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Soziologische Theorie und Schule
Baldur Wolfgang Sailer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Reinhold Knoll
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.2546
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29710.18183.962363-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der soziologischen Betrachtungsweise von Schule. Vorgestellt werden die Überlegungen des Strukturfunktionalismus anhand der Theorien von Talcott Parsons und Helmut Fend. Diesen gegenüber gestellt wird die soziokulturelle Theorie von Pierre Bourdieu. Des weiteren werden empirische Daten zur Partizipation am österreichischen Schulsystem vorgestellt. Parsons und Fend untersuchen das Schulsystem vor allem hinsichtlich dessen Funktionen für die Gesamtgesellschaft. Vier Funktionen werden dabei festgemacht: Qualifikations-, Allokations- und Integrationsfunktion sowie die Funktion der Enkulturation. In der Schule wird ein Grundkonsens an Werten und Normen vermittelt, welcher zur Stabilisierung der Gesellschaft beiträgt. Zudem verteilt sie die Personen entsprechend der Bildungsabschlüsse auf gesellschaftliche Positionen. Dabei geht Parsons davon aus, dass das Schulsystem eine Institution ist, die allen die gleiche Chance gewährt und aufgrund einer leistungsspezifischen Selektion gerecht ist. Diese theoretischen Annahmen werden von Helmut Fend empirisch überprüft und teilweise relativiert. Insbesondere kann gezeigt werden, dass die Prozesse in der Praxis abhängig von sozialen Situationen sind. Pierre Bourdieu hingegen konzipiert das Bildungssystem als zentralen Faktor der Reproduktion sozialer Ungleichheit. Es dient den oberen Schichten als Instrument der Perpetuierung der Klassenstruktur. Die Vorstellung zentraler Begriffe wie Habitus, Klasse, Feld und Kapital führt auf das engere Verständnis dieses Vorganges hin. Bourdieu sieht im Schulsystem ebenso wie Parsons den Mechanismus der Verteilung Lebenschancen, widerspricht jedoch der Ansicht, dass die Chancen der Einzelnen gleich sind. Die empirischen Ergebnisse zur Partizipation im österreichischen Bildungssystem sprechen für die Annahmen von Bourdieu und gegen jene von Parsons. Sei dies an der Universität, in den weiterführenden Schulen oder in der ersten Sekundarstufe hinsichtlich der Entscheidung zwischen Gymnasium und Hauptschule. Die Kinder der Eltern mit hohen Bildungsabschlüssen, hohen beruflichen Positionen und Einkommen finden sich in den besseren Schulen ein und erreichen die höheren Abschlüsse. Umgekehrt sinkt die Wahrscheinlichkeit ein Universitätsstudium abzuschließen mit dem Sinken der genannten Merkmale.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Schultheorie Strukturfunktionalismus Bourdieu soziale Ungleichheit
Autor*innen
Baldur Wolfgang Sailer
Haupttitel (Deutsch)
Soziologische Theorie und Schule
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
103 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Knoll
Klassifikation
81 Bildungswesen > 81.29 Bildungssoziologie: Sonstiges
AC Nummer
AC07113363
Utheses ID
2187
Studienkennzahl
UA | 122 | 300 | |
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