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Lesen am Bildschirm
digitale und digitalisierte Literatur und ihr Einfluss auf den Leseprozess. Ein Forschungsbericht
Sandra Duffek
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Günther Stocker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19333
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29292.22156.207260-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Rahmen eines Forschungsberichtes mit den Unterschieden zwischen dem Lesen von digitaler und digitalisierter Literatur an PC-, Notebook- und Handheld-Bildschirmen auf der einen und dem von gedruckten Büchern auf der anderen Seite und untersucht, inwiefern sich dabei Einflüsse auf den Leseprozess ergeben. Ausgehend von den medientheoretischen Disziplinen „Bibliographie“ (Buchwissenschaft) und Mediologie wird die Relevanz der Verbindung von Lesemedium und Leseprozess aufgezeigt. Die Haupterkenntnisse des Forschungsberichtes ergeben Einflüsse auf den Leseprozess bezüglich der sieben Dimensionen „Aufmerksamkeit und Inhaltsverständnis“, „Eintauchen in den Text“, „Materialität“, „Mobilität und der Körper beim Lesen“, „Emotionale Faktoren“, „(Nicht-)Lineares Lesen“, sowie „Tücken der Technik“. Sowohl erstere als auch zweite Dimension nehmen beim Lesen am Bildschirm ab. Vorzeitige Ermüdungserscheinungen, das Verfallen in eine Zuschauerhaltung sowie eine sogenannte gespaltene Aufmerksamkeitssituation - Letzteres v.a. bei Hypertexten - treten auf. Die fehlende Überschaubarkeit als materielle Einheit bedingt zudem ein erschwertes Zurechtfinden im Text. Mangels der Möglichkeit, digitale/digitalisierte Literatur unmittelbar anzufassen, entsteht darüber hinaus der Eindruck geringerer Seriosität der jeweiligen Inhalte. Beim Lesen am PC ist zudem mangels Mobilität von einer Disziplinierung des Körpers statt gemütlicher Leseatmosphäre die Rede. Handhelds hingegen erleichtern durch ihre dahingehend buchähnliche Gestalt bzw. die zusätzlichen Funktionen den Leseprozess. Auf emotionaler Ebene zeigt das Phänomen der sogenannten Papierbuch-Metapher, dass buchähnlich formatierte Texte am Bildschirm eher angenommen werden. Die teils enge Verbindung zu einem Buch nimmt bei eBooks mangels Vorzeigbarkeit und wegen ihrer Nicht-Greifbarkeit allerdings ab. Des Weiteren führen nicht-lineare Strukturen wie Hypertexte zu Orientierungslosigkeit, willkürlicher Kohärenzbildung und geringerem Bezug zum Text. Zu guter Letzt beeinträchtigen Bedienungsschwierigkeiten auf Software- und Hardware-Ebene sowie beschränkter Zugriff zur Literatur - etwa durch Digital Rights Management - den Leseprozess. Lediglich bei Lektüre zu informativen Zwecken tritt Ersteres mitunter in den Hintergrund. Die Ergebnisse entstammen der Analyse eines umfangreichen Korpus‘ an Studien von 1999-2011, die allesamt der Online Datenbank „Web of Science“ entnommen wurden.
Abstract
(Englisch)
This thesis attempts to investigate the differences between reading digital and digitised literature on the one hand and print books on the other hand, as well as the connected influences on the reading process. The importance of the correlation between a reading medium and the reading process is emphasised under consideration of the media theories bibliography and mediology. By means of a research report significant influences on the reading process regarding the dimensions “concentration and understanding of the text“, “immersion“, “materiality“, “mobility and the role of the body“, “emotional aspects“, “(non-)linearity of texts“, and “technical issues“ are revealed. The major findings show a considerable decrease of sustained attention and the understanding of content, as well as difficulties regarding the orientation in a text when it comes to a screen-based reading behaviour. Furthermore, digital/digitised literature is commonly regarded as less reliable than print texts. Leaving reading on handhelds aside, on-screen reading generally demands the disciplining of the own body which replaces a comfortable reading atmosphere. Moreover, the phenomenon of the so-called paper book metaphor reveals that readers tend to feel more comfortable when reading literature on screen that appears in a book-like design. In addition to that, readers often fail to bond emotionally with what they read due to the intangibility of e-books. What is more, the non-linearity of hypertextual structures leads to issues of orientation and places a barrier between a text and the reader. Lastly, technical issues as well as restrictions regarding the access of digital/digitised literature, e.g. the Digital Rights Management, tend to implement the reading process. When it comes to informative reading, however, some hardware- and software-issues can be of less importance. All results are based on a close analysis of a corpus of scientific surveys taken from the online database “Web of Science“ and published between 1999 and 2011.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Reading Process Digital Literature Digitised Literature Hypertext
Schlagwörter
(Deutsch)
Lesen Digitale Literatur Digitalisierte Literatur Hypertext
Autor*innen
Sandra Duffek
Haupttitel (Deutsch)
Lesen am Bildschirm
Hauptuntertitel (Deutsch)
digitale und digitalisierte Literatur und ihr Einfluss auf den Leseprozess. Ein Forschungsbericht
Paralleltitel (Englisch)
Reading on ccreen ; digital and digitised literature and its influence on the reading process ; a research report
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
131, IV S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Günther Stocker
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC10757742
Utheses ID
17306
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
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