Detailansicht

"... und dieser Motor kann nur die Hoffnung sein."
Untersuchungen zur Hoffnung im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit mit den Philippinen
Herbert Wasserbauer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Gunter Prüller-Jagenteufel
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1192
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29792.75071.598466-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Praktisch kein Spendenbittbrief von Entwicklungsorganisationen kommt ohne sie aus: die Hoffnung. Aber welche Rolle spielt „Hoffnung“ in der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) tatsächlich? Dieser Frage versucht diese interdisziplinäre Diplomarbeit im Schnittbereich der Studien der Internationalen Entwicklung und der theologischen Ethik nachzugehen. Die Arbeit basiert auf einer qualitativen Feldforschung. Diese umfasst neun Gruppendiskussionen mit MitarbeiterInnen österreichischer und philippinischer Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die als PartnerInnen in der EZA zusammenarbeiten. Durch die empirische Forschung wird der Frage nachgegangen, was Hoffnung im Kontext der EZA ist oder sein kann, woraus sie sich speist, worauf sie sich richtet und wie sie wirkt. Es zeigte sich, dass die DiskussionsteilnehmerInnen (DT) ihre Hoffnung sehr stark aus dem konkreten Engagement an der Basis in den Ländern des Südens schöpfen. Globale Strukturen zum Wohl der derzeit Benachteiligten verändern zu können, wurde tendenziell als wenig hoffnungsvoll angesehen. Solidarische Beziehungen hingegen, die auch finanzielle Unterstützung umfassen, stärken die Hoffnung. Viele DT waren davon überzeugt, dass Hoffnung auf Veränderung an ein Bewusstwerden von Missständen gekoppelt sei. Besteht diese Hoffnung aber, so motiviert sie Menschen, aktiv zu werden und wird daher von vielen DT als unabdingbare Voraussetzung der EZA empfunden. Religiöses Hoffen wurde sowohl hemmend als auch stimulierend für das Engagement in der EZA erlebt. In einem ausführlichen theoretischen Teil werden in zwei historischen Durchgängen Hoffnungskonzeptionen der philosophischen und theologischen Tradition bearbeitet. So werden etwa die Hoffnungsphilosophie in Hesiods Pandora-Mythos, Kants Hoffnung als ein Ensemble von Postulaten, die Hoffnung im Dialog mit der Existenzphilosophie bei Bollnow und Marcel, das Bloch’sche Prinzip Hoffnung, sowie die Hoffnung im Kontext der Postmoderne behandelt. Der theologische Teil geht von den Hoffnungsaussagen der Bibel aus und bespricht in der Folge die wirkmächtigen Ansätze von Augustinus und Thomas von Aquin, um sich schließlich auch mit den zeitgenössischen Beiträgen von Moltmann und Metz, sowie der zweiten Enzyklika Papst Benedikts XVI., „Spe salvi“, und kontextuell-theologischen Arbeiten aus Asien zu befassen. In einer abschließenden Synthese wird versucht, die Ergebnisse aus dem empirischen und dem theoretischen Teil zusammenzuführen. Die Hoffnung im Kontext der EZA wird darin als ständig in der Dialektik von Partikularem und Umfassendem stehend beschrieben. Weiters befinde sie sich stets in der unauflöslichen Spannung von Tun und Erwarten, von Kämpfen und Ertragen. Abschließend werden die gemeinschaftlichen und spirituellen Bezüge der Hoffnung in der EZA herausgearbeitet.
Abstract
(Englisch)
Virtually no appeal for donations can do without it: hope. But which role does ‘hope’ actually play in the context of development cooperation? This interdisciplinary thesis in the overlapping fields of development research and theological ethics sets out to investigate this question. The thesis is based on a qualitative field study, encompassing nine group discussions among development activists in Austria and the Philippines. All of them work for development NGOs which have been establishing development partnerships among each other for several years. The empirical research focuses on what ‘hope’ means to the NGO staff, where it originates, what it aims at and how it takes effect. It became evident that the hopes of development practitioners are highly linked to tangible development efforts at the grass-roots level. That their work could bring about global structural changes that would benefit the marginalized is considered less ‘hopeful’. Solidarity relations, including financial support, were assessed as strengthening existing hopes. Generally speaking, hope in development cooperation has always been seen closely connected with an increasing awareness of development problems. The hope to overcome these hardships, in turn, was considered a prerequisite of any positive change. It is believed to encourage people to actively try to improve their situation. Hope in transcendent help was believed to cause both, activism and fatalism. In a comprehensive theoretical part different concepts of hope rooted in the philosophical and theological traditions are worked out along historical lines. Among others, Hesiod’s myth of Pandora, Kant’s hope as an ensemble of postulates, Marcel’s and Bollnow’s approaches to hope in discussion with Existential Philosophy, Bloch’s Principle of Hope and hope in the context of post-modernity mark the path of philosophical thought on hope. The theological considerations start from the mentioning of hope in the Bible and the highly influential works of Saint Augustine and Saint Thomas Aquinas, followed by the contemporary approaches of Moltmann, Metz, contextual theologians from Asia and the second encyclical by Pope Benedict XVI. ‘Spe salvi’. The concluding synthesis tries to connect the empirical and the theoretical findings of this thesis. It presents hope in the context of development cooperation in the irresolvable tension between the partial and the all-embracing as well as in the dialectics of acting and expecting, fighting and enduring. Finally its ties to spirituality and community are worked out.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
development cooperation hope theological virtue Philippines Austria qualitiative research NGO
Schlagwörter
(Deutsch)
Entwicklungszusammenarbeit Hoffnung theologische Tugend Philippinen Österreich qualitative Sozialforschung NGO
Autor*innen
Herbert Wasserbauer
Haupttitel (Deutsch)
"... und dieser Motor kann nur die Hoffnung sein."
Hauptuntertitel (Deutsch)
Untersuchungen zur Hoffnung im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit mit den Philippinen
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
137 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gunter Prüller-Jagenteufel
Klassifikationen
11 Theologie > 11.62 Christliche Ethik ,
89 Politologie > 89.74 Internationale Zusammenarbeit: Sonstiges
AC Nummer
AC07633880
Utheses ID
915
Studienkennzahl
UA | 011 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1