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Erfolge und Defizite der Europäischen / Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik unter besonderer Berücksichtigung ihrer Operationen in Afrika
Florian Walter
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Hanspeter Neuhold
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.9934
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29775.17200.420061-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der 4. Dezember 1998 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des europäischen Integrationsprozesses. An der französischen Atlantikküste einigten sich die Staats- und Regierungschefs der zwei führenden europäischen Militärmächte, dass die EU über die militärische Fähigkeit verfügen müsse, auf internationale Krisen autonom reagieren zu können und hoben somit die Zusammenarbeit innerhalb der Union auf eine neue Stufe. Die Sicherheits- und Verteidigungspolitik lag ab nun auch im Aufgabenbereich der EU. Seither wurden beachtliche Fortschritte im Bereich der ESVP/GSVP erzielt. Dennoch muss eine Reihe von Defiziten beseitigt werden, falls die EU auch in der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik bedeutendes internationales Gewicht erlangen und die Lücke zwischen den gesetzten Zielen und ihren tatsächlichen Möglichkeiten schließen will. Zu den bisher größten Fortschritten der ESVP/GSVP zählt ohne Zweifel die hohe Anzahl und Vielfältigkeit an Einsätzen im Bereich der internationalen Krisen- und Konfliktbewältigung. Seit Anfang 2003 wurden bereits 23 Operationen und Missionen, insbesondere auf dem Westbalkan und in Afrika, durchgeführt, einige relativ erfolgreich, andere weniger erfolgreich. Bei zukünftigen ESVP/GSVP-Einsätzen muss daher aus den vorangegangenen Fehlern gelernt werden. Entscheidend für ihren Erfolg und den der gesamten ESVP/GSVP wird aber letztendlich der politische Wille der Mitgliedsstaaten und der europäischen Bevölkerung sein, wie viel Unterstützung sie diesem Projekt zukommen lassen wollen. Es wäre kurzsichtig und unmenschlich, wenn die Union ihre Augen vor den Krisen und Konflikten dieser Welt, insbesondere auf unserem südlichen Nachbarkontinent, verschließen würde. Die EU ist weltweit der größte Geber im Bereich der Entwicklungshilfe. Alle Entwicklungspolitik wird jedoch durch Krieg zunichte gemacht. Erst ein friedliches sicherheitspolitisches Umfeld und stabile staatliche Strukturen können den Boden für fruchtbare Entwicklungskooperation und wirtschaftlichen Aufschwung bereiten. Bewaffnete Konflikte führen jedoch zu Leid, Unterentwicklung sowie zu sozialen und wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten, die wiederum die Saat für zukünftige Auseinandersetzungen säen. Umso bedeutender sind militärische, polizeiliche sowie zivile Operationen und Missionen der ESVP/GSVP in Afrika oder in anderen Krisenregionen der Welt, welche mithelfen, weltweit die Voraussetzungen für eine friedliche Zukunft zu schaffen.
Abstract
(Englisch)
The 4th of December 1998 marked a turning point in the history of the European integration process. In the city of Saint-Malo the heads of state and government of the two leading European military powers agreed that the EU must have the military capacity to autonomously respond to international crises and thus took the cooperation within the EU to a new level. From now on the security and defence policy was also part of the Union. In the last decade scores of achievements could be made in the field of ESDP/Common Security and Defence Policy (CSDP). Nevertheless, a number of shortcomings remain to be removed, if the EU desires to become a heavyweight in international affairs, security and defence policy and thus fill the gap between its goals and its actual capacities. The high number and variety of deployments in the field of international crises and conflict management is without a doubt one of the greatest improvements of the ESDP/CSDP. Since 2003 23 military operations and civilian missions have been conducted, mainly in Africa and the Western Balkans, with varying degrees of success. Thus, for future deployments the EU has to take the past mistakes into account. But finally, the success of the ESDP/CSDP will be determined by the political will of the Member States and the support of the European population. It would be short-sighted and inhuman if the Union would close its eyes in front of the crises and conflicts in the world, particularly in Africa. The EU is the biggest donor of development aid. But all development policy is annihilated by war. Only a peaceful environment and stable state institutions allow successful development cooperation and economic growth. Armed conflicts on the other side lead to suffering, underdevelopment and to social and economic injustices, which again cause future conflicts. All the more important are military, police and civilian operations and missions of the ESDP/CSDP in Africa, and in other regions of the world, which help to build the foundation for a more peaceful future, worldwide.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
ESDP CSDP Security policy Defence policy Operations Missions Africa Democratic Republic of the Congo Chad EUFOR Tchad/RCA Somalia Sudan Guinea-Bissau
Schlagwörter
(Deutsch)
ESVP GSVP Sicherheitspolitik Verteidigungspolitik Operationen Missionen Afrika Demokratische Republik Kongo Tschad EUFOR Tchad/RCA Somalia Sudan Guinea-Bissau
Autor*innen
Florian Walter
Haupttitel (Deutsch)
Erfolge und Defizite der Europäischen / Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik unter besonderer Berücksichtigung ihrer Operationen in Afrika
Paralleltitel (Englisch)
Successes and deficits of the European / Common Security and Defence Policy, particularly considering its operations in Africa
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
196 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Hanspeter Neuhold ,
Friedl Weiss
Klassifikationen
86 Recht > 86.90 Europarecht: Sonstiges ,
86 Recht > 86.93 Völkerrechtliche Sondergebiete ,
89 Politologie > 89.79 Internationale Konflikte: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.94 Internationale Beziehungen: Sonstiges
AC Nummer
AC08216804
Utheses ID
8961
Studienkennzahl
UA | 083 | 101 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1