Nationalsozialismus erfolgte beiderseitige ideologische Annäherung zwischen (völkischer) FKK-Bewegung und NS-Regime und schließlich die organisatorische und ideelle Gleichschaltung der FKK sowie die grundsätzlichen durch die Nationalsozialisten erfolgten Eingriffe in vereinsorganisierte Gesellschaft. Ihre gesellschaftliche Randposition konnte die FKK dabei jedoch aufgrund der von ihr geforderten Nacktheit nie verlassen und bewegte sich Zeit ihres Bestehens zwischen Legitimierungszwang, Integration und Abgrenzung. Die Analyse zahlreicher historischer, zum Teil noch nicht erschlossener und unveröffentlichter Quellen, die im Zusammenhang mit der FKK-Bewegung stehen, eröffnet ein sehr differenziertes Bild einer vereinsorganisierten Bewegung und stellt dabei eine Verknüpfung (lokaler) Vereinsgeschichte mit den zentralen ideengeschichtlichen Konzepte der Freikörperkultur in den Mittelpunkt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Freikörperkultur Österreich
Autor*innen
Maja Rade
Haupttitel (Deutsch)
"Bund freier Menschen" und "Sport- und Geselligkeitsverein Lobau"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Freikörperkultur in Österreich 1920 - 1945
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
168 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gabriella Hauch
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
15 Geschichte > 15.37 Europäische Geschichte 1914-1945 ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC10790876
Utheses ID
21934
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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