Detailansicht

Apokalyptisches Denken in den USA: Die Bestseller-Serie "Left Behind"
Christine Rothe
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Englisch UF Katholische Religion
Betreuer*in
Ingeborg Gerda Gabriel
Mitbetreuer*in
Irene Klissenbauer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.43365
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29230.88615.735165-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In den Jahren 1995-2007 wurde in den USA eine sechzehnteilige Romanreihe mit dem Titel Left Behind veröffentlicht. Die einzelnen Bände führten wiederholt die US-amerikanischen Bestsellerlisten an und wurden weltweit insgesamt über 63 Millionen Mal verkauft. Die Autoren der Serie, Tim LaHaye und Jerry Jenkins, gehören einer apokalyptisch ausgerichteten Strömung der evangelikalen Bewegung an, welche als prämillenaristischer Dispensationalismus bezeichnet wird. In den Romanen stellen sie auf fiktive Weise die spezifische Endzeiterwartung dieser evangelikalen Gruppierung dar, welche von einer biblizistischen Auslegung der Johannes-Offenbarung geprägt ist. Diese führt zur Erwartung einer sieben Jahre andauernden Periode apokalyptischer Plagen, während welcher eine christliche Widerstandsgruppe gegen den Antichristen und seine Truppen kämpft. Am Ende der Apokalypse kehrt Jesus Christus zur Erde zurück, um all seine Feinde zu vernichten und alle „wahren ChristInnen" zu erlösen. Das Ziel der vorliegenden Diplomarbeit ist es, das in der Left Behind Serie zum Ausdruck gebrachte apokalyptische Denken des prämillenaristischen Dispensationalismus aus theologisch-ethischer Perspektive zu analysieren. Im Zuge dessen wird auch aufgezeigt, dass die Autoren die Romane nicht nur als Mittel zur Evangelisierung, sondern auch zur politischen Propaganda einsetzen. Im Rahmen der theologisch-ethischen Analyse wird dargestellt, inwiefern dies vor allem in Bezug auf die in der Serie zum Ausdruck gebrachte heilspartikularistische Vision der Left Behind Autoren, sowie die damit in Zusammenhang stehende positiven Sicht von Gewalt und Krieg problematisiert werden muss. Die Arbeit präsentiert dabei aktuelle Positionierungen aus der christlichen Theologie und Sozialethik zu den Themen Heilspartikularismus und Gewalt/Krieg und stellt diese der religiösen Botschaft der Left Behind Serie gegenüber. Eine abschließende ethische Betrachtung zeigt auf, worin der Unterschied zwischen der allgemeinen eschatologischen Ausgerichtetheit des christlichen Glaubens und der radikalen Endzeiterwartung apokalyptischer Gruppierungen liegt.
Abstract
(Englisch)
Between 1995 and 2007, two evangelical authors called Tim LaHaye and Jerry Jenkins published an apocalyptic thriller-series entitled Left Behind. The sixteen books of the series repeatedly led the bestseller lists of the USA and were sold over 63 million times worldwide. In the books, LaHaye and Jenkins describe the fictionalized version of the End Times prophecies from a theological tradition called premillenial dispensationalism. Their End Times scenario is primarily based on a literal reading of the Apocalypse of John, which leads them to the expectation of a seven year "tribulation period" during which the Earth population suffers from God's apocalyptic judgments. The Left Behind books describe a group of Christians fighting the Antichrist who rules the world during these seven years. At the end, Jesus Christ returns to the Earth in order to destroy all his enemies and redeem all his "true believers". The aim of this thesis is to critically analyze the apocalyptic thinking of Tim LaHaye and Jerry Jenkins as it is represented in the Left Behind books. One important aspect of this analysis is to demonstrate that the authors use their books not only to evangelize but also to forward a specific political propaganda based on the programme of the Christian Right. Furthermore, the theological and ethical analysis shows that the apocalyptic vision of the Left Behind books represent both a strong evangelical exclusivism and at the same time promotes violence and war. Subsequently the thesis tries to prove that from a theological and ethical point of view, the message of the Left Behind authors has to be highly criticized. It presents contemporary theological and ethical approaches concerning exclusivism versus universalism, as well as violence versus non-violence, and contrasts these with the religious message of the Left Behind books. This is followed by an ethical evaluation of apocalyptic thinking in comparison to Christian eschatology.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Apokalyptik Apokalyptisches Denken USA Evangelikale Bewegung Dispensationalismus Biblizismus Heilspartikularismus Gewaltfreiheit Sozialethik
Autor*innen
Christine Rothe
Haupttitel (Deutsch)
Apokalyptisches Denken in den USA: Die Bestseller-Serie "Left Behind"
Paralleltitel (Englisch)
Apocalyptic thinking in the USA : the best-selling series "Left Behind"
Publikationsjahr
2016
Umfangsangabe
103 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ingeborg Gerda Gabriel
Klassifikationen
11 Theologie > 11.00 Theologie, Religionswissenschaft: Allgemeines ,
11 Theologie > 11.07 Interreligiöse Beziehungen ,
11 Theologie > 11.24 Jüdisch-christliche Beziehungen ,
11 Theologie > 11.34 Exegese, Hermeneutik ,
11 Theologie > 11.36 Biblische Theologie ,
11 Theologie > 11.55 Protestantismus ,
11 Theologie > 11.62 Christliche Ethik
AC Nummer
AC13290471
Utheses ID
38382
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 020 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1