Detailansicht

Weibliche Lehrkräfte und Schülerinnen der Reichshochschule für Musik in Wien 1938 - 1945
Studien - Berufsentwicklung - Emigration
Barbara Preis
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Margareta Saary
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3825
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29855.04811.518165-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Dissertation „Weibliche Lehrkräfte und Schülerinnen der Reichshochschule für Musik in Wien 1938-1945. Studien - Berufsentwicklung - Emigration“ steht im Zeichen der Genderforschung. Mit dieser Arbeit soll einerseits ein Bestandteil zur Aufarbeitung der Wiener – und damit auch der österreichischen – Musikgeschichte beigetragen werden, andererseits ist es Ziel, einen Beitrag zum Bereich Music and Gender zu leisten. Im Sinne des geschlechterdifferenzierten Aspekts wird analysiert, welche Rollen Frauen an dieser Musiklehranstalt sowohl als Lehrende als auch als Studierende einnahmen. Im Zuge dessen ergibt sich nicht nur die Betrachtung, wie sich die Geschlechteraufteilung an der Akademie selbst gestaltete, sondern auch wie sie zustande kam. Die Einbeziehung von Erziehung, Ausbildung, gesellschaftlichem Status und sozialen Erwartungen und Regeln sowie beruflichen Chancen für Frauen in der Musikszene Wiens in der Mitte des 20. Jahrhunderts gehört zur Beleuchtung der Rolle und Situation der Frauen an der Reichsmusikhochschule in Wien. Da einige Künstlerinnen dieser Anstalt 1938/39 gezwungen waren, das Land zu verlassen und sich New York als meist gewählter Zielort herauskristallisierte, werden auch die Lebenslage, die gesellschaftlichen Umstände, sowie die Berufschancen im Bereich der Musikbranche in dieser Stadt erarbeitet und mit Wien verglichen. Die Dissertation stellt keine Biografiensammlung dar, sondern erarbeitet unter anderem anhand von biographischen Daten, Schemata und Situationen, Entscheidungen, Lebensweisen und Handlungen der Frauen an der Anstalt in dieser historischen Periode auf. Zu den wichtigsten Fragestellungen innerhalb der Arbeit gehört die Erläuterung, welche Frauen an der Akademie lehrten und studierten. Weiters, weshalb erlernten und lehrten Frauen noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nur bestimmte Instrumente? Warum gaben viele Frauen eine große Karriere für Familie und Kinder auf? Wie gestaltete sich die Chance für Frauen in einem Berufsorchester oder anderen Kunstsparten beruflich unterzukommen? Ebenso wird die Familiensituation dieser Frauen untersucht. Es handelt sich bei den Personen, die in dieser Arbeit behandelt und deren Leben und Berufssituation beleuchtet und analysiert werden, um Ausnahmen in der damaligen Gesellschaft. Innerhalb ihres Standes jedoch ergeben sich klare Regeln und Formen, die signifikant für ihre Umgebung waren, sei es nun der Lehrbetrieb oder die Bühne. Von einigen ausgewählten Personen wird der gesamte Lebenswandel betrachtet. Die Einteilung der Kapitel erfolgt einerseits grob thematisch nach Bereichen andererseits in einem chronologischen Aufbau. Die Methodik dieser Arbeit unterteilt sich in drei Ansätze. An erster Stelle steht die Aufarbeitung verschiedenster Personalakten und anderer Daten in diversen Wiener und New Yorker Archiven, Bibliotheken und Büchereien. Anhand dieser Methode wird das Basiswissen zum Themenbereich der Dissertation erarbeitet, das für die Sammlung biographischer Fakten, Statistiken, der Suche nach weiteren Forschungsquellen und das Knüpfen von Kontakten zu Nachkommenden und Überlebenden notwendig ist. Der zweite Arbeitsbereich besteht im Kompetenzerwerb der historischen Fakten über diverse Literatur und andere gedruckte Quellen. Die historische Arbeitsweise impliziert die Einbeziehung von Sozial-, Wirtschafts- und Migrationsgeschichte ebenso wie die Rekonstruktion der Alltagsrealität in Wien und New York. Der letzte Bereich setzt sich aus Gesprächen mit Überlebenden oder Nachkommen zusammen, die primär dazu beitragen, Lücken in den Biographien der ausgewählten Personen zu schließen und diese näher kennen zu lernen. Sie dienen auch dazu, mehr über den angesprochenen Zeitraum zu erfahren.
Abstract
(Englisch)
The dissertation “Female teaching staff and students of the Academy of the Reich (Reichshochschule) for Music in Vienna 1938-1945. Studies – professional development – emigration“ belongs to the research area of gender studies. It contributes to a a reappointment of the history of music in Vienna and the rest of Austria as well as to the question of how music and gender are related. Analysed from a gender-differentiating angle, the dissertation highlights the roles that women at this university took as teachers or students. The paper does not only explain the gender distribution at the academy, but also how this distribution came about. In order to understand the roles and situations of women at the Academy, the inclusion of facts about education, professional training, social status, rules and expectations as well as about women’s chances to find a job within Vienna’s musical scene in the middle of the 20th century is essential. Some of the academy’s artists were forced to leave Austria in 1938/39 and mostly chose New York City as their place of refuge. Therefore, the research also focuses on living conditions, societal circumstances and career prospects for musicians in this city and draws up a comparison with Vienna. The dissertation cannot be understood as a biographical collection. It reclaims biographical information, schemes and situations, decisions, lifestyles and activities of women at that institution during that particular historical time period. One of the crucial questions the treatise deals with is which women taught and studied at the Academy of the Reich for Music and why they concentrated on certain instruments until the 1950s. Why did many of them give up a promising career for a family and children? What were the chances for women to be admitted to a professional orchestra or to find a job within another cultural sector? The women’s family situation is another important aspect of examination. The female interviewees whose living and professional situations are being analysed are exceptional cases in that time’s society. Within their sphere of work and their social environment, however, clear rules and processes, that are significant for the women’s surroundings are evident, be it on stage or in teaching. Selected persons will be taken as a model to examine the whole lifestyle changes. The dissertation’s chapter division underlies both thematic and chronological aspects. The author’s methodology is divided into three approaches: firstly, a detailed collection of personnel files and other data in various Viennese and New York archives, research and public libraries. This methodology provides essential basic knowledge of the dissertation’s research area, a knowledge necessary for the biographical collection, statistics, access to further scientific sources and for establishing contact with survivors and their descendants. The second methodology consists of analysing literature and other printed sources in order to gain proficient insight into historical facts and data. This historical approach implies an inclusion of social studies, economic and migration history as well as the reconstruction of everyday life in Vienna and New York. Interviews with survivors or their descendants mark the third tool used in this treatise. The conversations primarily serve the purpose of receiving missing pieces of information and of getting to know the contemporary witnesses better. They also provide more detailed information about the relevant time period.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
female musicians female artists Academy of Music Vienna female jewish musicians and artists emigration second world war women and music female teachers and students at the Academy of Music in Vienna
Schlagwörter
(Deutsch)
Musikerinnen Künstlerinnen Reichshochschule für Musik Wien jüdische Musikerinnen und Künstlerinnen Emigration Zweiter Weltkrieg Frau und Musik weibliche Lehrkräfte und Studierende an der Reichshochschule für Musik Wien
Autor*innen
Barbara Preis
Haupttitel (Deutsch)
Weibliche Lehrkräfte und Schülerinnen der Reichshochschule für Musik in Wien 1938 - 1945
Hauptuntertitel (Deutsch)
Studien - Berufsentwicklung - Emigration
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
424 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Margareta Saary ,
Manfred Angerer
Klassifikation
24 Theater > 24.50 Historische Musikwissenschaft
AC Nummer
AC05040102
Utheses ID
3366
Studienkennzahl
UA | 092 | 316 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1