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Eltern-Kind-Beziehung in Familien mit türkischem Migrationshintergrund
elterliche Erziehung, innerfamiliäre Konflikte, deren Umgang und ihre Auswirkungen auf das ethnische Identitätsempfinden von Jugendlichen der zweiten Generation
Johanna-Maria Kreuter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hildegard Weiss
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.9281
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29444.16348.166670-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Zielsetzung dieser quantitativen Forschungsarbeit richtete sich auf die Beantwortung folgender drei Fragestellungen: Wie wird die Beziehung zwischen Eltern und den Jugendlichen in Familien mit türkischem Migrationshintergrund gelebt? Eltern und Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund weisen Gemeinsamkeiten bezüglich der Einstellungsbereiche Religion und Haltung zu ethnischen Gruppen auf. In türkischen MigrantInnenfamilien herrscht ein teilweise autoritär geprägter Erziehungsstil vor. Das trifft vor allem auf die Mädchen zu, die den elterlichen Erziehungsstil jedoch als kaum autoritär beschreiben. Eine zentrale Rolle in der Erziehung spielt die Achtung der Jugendlichen den Eltern gegenüber. Die Mehrheit der befragten Jugendlichen erfährt ein hohes Maß an familiärer Unterstützung. Ein bedeutender Einflussfaktor der Eltern-Kind-Beziehung in türkischen MigrantInnenfamilien ist die hohe Aufstiegsorientierung. Eine soziale Aufstiegsmotivation ist sowohl bei den Eltern als auch bei beiden Geschlechtern der Jugendlichen stark ausgeprägt. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die innerfamiliären Wertvorstellungen und die Familienorientierung eng miteinander zusammenhängen und, dass die Erwartungshaltung der Eltern und die familiäre Unterstützung einen starken Einfluss auf die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung ausüben. Mit welchen innerfamiliären Problemen haben Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund zu kämpfen und welche Strategien der Konfliktlösung werden in MigrantInnenfamilien verfolgt? Die Streithäufigkeit zwischen Jugendlichen und den Eltern und die emotionale Belastung der Jugendlichen durch Streit sind in türkischen MigrantInnenfamilien gering. Jedoch lehnen sich die Jugendlichen, insbesondere die Mädchen, gegen autoritäre Erziehungsmethoden ihrer Eltern auf. Generell tragen sie jedoch für die Adoleszenz typische Auseinandersetzungen mit den Eltern aus. Gründe für Streit sind die autoritäre Haltung bzw. traditionelle Einstellung der Eltern oder die großen elterlichen Erwartungen den Kindern gegenüber. Freundschaftsbeziehungen der Jugendlichen stellen kaum Konfliktgründe dar. Das unterschiedliche Geschlechterverständnis der Generationen ist hingegen ein häufiger Grund für Auseinandersetzungen. Im Großteil der Familien wird ein autoritär geprägter Umgang mit innerfamiliären Konflikten gelebt; besonders was Probleme der Mädchen betrifft. Es wird zwar über Probleme gesprochen, da sich die Jugendlichen großteils an die elterlichen Regeln halten, kommt es jedoch selten zu Streitigkeiten. Befinden sich Jugendliche der zweiten türkischen MigrantInnengeneration in einem Konflikt zwischen der elterlichen und der Kultur des Aufnahmelandes und, wenn ja, welche Auswirkungen hat dies für ihr ethnisches Identitätsempfinden? Ein kultureller Konflikt der Jugendlichen der zweiten türkischen MigrantInnengeneration bzw. eine Überforderung im Zusammenhang mit ihrer ethnischen Identität konnten nicht festgestellt werden. Es konnte jedoch der Einfluss von Migration auf das Integrationsempfinden der Jugendlichen sowie auf die Eltern-Kind-Beziehung nachgewiesen werden. Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund gelernt haben die unterschiedlichen Welten der türkischen Kultur mit jener von Österreich ineinander zu verflechten.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Migrationssoziologie Familiensoziologie
Autor*innen
Johanna-Maria Kreuter
Haupttitel (Deutsch)
Eltern-Kind-Beziehung in Familien mit türkischem Migrationshintergrund
Hauptuntertitel (Deutsch)
elterliche Erziehung, innerfamiliäre Konflikte, deren Umgang und ihre Auswirkungen auf das ethnische Identitätsempfinden von Jugendlichen der zweiten Generation
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
169 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hildegard Weiss
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.21 Familie, Verwandtschaft ,
71 Soziologie > 71.63 Minderheitenproblem
AC Nummer
AC08190255
Utheses ID
8370
Studienkennzahl
UA | 121 | | |
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