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Zwiesprache mit Gott
Ruth Papacek
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Johannes Keller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8939
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29876.13218.553469-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit Heinrich Seuses, der als Mystiker des 13. Jahrhundert eine Vita (fiktiver Lebensbericht) verfasst hat. Darin schildert er seine Begegnungen mit Gott, die er während seiner Zeit als Dominikanermönch erfährt. Das Besondere an Seuse sind seine Schilderungen des Leidens, das oftmals blutig und ausschweifend beschrieben wird, jedoch einen essentiellen Bestandteil seines Verhältnisses zu Gott bildet. Dieses Leiden, das sich in Körper und Seele vollzieht, wird unter dem Aspekt der Kommunikation als ein Mittel der Korrespondenz zwischen Gott und Mensch untersucht. Eine Möglichkeit der Antwort auf das Wort Gottes besteht in der imitatio, der aktiven (Leidens-)Nachfolge Christi. Die Haut stellt eine poröse Oberfläche dar, die leicht durchbrochen werden und Zeichenträger sein kann. Aber auch Jesus als logos (vgl. Joh 1,1-3) weist auf die Bedeutung der Sprache hin. Sprache und Körper verbindet eine performative Qualität, sie beeinflussen und konstituieren einander. Nach einer Präsentation der These der Autorin, die in Anlehnung an Niklaus LARGIERs Lob der Peitsche formuliert wurde, folgt eine Einleitung zu der allgemeinen Frage was eigentlich unter (Leidens-)Mystik verstanden wird sowie eine Kurzbiographie Heinrich Seuses. Da sich die Vita auf die beiden ersten Phasen von Seuses dreiteiligen mystischen Weg konzentriert, sind die Hauptkapitel dieser Arbeit nach diesen benannt. Im Kapitel über den "anvahenden menschen" stehen die Themen der Züchtigung, Liebe und Visionen im Mittelpunkt. Inwieweit lassen sich Seuses Handlungen als Liebesakte begreifen und welche spezielle Rolle kommt dabei dem Herzen zu? Mit welchen unterschiedlichen Buß- und Askeseübungen quält er seinen Körper? Beeinflussen die Visionen seine körperlichen Handlungsweisen? Im Kapitel über den "zuonemenden menschen" steht das Konzept der gelassenheit im Mittelpunkt. Was sind die inneren Leiden und auf welche Weise werden sie von seiner Umwelt kompromittiert? Wieso sieht sich Seuse als geistiger Ritter und warum gewinnt die Rose als Metapher für das Leiden ständig an Bedeutung? In der Zusammenfassung wird erläutert, wie Seuse die Fleischwerdung des Wortes aus Joh 1,1-3.14 in seinen eigenen Körper transferiert hat.
Abstract
(Englisch)
This diploma Thesis is about Henry Suso‘s Vita written in the 13th century. Suso was a German mystic and member of the Dominican convent. In Vita he describes his encounters with God during his time as a monk in the Dominican convent. What makes his work special and very popular after his death are the descriptions of his sufferings, which are often bloody and thoroughly described, but nevertheless building an essential part of his relationship to God. These sufferings, taking place in body and soul, are examined and analysed under the aspect of communication as a possible tool to correspond with God. A possible answer to the Word of God is imitatio, the active simulation of the Passion of Christ. Skin serves as a porous surface and medium, easily penetrated and providing space for markings. But also Jesus as logos (see John 1,1-3) reminds us of the significance of language to communicate with God. Hence language and body have a performative quality, actively influencing and constituting each other. After the thesis writer’s theory, which bases on Nikolaus LARGIER’s Lob der Peitsche, is presented, a introduction to mysticism (under the aspect of suffering) and a short biography of Henry Suso follows. Because the Vita deals with the first two phases of Suso’s mystic path, this thesis‘ main chapters are named after them. The chapter of the "anvahenden menschen" is about corporal punishment, love and visions. How far can Suso’s actions be interpreted as love acts and which particular role does the heart play? Which are the different exercises of repentance and asceticism? Are Suso’s physical actions influenced by his visions? The chapter of the "zuonemenden menschen" focuses on the concept of gelassenheit. What are the inner sufferings and in what way are they compromised by Suso’s evironment? Why does Suso see himself as a spiritual knight and why does the rose as metaphor for suffering gain more and more importance? In the conclusion the author of this thesis illustrates how Suso transferred the incarnation of the word in analogy to John 1,1-3.14 into his own flesh.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Suso Vita
Schlagwörter
(Deutsch)
Seuse Vita Leidensmystik Körper
Autor*innen
Ruth Papacek
Haupttitel (Deutsch)
Zwiesprache mit Gott
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
125 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johannes Keller
Klassifikationen
11 Theologie > 11.52 Mittelalterliches Christentum ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors
AC Nummer
AC08062597
Utheses ID
8060
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1