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Die Annahme des Christentums und die Ansiedelung im Imperium am Beispiel der Goten
Natascha Kostial
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Andreas Schwarcz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26634
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29586.10404.681869-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Geschichte der Goten ist nicht von der Geschichte des Römischen Reiches zu trennen und durch die Ansiedlung im Imperium rückten sie ins historische Bewusstsein. Schon antike Geschichtsschreiber, wie der aus dem vierten Jahrhundert n. Chr. stammende Ammianus Marcellinus, erwähnten dieses Volk in ihren Berichten, da es eng mit der römischen Geschichte verbunden war. Sie tauchen auch in Quellen zur Kirchengeschichte auf, da ihre Annahme und ihre Vertretung des Arianismus für die spätantiken Kirchenhistoriker eine wesentliche Rolle einnahmen. Durch Jordanes wurde die Geschichte der Goten exklusiv festgehalten, was in der Gotenforschung als grundlegende Erkenntnis zu diesem Volk diente. Die Goten werden ab dem dritten Jahrhundert n. Chr. fassbar. Zu dieser Zeit verübten sie Angriffe auf das Imperium von Land und von See aus. Obwohl sie einzelne Siege davongetragen haben, konnten sie sich erst im Laufe des vierten Jahrhunderts gegen das Römische Reich behaupten. Seit dem Friedensvertrag im Jahr 332 mit Kaiser Konstantin, entwickelte sich zwischen den Goten und dem (östlichen) Imperium eine ambivalente Beziehung. Sie bekamen freies Handelsrecht an den Grenzen zum Reich und mussten im Kriegsfall Soldaten bereit stellen, dafür durften sie an der unteren Donau verweilen und ungestört leben. Die römischen Kaiser im Osten konnten sich so ihren Hauptfeinden, den Persern, widmen. Trotzdem veränderte sich das Verhältnis zwischen Goten und Römern in der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts. Zuerst unterstützten die Goten den Usurpator Procopius, dann führte der siegreiche Valens eine Art Vergeltungskrieg gegen sie. 376 siedelten sie sich nach ihrer Flucht vor den Hunnen mit kaiserlicher Erlaubnis im Imperium an, zogen dann allerdings wütend und plündernd durch römische Provinzen. Die Situation eskalierte in der Schlacht von Adrianopel im Jahr 378, in der die Goten einen folgenschweren Sieg gegen die römische Armee verbuchen konnten. Schließlich wurden sie von Kaiser Theodosius I. in das Heeressystem integriert, was den Goten die Möglichkeit bot, sich im Römischen Reich neu zu positionieren. Die Ansiedlung der Goten im Imperium ist unmittelbar mit ihrer Annahme des Christentums verbunden. Sowohl im Jahr 348, in dem der gotische Bischof Wulfila mit seinen Anhängern in das Reich mit Erlaubnis Kaiser Constantius‘ II. emigrierte, als auch 376, als Fritigern und sein terwingisches Kontingent um Aufnahme baten. Der zu dieser Zeit regierende Kaiser Valens erlaubte die Ansiedlung vor allem deshalb, weil sich Fritigern zum Arianismus bekannte. Mit dem gotischen Bischof Wulfila hatten die Goten einen nicht-römischen Prediger, der ihnen den christlichen Glauben näher brachte. Nicht zuletzt wegen seiner Bibelübersetzung in gotischer Sprache konnte dieses Volk eine weitgehend eigenständige Position im Zuge ihrer Christianisierung einnehmen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Goten Imperium Römisches Reich Christentum Jordanes Ammianus Marcellinus Procopius von Caesarea Wulfila Konstantin Constantius II. Valens Theodosius I. Athanarich Fritigern Wolfram Heather Schwarcz
Autor*innen
Natascha Kostial
Haupttitel (Deutsch)
Die Annahme des Christentums und die Ansiedelung im Imperium am Beispiel der Goten
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
125 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andreas Schwarcz
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.01 Historiographie ,
15 Geschichte > 15.28 Römisches Reich
AC Nummer
AC10792332
Utheses ID
23814
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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