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„... perché una volta la maestra effetivamente si dedicava anima e cuore alla scuola”
Arbeitserfahrungen deutschsprachiger und italienischsprachiger Volksschullehrerinnen im Südtirol der Nachkriegszeit
Maria Elisabeth Müller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Edith Saurer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1151
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29583.37853.793755-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
„Arbeitserfahrungen Südtiroler Volksschullehrerinnen der Nachkriegszeit“ - dieser Titel der vorliegenden Diplomarbeit umschreibt schon die Themenstellung: Der Begriff „Arbeitserfahrungen“ geht in diesem Zusammenhang über das unmittelbare Arbeitsumfeld der Schule hinaus und betrifft u.a. auch Bereiche der Freizeit, der Familie und der außerschulischen beruflichen Betätigung einer Lehrerin. Der zeitliche Fokus richtet sich auf die unmittelbare Nachkriegszeit und die Folgejahrzehnte der 1950er und 1960er Jahre. In den ersten beiden Teilen wird das Thema in einen historischen beziehungsweise schulgeschichtlichen Rahmen gestellt: Das Kapitel „Schulgeschichte Südtirols“ setzt mit der Annexion Südtirols durch Italien ein, beleuchtet Südtirols Schulsystem während der Jahre faschistischer Entnationalisierungspolitik, dreht sich um die Neuordnung des Schulwesens in Südtirol nach 1945 und zeigt die Etappen auf dem langen Weg zur Schulautonomie auf. Es wurde sowohl deutschsprachige als auch italienischsprachige Literatur verwendet, um den unterschiedlichen Perspektiven Rechnung zu tragen. Der dritte Teil der Arbeit setzt sich mit dem Beruf der Lehrerin und mit dessen Professionalisierung im 19. Jahrhundert auseinander, wobei auch hier eine Gegenüberstellung von österreichischen und italienischen Entwicklungsprozessen erfolgt. Die wesentlichen Thesen der Arbeit lassen sich wie folgt darstellen: Ausgangslage der Arbeit und vorerst primäre Fragestellung war es, ob der Zölibat für Lehrerinnen, der in Tirol bis 1938 Geltung hatte, mit dem im deutschsprachigen Bereich stärker ausgeprägten Trend, als Lehrerin ledig zu bleiben, in Verbindung zu bringen ist. Diese These erwies sich als nicht haltbar. Weiters wurde angenommen, dass sich das Konzept der ledigen Lehrerin als Idealbild im deutschsprachigen Bereich in wesentlich ausgeprägterer Form präsentierte als im italienischsprachigen Bereich. Dies konnte bestätigt und anschaulich dargestellt werden. Primäres Ziel der Arbeit war es, die in den beiden Kulturbereichen unterschiedlichen Frauen- und Mutterbilder im berufsspezifischen Kontext aufzuspüren, sowie das Verhältnis zwischen Ehe, Familie und Lehrberuf zu untersuchen. Um die Thesen zu überprüfen, wurden als Quellenmaterial zum einen zwei Schulzeitschriften herangezogen, zum anderen wurden lebensgeschichtliche Interviews mit drei deutschsprachigen und drei italienischsprachigen Lehrerinnen analysiert. Für den Zeitschriftenvergleich diente die deutschsprachige Südtiroler Zeitschrift „Lehrer Zeitung“ und die „Scuola italiana moderna“ aus dem italienischsprachigen Bereich. Bei den Artikeln aus den Jahren 1948 bis 1955 handelt es sich um Beiträge, in denen explizit Lehrerinnen oder Lehrer angesprochen wurden, sodass die unterschiedlichen Rollenbilder herausgearbeitet werden konnten. Auch Nachrufe, Gedichte und Werbeinserate boten diesbezüglich wertvolle Informationen. Die oben genannten Thesen konnten durch diesen Vergleich bestätigt und differenziert werden. Eine Statistik aus dem Jahr 1961 über den Familienstand von Lehrerinnen und Lehrern beider Sprachgruppen konnte diese ebenfalls stützen. In der qualitativen Analyse der Interviews, die sich methodisch am Artikel Reinhard Sieders „Erzählungen analysieren-Analysen erzählen“ orientiert, ließen sich weitere Ergebnisse festmachen: Beide Konzepte, sowohl das der ledigen Lehrerin, als auch das der Lehrerin und Mutter sind parallel vorhanden, sowohl im deutschsprachigen als auch im italienischsprachigen Bereich. Es waren zum Beispiel sogar Situationen der Bevorzugung verheirateter Lehrerinnen festzustellen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Geschichte Südtirols Schulgeschichte Nachkriegszeit Lehrerinnen
Autor*innen
Maria Elisabeth Müller
Haupttitel (Deutsch)
„... perché una volta la maestra effetivamente si dedicava anima e cuore alla scuola”
Hauptuntertitel (Deutsch)
Arbeitserfahrungen deutschsprachiger und italienischsprachiger Volksschullehrerinnen im Südtirol der Nachkriegszeit
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
164 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Edith Saurer
Klassifikation
15 Geschichte > 15.00 Geschichte: Allgemeines
AC Nummer
AC07030438
Utheses ID
882
Studienkennzahl
UA | 313 | 333 | |
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