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Ringstraße des Proletariats?
zum Wandel der Sozialstruktur der BewohnerInnen fünf ausgewählter Gemeindebauten im Kontext der Wiener Stadtentwicklung des 20. Jahrhunderts
Stefan Kalnoky
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Christoph Reinprecht
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.9217
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29629.61715.157966-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht den Wandel der Sozialstruktur der BewohnerInnen in fünf ausgewählten kommunalen Wohnhausanlagen Wiens, von deren Entstehung in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts. Sie stellt einen Versuch dar, eine Verbindung zwischen der historischen und der aktuellen Forschung zum Wiener Gemeindebau anhand einer Fallstudie zu schaffen. Die hier untersuchten Gemeindebauten – Reumannhof, Metzleinstaler Hof, Matteottihof, Herweghhof und Julius-Popp-Hof – bilden ein markantes Stadtviertel im 5. Wiener Gemeindebezirk (Margareten) und spielten bei ihrer Errichtung eine wichtige Rolle im sozialen Wohnbau des „Roten Wien“ als so genannte „Ringstraße des Proletariats“. Empirische Basis der Untersuchung bilden einerseits Daten aus dem Wiener Adressverzeichnis von 1932, aus denen erstmals ein grobes Bild der Sozialstruktur einzelner Gemeindebauten im Wien der Zwischenkriegszeit erstellt wurde. Andererseits wurde für die Jahre 1971 bis 2001 auf Daten aus den Volkszählungen zurückgegriffen. Qualitativ ergänzt wurde die Untersuchung durch historische Materialien und ein ausführliches Interview mit einer Bewohnerin, die seit 1928 nahezu durchgehend im Reumannhof wohnt. Eingebettet wurde die Analyse in eine Darstellung der sozioökonomischen und städtebaulichen Entwicklung Wiens und besonders Margaretens im 20. Jahrhundert, da theoretisch von einem engen Zusammenhang der Faktoren Politik, Ökonomie, Stadtentwicklung und Sozialstruktur ausgegangen wurde. Innerhalb des HandwerkerInnen- und ArbeiterInnenbezirks Margareten waren die entsprechenden Gemeindebauten zur Zeit ihrer Errichtung „avantgardistische Quartiere“, die überwiegend von Angehörigen der Wiener „Arbeiteraristokratie“ bewohnt wurden. So lag der Anteil industrieller- bzw. handwerklicher ArbeiterInnen unter den BewohnerInnen damals unter dem Wiener Durchschnitt, während überdurchschnittlich viele BeamtInnen und Angestellte in den fünf Gemeindebauten wohnten. Von einer „Ringstraße des Proletariats“, im Sinne eines architektonisch repräsentativen Wohngebiets sozialer Unterschichten, kann bezüglich der 1930er Jahre nur bedingt gesprochen werden. In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg verschob sich dieses Verhältnis deutlich, wodurch heute im Vergleich zur restlichen Stadt und in geringerem Ausmaß auch zum restlichen Bezirk, mehr Angehörige sozialer Unterschichten in den hier untersuchten Gemeindebauten wohnen.
Abstract
(Englisch)
The diploma thesis at hand investigates the change in the social structure of the inhabitants of five selected municipal residential buildings from their origins in the 1920’s to the beginning of the 21st century. The academic thesis attempts to link the historical and the current research on the “Gemeindebauten” (municipality buildings) of Vienna by means of a case study. The herein investigated “Gemeindebauten” – Reumannhof, Metzleinstaler Hof, Matteotihof, Herweghhof and Julius-Popp-Hof – constitute a characteristic quarter in the 5th district of Vienna (Margareten) and their construction played an important role within the social housing of “Red Vienna” known as the “Ringstraße des Proletariats” (Ring road of the proletariat). On the one hand, data from the Viennese address directory of 1932 provided the empirical basis of the investigation. This data constituted the basis for a rough first-time picture of the social structure of particular “Gemeindebauten” in interwar Vienna. On the other hand, data from population censuses were used for the years from 1971-2001. Qualitatively the investtigation was complemented by historic material and an extensive interview with a resident who has been living in the Reumannhof almost continuously since 1928. Due to the fact that on the theoretical level a close relation between the factors politics, economy, urban development and social structure was assumed, the analysis was embedded in a description of the socio-economic and urban development of Vienna in general and Margareten in particular in the 20th century. At the time of their construction, the respective “Gemeindebauten” were “avant-garde accommodations” within the working class and artisan district of Margareten, which were predominantly occupied by members of the “working class aristocracy”. Thus the proportion of industrial and artisan workers respectively amongst the residents was below average compared to the entire city; while the proportion of civil servants and white-collar workers living in the five “Gemeindebauten” was above average. With regard to the 1930’s it can therefore only be spoken of a “Ringstraße des Proletariats” – in the sense of an architecturally representative residential area of lower social classes – to a limited extent. In the decades following the Second World War a considerable shift in this proportion took place. Nowadays, compared to the rest of Vienna and to a lower extent also compared to the rest of the district of Margareten, there are more members of lower social classes living in the herein investigated “Gemeindebauten”.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Vienna Red Vienna urban development urban history Margareten 5th district Ringroad of the proletariat proletariat working class social housing municipality buildings social structure social structure analysis social history Reumannhof Matteottihof Metzleinstaler Hof Herweghhof Julius-Popp-Hof
Schlagwörter
(Deutsch)
Wien Rotes Wien Stadtentwicklung Stadtsoziologie Stadtgeschichte Margareten 5. Bezirk Sozialer Wohnbau Kommunaler Wohnbau Gemeindebau Gemeindebauten Ringstraße des Proletariats Gürtel Reumannhof Matteottihof Metzleinstaler Hof Herweghhof Julius-Popp-Hof Sozialstruktur Proletariat Sozialstrukturanalyse Wohnsoziologie
Autor*innen
Stefan Kalnoky
Haupttitel (Deutsch)
Ringstraße des Proletariats?
Hauptuntertitel (Deutsch)
zum Wandel der Sozialstruktur der BewohnerInnen fünf ausgewählter Gemeindebauten im Kontext der Wiener Stadtentwicklung des 20. Jahrhunderts
Paralleltitel (Englisch)
Ring road of the proletariat? ; the change in the social structure of the inhabitants of five selected municipal residential buildings in Vienna
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
141 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christoph Reinprecht
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
71 Soziologie > 71.14 Städtische Gesellschaft ,
71 Soziologie > 71.19 Sozialstruktur: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.41 Sozialer Wandel ,
71 Soziologie > 71.83 Wohnungspolitik
AC Nummer
AC08100845
Utheses ID
8313
Studienkennzahl
UA | 121 | | |
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