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Lebensgeschichten von Chinesinnen in Wien
psychosoziales Wohlbefinden aus der Perspektive kultur- und sozialanthropologischer Migrations- und Biografieforschung
Barbara Rieger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Christine Binder-Fritz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11930
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29870.76585.989870-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Rahmen kultur- und sozialanthropologischer Migrations- und Biografieforschung beschäftigt sich diese Arbeit mit der Frage, wodurch das psychosoziale Wohlbefinden einzelner chinesischer Migrantinnen in Wien geprägt ist. Mittels der Analyse von narrativ-biografischen Interviews mit sieben Frauen im Sinne der Grounded Theory wurden zentrale Aspekte und Faktoren in den Lebensgeschichten der Frauen ermittelt und untersucht, wie diese von ihnen geschildert und bewertet werden: Dabei werden vor allem die Themenkomplexe Umstände der Migration (Gründe für die Migration, Entscheidung zu migrieren, Vorstellungen über Österreich vor der Migration, Art und Weise der Migration, Vorbereitung, Migrationspläne, Reaktionen des sozialen Umfeldes, Alter, erste Eindrücke), Rahmenbedingungen des Lebens als chinesische Migrantin in Wien (Rechtsstatus, finanzielle Situation, Arbeitsverhältnisse, Studienverhältnisse, Wohnsituation), Sprache, Erleben von Differenzen und soziale Beziehungen diskutiert und Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Lebensgeschichten aufgezeigt. Diese werden unter Rückgriff auf Erklärungsansätze aus der Migrationsforschung, Medical Anthropology und Psychoanalyse in Zusammenhang mit dem psychosozialen Wohlbefinden der Informantinnen gebracht. Unter psychosozialem Wohlbefinden wird dabei das subjektive ganzheitliche Wohl- bzw. Missbefinden von MigrantInnen verstanden, welche durch die Migration und die sie begleitenden Umstände mit verschiedenen Herausforderungen und potentiellen Belastungen konfrontiert sind und daher als Bevölkerungsgruppe mit erhöhten Gesundheitsrisiken angesehen werden. Migration wird dabei nicht als Übergang von Menschen zwischen Gesellschaften konzipiert, sondern als dauerhafte transnationale Lebensform. Dies ermöglicht es die Lebensrealität der Informantinnen zu verstehen, welche zum Großteil der neueren chinesischen Bildungsmigration zuzurechnen sind und deren Leben zwischen mehreren geopraphischen Räumen aufgespannt ist. Die Migration stellte für die Informantinnen ein gewolltes, selbstbestimmtes und selbstständig umgesetztes Ereignis dar, welches aufgrund ihrer eigenen Ressourcen und Wünsche zu Stande kam. Kulturelle Differenzen - in Bezug auf Essen, Bildungswesen, Leben in Wien, Sozialverhalten - werden von den Informantinnen zwar ähnlich wahrgenommen, aber unterschiedlich bewertet und scheinen wenig Einfluss auf das psychosoziale Wohlbefinden zu haben. Wesentlich scheint hingegen das Ausmaß an sozialen Beziehungen zu sein. Die Rahmenbedingungen des Lebens sowie das Erlernen der deutschen Sprache und die Erfahrung der Fremdheit stellen alle Informantinnen vor ähnliche Herausforderungen. Der Umgang damit gestaltet sich allerdings unterschiedlich und ist nur im Kontext der jeweiligen Lebensgeschichte zu verstehen. Durch die detaillierte Herausarbeitung zahlreicher Aspekte und Faktoren, welche auf das psychosoziale Wohlbefinden von Migrantinnen wirken, bietet diese Arbeit einen Beitrag zu einem differenzierten Diskurs über Migrantinnengesundheit.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
migration health life narratives China transnationalism
Schlagwörter
(Deutsch)
Migration Gesundheit Narratives Interview China Transnationalismus
Autor*innen
Barbara Rieger
Haupttitel (Deutsch)
Lebensgeschichten von Chinesinnen in Wien
Hauptuntertitel (Deutsch)
psychosoziales Wohlbefinden aus der Perspektive kultur- und sozialanthropologischer Migrations- und Biografieforschung
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
179 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christine Binder-Fritz
Klassifikationen
44 Medizin > 44.19 Gesundheitswesen: Sonstiges ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
73 Ethnologie > 73.06 Ethnographie
AC Nummer
AC08361188
Utheses ID
10759
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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