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Post-Orientalismus
eine soziologische Analyse zu den Dekonstruktions- und Rekonstruktionsprozessen des Orientbildes in der zeitgenössischen visuellen Kunst
Dina El-Najjar
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Christoph Reinprecht
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.33827
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29737.00585.664569-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Seit der Veröffentlichung von Edward Saids Werk Orientalismus (1985) ist der Zusammenhang von Orientmalerei und Orientalismus-Diskurs näher ins Blickfeld gerückt. Die Orientmalerei des 19. Jahrhunderts präsentierte den Orient als Gegenwelt zur westlichen Zivilisation. Auch wenn wir in einer postkolonialen bzw. post-orientalischen Zeit leben, sind wir bis heute mit der Orientmalerei und den damit verbundenen Botschaften konfrontiert. Edward Saids wissenschaftlicher Beitrag demaskiert Machtverhältnisse und beschreibt, wie diese funktionieren. Allerdings zeigt er nicht auf, wie solche Machtverhältnisse in Bewegung gesetzt werden können, und er entwickelt auch keine Widerstandstheorie, die praktisch umzusetzen wäre. Laut Said können neue Repräsentationsmuster Formen des Widerstands einleiten, weil sie bestehende Machtverhältnisse dechiffrieren und ihnen entgegenwirken. Interessanterweise treten Strategien des Widerstands in der hybriden zeitgenössischen Kunstszene auf. Die Kritik des Orientalismus als öffentlicher Denkstil wird von post-orientalischen Künstlern/Künstlerinnen durch die bildhafte Verarbeitung des Orientalismus in der Kunstfotografie vollzogen. Im Grunde findet eine neue Definierung des Orientalismus statt, indem ihre Werke den Blick auf das verzerrte Bild des Orients berichtigen. Zuerst brechen die post-orientalischen Künstler/Künstlerinnen die Bildsprache der Orientmalerei und infolgedessen die fremd definierte Identitätszuschreibung sowie die Objektivierung des/der Orientalen/Orientalin auf. Danach wird eine neue Bildsprache eingeführt, und im Zuge dessen werden neue post-orientalische Identitätsentwürfe vorgestellt. Diese Dissertation erörtert, wie die post-orientalische Kunst ihren Beitrag dazu leistet, um aus der Herrschaft des Orientalismus und seiner Definitionsmacht auszubrechen. Eine Analyse der post-orientalischen künstlerischen Praxis soll Impulse für die theoretische und methodische soziologische Herangehensweise zur Erforschung von Machtverhältnissen und Wissensstrukturen liefern. Dies ist von Bedeutung, um nicht weiterhin wissenschaftliche Diskurse sowohl unbewusst als auch unreflektiert zu reproduzieren und als wissenschaftliche Folklore zu etablieren. Mithilfe dieser Dissertation soll der Weg zur innovativen Soziologie geebnet werden.
Abstract
(Englisch)
The relationship between the Orientalist painting and Orientalism discourse has increasingly come into focus since the publication of Edward Said’s book Orientalism in 1985. The Orientalist paintings of the 19th century presented the Orient as a counterworld of the Western civilization. Even though we now live in a post-colonial or rather post-oriental era, until now we have been faced with Orientalist paintings and their messages. Edward Said’s scientific contribution reveals power relations and it describes how they function. However, he neither states how power relations can be set in motion nor does he develop a resistance theory which can be implemented in practice. According to Said, new patterns of representation may initiate forms of resistance because they decipher and counteract existing power relations. Interestingly, strategies of resistance occur in the hybrid contemporary art scene. Orientalism as a way of thinking by the public is criticised by post-oriental artists through the pictorial processing of Orientalism in art photography. Basically, with their works, a new definition of Orientalism takes place in order to correct the distorted views of the Orient. In a first step, the post-oriental artists challenge the traditional imagery of Orientalist paintings and, consequently, identity ascriptions and objectifications of the Oriental. Then, in a second step, a new visual language is introduced and as a result, it presents new conceptions of post-oriental identities. This PhD thesis analyses how post-oriental art contributes to breaking out of the rule of Orientalism and its definatory power. An analysis of the post-oriental artistic practice shall provide an impetus for the sociological theoretical and methodological approach to the study of power relations and knowledge structures. This is of importance to not unconsciously and uncritically reproduce academic discussions and to prevent their establishment as scientific folklore. With the help of this PhD thesis, the way for an innovative sociology shall be paved.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Global Sociology Sociology of Art Gender Studies Sex Postcolonial Studies Orientalism
Schlagwörter
(Deutsch)
Globale Soziologie Kunstsoziologie Gender Studies Geschlecht Postkolonialismus Orientalismus
Autor*innen
Dina El-Najjar
Haupttitel (Deutsch)
Post-Orientalismus
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine soziologische Analyse zu den Dekonstruktions- und Rekonstruktionsprozessen des Orientbildes in der zeitgenössischen visuellen Kunst
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
271 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Anton Amann ,
Anton Amann ,
Karl Müller
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.33 Frau ,
71 Soziologie > 71.50 Kultursoziologie: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.52 Kulturelle Prozesse
AC Nummer
AC12051762
Utheses ID
30034
Studienkennzahl
UA | 784 | 122 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1