Detailansicht

Die Figur des Kindes in "Parzival", "Niblungenlied" und "Tristan" entsprechend der Erzählstrategien dieser Werke
Maria Dorfer-Frick
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Hermann Reichert
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12403
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29738.94915.841555-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Rahmen dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Kindheitsdarstellungen im Nibelungenlied, Wolframs Parzival, Gottfrieds Tristan und Eilharts Tristrant eine spezifische Funktion im Text erfüllen. Während im Nibelungenlied die punktuelle Darstellung von Kindern überwiegt, wird in Wolframs Parzival, Gottfrieds Tristan sowie Eilharts Tristrant auf die Kindheit des Protagonisten eingegangen. Dabei unterscheiden sich die Kindertypen deutlich: Parzival wird als tump charakterisiert, Tristan als gebildet und vorbildhaft. Die Elternfiguren haben einen großen Einfluss auf das Leben der Helden: Bei Tristan und Parzival zeigt sich, dass die Elternvorgeschichte große Bedeutung für den weiteren Lebensweg des Protagonisten hat. Sie erklärt seine art und deutet sein Schicksal voraus. Die Elternvorgeschichte fehlt im Nibelungenlied zur Gänze, da sie keine Auswirkung auf das Schicksal der Figuren hat. Es gibt zwar keine „typische Kinderdarstellung“ in der mittelhochdeutschen Literatur, jedoch konnte in dieser Arbeit auf einige Gemeinsamkeiten von Kinderfiguren hingewiesen werden: Der kindliche Protagonist zeichnet durch seine außergewöhnlichen Fähigkeiten, seine besondere Schönheit sowie seine schnelle Auffassungsgabe aus. Er ist allseits beliebt und sticht durch seine Fähigkeiten (oder im Falle Parzivals durch seine tumpheit) hervor. Die Figuren werden gemäß ihrem Geschlecht behandelt und verhalten sich auch entsprechend. Die dargestellten Nebenfiguren sind punktuell gestaltet und meist auf den Protagonisten ausgerichtet. Erziehung und Ausbildung sind von großer Wichtigkeit für die kindlichen Figuren: Die Protagonisten erhalten meist einen Erzieher und einen oder mehrere Lehrer. Es konnte ferner gezeigt werden, dass es in den behandelten Texten keine Kinderdarstellung im ihrer selbst Willen gibt. Je ausführlicher die Kindheitsgeschichte im Text erzählt wird, desto wichtiger ist ihre Funktion im Werk. Dabei wird die Darstellung von außerordentlicher Reife oder Kindlichkeit vom Erzähler bewusst eingesetzt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kindheit im Mittelalter mittelhochdeutsche Literatur Kinderdarstellungen im Mittelalter Kinder in der mittelhochdeutschen Literatur
Autor*innen
Maria Dorfer-Frick
Haupttitel (Deutsch)
Die Figur des Kindes in "Parzival", "Niblungenlied" und "Tristan" entsprechend der Erzählstrategien dieser Werke
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
133 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hermann Reichert
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.08 Deutsche Sprache und Literatur
AC Nummer
AC08385996
Utheses ID
11181
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1