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Neue Bildungsstandards – alte Geschlechterwerte
eine Analyse des "heimlichen (Geschlechter-)Lehrplans" in neuen Online-Aufgaben für den Unterrichtsgegenstand Deutsch auf der Sekundarstufe 1
Doris Pichler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Sigrid Schmitz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.34324
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29469.04317.575464-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit versteht sich als Beitrag zur Analyse des „heimlichen (Geschlechter-) Lehrplans“ in Unterrichtsmaterialien. Ziel ist es, das vorliegende Datenmaterial anhand queer/feministischer Fragestellungen auf ihre heteronormativen Geschlechterannahmen und auf Widersprüche in Bezug auf das Unterrichtsprinzip zur Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern hin zu überprüfen. Bei dem Datenmaterial handelt es sich um 99 Aufgabenbeispiele für den Unterrichtsgegenstand Deutsch auf der Sekundarstufe 1, die im Kontext der Einführung der Bildungsstandards in Österreich neu entwickelt worden sind. Da das Ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur sowohl für die Einführung der Bildungsstandards, als auch für das Unterrichtsprinzip zur Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern verantwortlich zeichnet, ist die Überprüfung der Aufgabenbeispiele in Hinblick auf ihre enthaltenen Geschlechterannahmen von besonderer Relevanz. Mit einem aus der qualitativen Forschung stammenden „Methodenmix“, der sich aus der qualitativen Inhaltsanalyse, der Diskursanalyse und dem kritischen Hinterfragen von Texten speist, werden die Aufgabenbeispiele sowohl kontext- als auch feinanalytisch auf ihre Geschlechterkonstruktionsprozesse hin untersucht. Heteronormativitätskritische Befunde und die aus der Geschlechterforschung und der feministischen Schulforschung stammenden Beiträge zur sozialen Konstruktion der Geschlechter bilden den theoretischen Rahmen für das analytische Vorgehen im empirischen Teil der Arbeit. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aufgabenbeispiele auf struktureller, interaktiver und sprachlich-diskursiver Ebene Geschlechterannahmen enthalten, die zweigeschlechtlich und heterosexuell geprägt und ungleich bewertet sind. Dadurch wird deutlich, dass die enthaltenen Geschlechterannahmen, im Widerspruch zu den im Unterrichtsprinzip zur Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern festgelegten Gleichstellungsforderungen stehen. Die Arbeit macht klar, dass der „heimliche (Geschlechter-)Lehrplan“ auch in neu entwickelten Unterrichtsmaterialien weiter fortgeschrieben wird.
Abstract
(Englisch)
The work is a contribution to the analysis of the “hidden” gender curriculum in teaching materials. The goal of this study is to review the present data material under the aspect of queer/feminist questions in order to reveal heteronormative gender assumptions and their contradiction with the teaching principle that promotes the gender equality education. This research draws upon 99 classroom activities (teaching aids) for the subject German (Secondary Education level 1) that have been newly developed in connection with the introduction of the educational standards testing in Austria. The Austrian Federal Ministry of Education (Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur) is not only responsible for the introduction of the educational standards but also for the promulgated decree (1995) of gender equality as a teaching principle. These obligations emphasize the importance of the checking of the provided teaching aids with reference to the included gender assumptions. A “mixture of methods” originated from qualitative research methods consisting of qualitative content analysis, discourse analysis, and a critical approach to texts is used as a tool to examine the data material in view of gender construction processes. The tool allows a contextual and detailed analytic exposition of the construction processes. The theoretical framing of the analytic approach in the empirical part of the work consists of heteronormativity-critical findings, contributions coming from the gender studies, and feminist school research findings regarding the social construction of genders. The results point out that the provided classroom lessons convey on structural, interactive and linguistically discursive levels gender assumptions which are shaped by gender binary and heterosexuality and estimated unequally. It becomes apparent that the included gender assumptions contradict gender mainstreaming claims that are defined in the promulgated decree of gender equality. The findings from the research show clearly that the “hidden gender curriculum” is still reproduced in newly developed teaching materials.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
doing gender heteronormativity gender construction gender relations hidden curriculum language use
Schlagwörter
(Deutsch)
doing gender Geschlechterkonstruktionen Geschlechterverhältnis Heteronormativität geschlechtergerechter Sprachgebrauch heimlicher Lehrplan Analyse von Unterrichtsmaterialien Bildungsstandards Deutsch BIFIE
Autor*innen
Doris Pichler
Haupttitel (Deutsch)
Neue Bildungsstandards – alte Geschlechterwerte
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse des "heimlichen (Geschlechter-)Lehrplans" in neuen Online-Aufgaben für den Unterrichtsgegenstand Deutsch auf der Sekundarstufe 1
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
II, 126 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sigrid Schmitz
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten ,
80 Pädagogik > 80.44 Soziale Erziehung ,
81 Bildungswesen > 81.76 Sekundarstufe I
AC Nummer
AC12179116
Utheses ID
30467
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1