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Zwei Riesen und ein Zwerg
das Osmanenreich als Handelspartner von Venedig und Dubrovnik im 16. und 17. Jahrhundert
Milan Mile Cvetojevic
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gottfried Liedl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25287
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29177.69118.949662-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts stellte die Levante eine wichtige Verbindung im Welthandel zwischen Indien und Europa dar. Durch ihre Expansion gelangten die Osmanen in den Besitz aller Routen, die über die Levante führten. Damit wurden sie zum Haupthandelspartner Venedigs und Dubrovniks zweier mediterraner Seerepubliken, die schon lange Handel mit dem Orient betrieben hatten. Dadurch erreichten sowohl Venedig als auch Dubrovnik in diesen zwei Jahrhunderten den Höhepunkt ihres Reichtums. Mit der zunehmenden Teilnahme westeuropäischer Staaten am Handel mit der Levante wurden die beiden Seerepubliken stufenweise aus dem lukrativen Geschäft im Osmanischen Reich verdrängt. Gestärkt durch größere Ressourcen und durch den zunehmenden transatlantischen Handel, konnten die Westeuropäer mehr aufs Spiel setzen als ihre Kontrahenten aus dem Mediterran. Die Osmanen leisteten ihnen große Hilfe, durch die Kooperation mit den westeuropäischen Mächten suchten sie in erster Linie Verbündete gegen das Papsttum, die Spanier und die Habsburger. Durch die Kapitulationen bekamen die Westeuropäer auch beträchtliche Handelsprivilegien, die im merkantilistisch werdenden Europa gerne angenommen wurden. Andererseits machten die Osmanen eine gegensätzliche Politik, die die Einfuhr bevorzugte. Damit wurde ein sich gegenseitig ergänzendes System geschaffen. Der mangelhafte Schutz der einheimischen Manufaktur und Kaufleute, den die osmanischen Regierung ihnen gewährte – sie hatte vor allem die fiskalischen Einkünfte im Auge – verursachte langfristig den Verfall dieser wirtschaftlichen Kategorie im Osmanenreich. Im 16. und 17. Jahrhundert konnten die Osmanen noch keine Folgen dieser Politik spüren, allerdings waren Venedig und Dubrovnik aufgrund mangelnder Ressourcen bald keine Konkurrenten für die Westeuropäer mehr. Dadurch entstanden die Zentren der kapitalistischen Weltwirtschaft in Westeuropa, die noch immer bestehen. Alle drei Staaten wurden Opfer in erster Linie ihrer geografischen Lage und zusätzlich der eigenen Weltanschauung.
Abstract
(Englisch)
The Levant was an important link in the international trade between India and Europe in the 16th and 17th centuries. In the course of their expansion throughout the Middle East the Ottomans came into possession of all routes leading through the Levant. Thereby they became the main trading partner of Venice and Dubrovnik, two Mediterranean maritime republics, both of which already had a long history of trade relations with the Orient at this time. Thanks to this interaction both Venice and Dubrovnik reached the height of their prosperity during these two centuries. With the increasing involvement of the Western European countries in trade with the Levant, the two maritime republics were gradually forced out of the lucrative business within the Ottoman Empire. With greater resources and strengthened by the increasing transatlantic trade, the Western Europeans were capable of investing more in this economic race than their Mediterranean opponents. The Ottomans themselves rendered great help in this competition, because they saw in the Western European powers potential allies against the Papacy, Spain and the Habsburgs. With the capitulations the Western European states also gained significant trading privileges, which were gladly accepted because of their compatibility with the new European mercantilist theory. The Ottomans pursued a contrary policy, which preferred the import of goods, thereby creating a mutually supportive system. However, the lack of protection of domestic manufacture and merchants by the Ottoman government, which mainly had fiscal income in mind, caused the long-term decline of these economic categories in the Ottoman Empire. In the 16th and 17th centuries, the Ottomans did not feel any consequences of this policy. On the downside, Venice and Dubrovnik had much fewer resources available and were thus soon eliminated as competition for the Western Europeans in the Levant. This resulted in the shift of the centers of the capitalist world economy to Western Europe, where they are still located. All three state investigated in this paper were victims primarily of their geographical location but also of their own world view.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Ottoman Empire Dubrovnik Ragusa Venice India Alexandria Istanbul Tripoli Persia Mughal ottoman ragusan venetian transatlantic England France the Netherlands Portugal Spain Habsburg Kapp route Trade market merchants traders economy manufacturing capitalism spices silk wool export import Levante Orient 16th century 17th century capitulation ahdname transport
Schlagwörter
(Deutsch)
Osmanenreich Osmanisches Reich Dubrovnik Ragusa Venedig Indien Alexandrien Istanbul Tripoli Persien Mogul Afrika osmanisch ragusanisch venezianisch transatlantisch England Frankreich die Niederlande Portugal Spanien Habsburger Kap Route Handel Markt Kaufleute Händler Wirtschaft Manufaktur Kapitalismus Gewürze Seide Wolle Export Import Ausfuhr Einfuhr Levante
Autor*innen
Milan Mile Cvetojevic
Haupttitel (Deutsch)
Zwei Riesen und ein Zwerg
Hauptuntertitel (Deutsch)
das Osmanenreich als Handelspartner von Venedig und Dubrovnik im 16. und 17. Jahrhundert
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
137 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gottfried Liedl
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte ,
15 Geschichte > 15.20 Allgemeine Weltgeschichte ,
15 Geschichte > 15.21 Geschichte großer Gebietsräume ,
15 Geschichte > 15.22 Geschichte der Entdeckungen ,
15 Geschichte > 15.27 Griechische Welt ,
15 Geschichte > 15.30 Europäische Geschichte in Mittelalter und Neuzeit: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.34 Europäische Geschichte 1492-1789 ,
15 Geschichte > 15.49 Ostmitteleuropa ,
15 Geschichte > 15.67 Italien ,
15 Geschichte > 15.68 Türkei ,
15 Geschichte > 15.69 Griechenland ,
15 Geschichte > 15.70 Balkanstaaten ,
15 Geschichte > 15.71 Osteuropa ,
15 Geschichte > 15.76 Vorderer und mittlerer Orient ,
15 Geschichte > 15.77 Indischer Subkontinent ,
15 Geschichte > 15.91 Nordafrika
AC Nummer
AC10708774
Utheses ID
22583
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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