Detailansicht

Der Liebe zur Naturgeschichte halber
Johann Natterers Reisen in Brasilien 1817-1835
Kurt Schmutzer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Marianne Klemun
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.290
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29448.17762.444069-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Meine Dissertation beschäftigt sich mit den Reisen des Zoologen Johann Natterer in Brasilien zwischen 1817 bis 1836. Natterer war Teilnehmer jener naturwissenschaftlichen Expedition, die der Wiener Hof anlässlich der Heirat der Tochter von Kaiser Franz. I., Leopoldine, mit dem im Exil in Brasilien lebenden portugiesischen Kronprinzen Dom Pedro ausrüstete. Natterer blieb als einziger der mitreisenden Naturforscher und Künstler 18 Jahre lang in Brasilien. In mehreren Reisephasen durchquerte er das naturwissenschaftlich wenig erforschte Landesinnere und das Amazonasbecken bis an die Grenzen Venezuelas. Die Brasilien-Expedition von 1817 ist in der historischen und ethnologischen Forschung bekannt, doch beschränken sich die bisherigen Arbeiten auf zusammenfassende Darstellungen, bzw. auf die weitere Bearbeitung von Forschungsergebnissen Für Natterers Reisen stehen jedoch ausführliche, bisher kaum genutzte Quellen zur Verfügung. Erstmals wurde der gesamte erhaltene Bestand an Expeditionsberichten und Tagebuchfragmenten ausgewertet und für neue Fragestellungen genutzt. Anhand der Quellen soll die österreichische Brasilien-Expedition als Beispiel einer naturwissenschaftlichen Forschungsreise des frühen 19. Jahrhunderts mit spezifischen Zielen, Aufgaben und Herangehensweisen an ihre Forschungsgegenstände dargestellt werden. Vier Aspekte sind dabei von besonderer Bedeutung: die praktische Durchführung einer Brasilien-Expedition, die Einbettung des Forschungsunternehmens in einen zeitgenössischen wissenschaftlichen Diskurs, die Verbreitung ihrer Ergebnisse durch Publikationen und ihre Rezeption in zeitgenössischen Zeitungen und Sammlungen, sowie Natterers persönlicher Umgang mit seinen Erfahrungen in einer „Neuen Welt“. In textkritischer Hinsicht sind vor allem mögliche strategische Überlegungen des Autors zu berücksichtigen. Die Berichte sind immer unter dem Aspekt zu lesen, dass Natterer damit seine eigene Reisetätigkeit zu rechtfertigen hatte.
Abstract
(Englisch)
Johann Natterer has been a member of a scientific expedition arranged in 1817 in the course of the marriage of princess Leopoldina, daughter of Emperor Franz I., with the Portuguese crown prince Dom Pedro, then living in exile in Brazil. Natterer crossed central Brazil, reached the Amazon Basin and travelled through the north-western regions of Brazil for more than 18 years. The expedition to Brazil was one of the most ambitious and in its results one of the most successful enterprises the Hapsburg emperors ever started to enrich their scientific collections. It was not my intention to stress the scientific output or success of this expedition but to describe circumstances and practices of exploration and collecting. Natterer’s reports and letters as well as the few remaining fragments of his diaries proved to be rich on detailed information concerning organization, travel planning and conditions of life. To be confronted with non-European cultures while travelling was an experience between fascination and rejection for Natterer. Although he never expressed any philosophical views or ideas it is possible to get some indications of his views on non-European cultures out of his letters. Even in this regard Natterer continued to be a collector. He collected weapons, tools, decorations and clothing but also words and observations about habits and rites. Focusing on the motivations to draw up this expedition it is important to see that this enterprise in natural history was not free of other interests. Frequently scientific explorations are reduced to scientific problems and their contribution to a so-called “progress in sciences”. But prestige and scientific competition played also a role as well as political and economic ambitions. A commercial contract between Austria and Brazil was part of Leopoldinas marriage contract and through the official service instruction the naturalists had orders to gather information about trading routes and products.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
History Sciences Austria Brazil
Schlagwörter
(Deutsch)
Geschichte Naturwissenschaften Österreich Brasilien
Autor*innen
Kurt Schmutzer
Haupttitel (Deutsch)
Der Liebe zur Naturgeschichte halber
Hauptuntertitel (Deutsch)
Johann Natterers Reisen in Brasilien 1817-1835
Publikationsjahr
2007
Umfangsangabe
294 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Gernot Heiß ,
Karl Brunner
Klassifikation
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte
AC Nummer
AC06529839
Utheses ID
204
Studienkennzahl
UA | 092 | 312 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1