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Mediale Behinderungs- und Normalisierungsdiskurse zur Pränataldiagnostik
Konstruktionen von Mutterschaft, genetischer Verantwortung und Behinderung am Beispiel der BILD-Zeitung
Josefine Thom
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Sigrid Schmitz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.36962
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29326.57148.996453-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im August 2012 ist eine neue pränataldiagnostische Untersuchungsmethode, der sogenannte PRAENATEST, in Deutschland eingeführt worden. Der Test kennzeichnet sich, im Gegensatz zu den herkömmlichen pränataldiagnostischen Verfahren, durch drei besondere Merkmale aus: (A) DER PRAENATEST ist nicht-invasiv, (B) er lässt sich bereits ab der neunten Schwangerschaftswoche durchführen und (C) der Hersteller ist der Annahme, dass der Test mit fast hundert prozentiger Sicherheit aussagen kann, ob Trisomie 21 (Down-Syndrom) beim Ungeborenen vorliegt. Durch die Einführung des Tests und die benannten Besonderheiten ist ein medialer Behinderungs- und Normalisierungsdiskurs zur Pränataldiagnostik entstanden. Das Forschungsinteresse bestand deshalb darin, den Begriff der Normalität als diskurstragende Strategie zu analysieren. Auf Basis des biopolitischen Konzepts nach FOUCAULT konnte Pränataldiagnostik, mit inbegriffen der PRAENATEST, als biopolitisches Regulierungsinstrument verortet wer-den. FOUCAULTS theoretischen Erkenntnisse zur Normalisierungsgesellschaft und LINKS sogenannte Normalismusforschung haben es möglich gemacht, Normalität als Kategorie zu fassen, um diese dann diskursanalytisch untersuchen zu können. Zudem war es wichtig zu analysieren, wie >>Normalität<< im medialen Diskurs die Kategorien >>Mutterschaft<< und >>Behinderung<< beeinflusst. Hierbei stellte sich das Konstrukt >>genetische Verantwortung<< als ein entscheidendes Faktum dar. >>Behinderung<<, >>Mutter-schaft<<, >>Normalität<< und Pränataldiagnostik vereinen sich im Konzept der >>genetischen Verantwortung<<. Die BILD-ZEITUNG diente als Untersuchungsgegenstand des Normalisierungs- und Behinderungsdiskurses zur Pränataldiagnostik, da diese insbesondere als >>Normalitätsregulator<< für unterschiedliche Debatten gilt. Demnach wurde die Frage untersucht, welche Normalisierungs- und Regulierungstechniken die BILD verwendet und wie sich diese auf die Konstrukte >>Mutterschaft<<, >>Behinderung<< und >>genetische Verantwortung<< auswirken. Insgesamt konnte festgestellt werden, dass der mediale Diskurs zur Pränataldiagnostik der BILD-Zeitung mit verschiedenen Diskriminierungsformen einhergeht. Normalität als Strategie bezüglich der Kategorien >>Mutterschaft<< und >>Behinderung<< bringt Altersdiskriminierung, Behindertenfeindlichkeit, sowie Heteronormativität mit sich.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Normalisierungsdiskurs Behinderungsdiskurs Behinderung Normalität Pränataldiagnostik genetische Verantwortung Biopolitik
Autor*innen
Josefine Thom
Haupttitel (Deutsch)
Mediale Behinderungs- und Normalisierungsdiskurse zur Pränataldiagnostik
Hauptuntertitel (Deutsch)
Konstruktionen von Mutterschaft, genetischer Verantwortung und Behinderung am Beispiel der BILD-Zeitung
Publikationsjahr
2015
Umfangsangabe
III, 113 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sigrid Schmitz
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC12394982
Utheses ID
32764
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |
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