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Gruppenkonflikt im Wohnprojekt“
Alexander Huber
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Reinhold Knoll
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18127
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29392.48259.844454-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bedeutung und Definition des Begriffs Wohnen sind starkem Wandel unterworfen. In der vorindustriellen Zeit waren Wohn- und Arbeitsplatz nicht voneinander getrennt. Gesellen und Lehrlinge wohnten bei den Meistern, ihre Betten wurden überdies tagsüber an Nachtarbeiter vermietet. Industrialisierung und Privatisierung führten auch beim Wohnstil zu einer Trennung der Wohn- und Arbeitsstätten. Dadurch wurde die Woh-nungsfrage immer mehr zu einem sozialen Problem, welches mit fortschreitender Urbani-sierung noch zunahm. Mit dieser Veränderung und der Vermarktung des Wohnraumes wurden Wohnungen zur Ware und Immobilien zum Geschäftsobjekt. Erst dadurch wurde üblicher Standard, dass nur eine Familie eine Wohneinheit benützt und sich dadurch in einen separierten, abschließbaren Bereich zurückziehen kann. Seit der Trennung von Wohn- und Arbeitsplatz wurde der Wohnraum neu defi-niert. Erste kollektive Wohnformen wurden schon in vorindustrieller Zeit entwickelt, je-doch können die Vorläufer der entsprechenden heutigen Wohnformen erst in jenen Kommunen und Wohngemeinschaften gefunden werden, die im Zuge der 1968er Bewe-gung entstanden. Eine Fortsetzung dieser Entwicklung findet sich in der partizipativen Wohnhausplanung. Bei dieser Art des Wohnens schließen sich Familien zusammen, um in einem interagierenden Prozess gemeinsam mit Architekten und Bauunternehmen Ei-genheime zu entwickeln, die sie nach der Fertigstellung bewohnen und selbst verwalten. Die vorliegende Arbeit untersucht, ob innerhalb einer bestimmten partizipativen Wohngemeinschaft seit ihrer Gründung gruppenrelevante Konflikte entstanden sind, das heißt, ob es gruppeninterne oder nach außen gerichtete Auseinandersetzungen gibt, wel-che die gesamte Gruppe betreffen. Mehrere Theorien geben unterschiedliche Erklärungsmodelle, aus welchen Grün-den sich Konflikte innerhalb von Gruppen etablieren. Lewis A. COSER geht in seiner Theorie von der Annahme aus, dass Gruppen und Gemeinschaften jeglicher Art und Grö-ße einen Grund benötigen, der ihr Bestehen legitimiert und - im besten Fall - ein gemein-schaftliches Ziel vorgibt, um das Bestehen der Gruppe zu garantieren. Fehlt dieser Grund oder fällt er weg, etwa weil die Gruppe ihr Ziel, beispielsweise die Errichtung von Wohn-raum für ihre Mitglieder, erreicht hat, kann es sein, dass die Gruppe künstlich andere Konflikte erzeugt, um eine Begründung für ihre weitere Existenz zu gewinnen. Das gruppentheoretische Entscheidungsdilemma liegt also darin, dass Gruppen nach innen gerichtete Konflikte entwickeln, um (weiter) existieren zu können. Es ist daher vielfach nicht möglich, einen an sich banalen Konflikt zu lösen, weil die Gruppe ihn um ihrer Existenz willen benötigt, bzw. zu diesem Zweck andere Konflikte erzeugen würde. Um Lösungsansätze erarbeiten zu können, müssen daher erst die Struktur der Gruppe und das Ziel des Konflikts erkannt und verstanden werden. Eine allgemein gültige Methode für die Lösung sozialer Konflikte kann es daher nicht geben, doch müssen in jedem Fall alle Konfliktgruppen in die Überlegungen einbe-zogen werden, wenn eine Lösung gefunden werden soll.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
housing group homes residential project alternative living conflict group conflict social conflict conflict theory Coser
Schlagwörter
(Deutsch)
Wohnen Wohngemeinschaften Wohnprojekt alternatives Wohnen Konflikt Gruppenkonflikt sozialer Konflikt Konflikttheorie Coser
Autor*innen
Alexander Huber
Haupttitel (Deutsch)
Gruppenkonflikt im Wohnprojekt“
Paralleltitel (Englisch)
Group conflict in a housing project
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
142 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Knoll
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.19 Sozialstruktur: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.20 Formen des Zusammenlebens: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.30 Soziale Gruppen: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.40 Soziale Prozesse: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.79 Soziale Fragen, soziale Konflikte: Sonstiges
AC Nummer
AC08928051
Utheses ID
16235
Studienkennzahl
UA | 121 | | |
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