Detailansicht

Gleichheit oder Differenz?
eine methodenkritische Perspektive auf Geschlechtsunterschiede am Beispiel Geschlecht und Aggression
Roland Hosner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Christine Goldberg
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.3031
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29776.23053.677360-1
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bei der Untersuchung von Geschlechtsunterschieden und -gleichheiten können eine Reihe von methodischen Verzerrungen auftreten, die Unterschiede größer erscheinen lassen. Basierend auf der Erkenntnis, dass Frauen und Männer bei den meisten psychologischen und sozialen Merkmalen gleich oder sehr ähnlich sind, wird die Frage untersucht, ob der bekannte Geschlechtsunterschied bei Aggression ein methodisches Artefakt darstellt, also ganz oder teilweise verschwindet, wenn eine methodenkritische und sozialkonstruktivistische Perspektive gewählt wird. Dabei wird die Geschlechtsvariable aus Sicht der Geschlechterforschung hinterfragt und eine feministisch-kritische Herangehensweise gewählt. Anhand einer quantitativen Sekundärdatenanalyse eines Paneldatensatzes von SchülerInnen (13 bis 16 Jahre) aus Duisburg (D) werden die Hypothesen überprüft. Es zeigt sich, dass etliche methodenkritische Einwände bestätigt werden. Zwar ergibt sich der bekannte Geschlechtsunterschied, dass Jungen bei körperlich-aggressivem Verhalten gegenüber Mädchen überwiegen, allerdings fällt der Unterschied im Schnitt gering bis mittelmäßig aus. Untersucht wurden vor allem Einstellungen zu Gewalt und aggressiven Delikten sowie die Jahresprävalenz und -inzidenz von aggressiven Delikten im Dunkelfeld. In 80% der Fälle zeigten sich signifikante Geschlechtsunterschiede, wobei in jedem dieser Fälle Jungen aggressiver waren. Dennoch gleichen sich die Geschlechter in allen Fällen mehr als sie sich unterscheiden und Geschlecht kann nur einen sehr geringen Anteil an Aggression statistisch erklären. In der multivariaten Analyse zeigt sich, dass der direkte Effekt von Geschlecht auf Aggression bei Berücksichtigung von Drittvariablen abgeschwächt wird, aber nicht verschwindet. Im Längsschnitt ist Aggression stabil und die Geschlechtsunterschiede vergrößern sich mit zunehmendem Alter. In Summe wird die Relevanz von methodenkritischen Einwänden bestätigt und die Risiken eines überzogenen Differenzansatzes werden dargestellt.
Abstract
(Englisch)
When examining gender differences and similarities a number of biases concerning methods can occur that can inflate gender differences. Based on the finding that women and men are similar on most psychological and social variables, the question whether the commonly found gender difference in aggression is an artefact (whether the difference diminishes or disappears when applying a critical methodological and social constructivist approach) is addressed. The gender variable is questioned from the perspective of Gender Studies and a critical feminist approach is taken. The hypotheses are tested through a secondary data analysis on panel data from students (ages 13-16) in Duisburg (Germany). The results show that many methodological issues are confirmed. The established gender difference that boys exceed girls in physical aggressive behaviour can be found in the present data as well, but the difference is small to medium in size. Primarily attitudes towards violence and aggressive offences, as well as prevalence and incidence of aggressive offences during the last year were analysed. In 80% of the cases the difference was significant and boys were more aggressive. However, the sexes were more similar than different in all cases and gender only accounts for a small percentage of explained variance. In the multivariate analysis direct effects of gender on aggression decrease but do not disappear when controlled for other variables. Aggression is stable over time and gender differences increase as the students grow older. Altogether the relevance of methodological issues is confirmed and the risks of an inflated difference perspective are discussed.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Gender sex aggression methodology social constructivism secondary data analysis artefact similarity difference transgender
Schlagwörter
(Deutsch)
Geschlecht Aggression Methodenkritik Sozialkonstruktivismus Sekundärdatenanalyse Artefakt Gleichheit Differenz Transgender
Autor*innen
Roland Hosner
Haupttitel (Deutsch)
Gleichheit oder Differenz?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine methodenkritische Perspektive auf Geschlechtsunterschiede am Beispiel Geschlecht und Aggression
Paralleltitel (Englisch)
Similarity or Difference? A critical methodological approach towards gender differences in aggression
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
167 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christine Goldberg
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.03 Methoden, Techniken und Organisation der sozialwissenschaftlichen Forschung ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten
AC Nummer
AC07469067
Utheses ID
2643
Studienkennzahl
UA | 121 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1