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Die privaten Stiftungsinschriften des funerären Bereichs des Alten Reiches und der 1. Zwischenzeit
Lubica Zelenkova
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Helmut Satzinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1223
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29175.37528.873954-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Ziel dieser Arbeit war die Analyse der privaten Stiftungsinschriften des Alten Reiches und der 1. Zwischenzeit unter epigraphischem Aspekt. Die Inschriften wurden an ihrem Aufbau, ihrer Terminologie, ihrer zeitlichen und geographischen Distribution als auch an ihrem Anbringungsort untersucht. Unter Stiftungsinschriften wurden kurze und formelhafte Inschriften definiert, die die Aussage thematisiert haben, dass ein Verwandter bzw. Bekannter dem Verstorbenen gegenüber gehandelt hat, indem er ihm einen bestimmten Teil der Grabausstattung bzw. der Totenkultversorgung gestiftet hat. Für die Analyse konnten 129 Objekte aus der hier behandelten Epoche zusammengestellt werden, die eine oder mehrere Stiftungsinschriften beinhaltet haben. Anhand der Zusammenstellung und Auswertung der belegten Formen und Konstruktionen, in welchen die Inschriften verfasst wurden, konnte ihre Typologie erstellt werden. Es wurden neun primäre Varianten erkannt, die sich aufgrund ihrer inneren Variabilität in weitere Untergruppen gliedern lassen. Nicht nur in den Formulierungen, sondern auch in der verwendeten Terminologie konnten einige Richtlinien bzw. gewöhnliche Ausdrücke verfolgt werden. Interessante Feststellungen ergaben sich ebenfalls durch die Analyse der zeitlichen und geographischen Distribution der Stiftungsinschriften. Es hat sich gezeigt, dass eine Variabilität für das Alte Reich, nicht aber für die 1. Zwischenzeit symptomatisch ist. Was die geographische Verbreitung betrifft, so lässt sich ein ähnliches Phänomen beobachten. Die Fundorte im Alten Reich zeichnen sich dadurch aus, dass ihnen eine Variabilität zusteht, während in den Nekropolen in der 1. Zwischenzeit jeweils nur eine einzige Form Verwendung gefunden hat und die Fundorte eine merkwürdige Homogenität diesbezüglich aufzeigen. Außerdem ist im Alten Reich ein Phänomen erkennbar und zwar, dass die meisten Belege aus der 5. Dynastie stammen. Es hängt vermutlich mit der Reorganisation der Zentralregierung zusammen, die zu jener Zeit stattgefunden ist, und die zur Folge hatte, dass die Verantwortung für den Grabbau vom Staat auf die einzelnen Personen übertragen wurde. Überdies beschäftigte sich diese Untersuchung auch mit den Anbringungsorten der Stiftungsinschriften. Während im Alten Reich die Inschriften auf elf verschiedenen Textträgern vorkommen können, wird in der 1. Zwischenzeit bis auf eine Ausnahme ausschließlich die Stele bevorzugt. Die Textträger waren im Allgemeinen zugänglich und meistens auch gut sichtbar, sodass vorausgesetzt werden kann, dass erzielt werden wollte, 32 7 dass sie von den Grabbesuchern gesehen werden und der Stifter somit in Erinnerung gerufen wird. Letztendlich lässt sich der Wunsch des Stifters nicht verleugnen, dass er durch die Nennung seines Namens am Totenkult des Verstorbenen teilnehmen wollte. Er wird bei der Stiftungsinschrift jedoch nur selten figural repräsentiert. In den wenigen Fällen kann man aber erkennen, dass er zusammen mit der Inschrift dem Toten gegenüberstellt wird, als wäre damit der Akt der Überreichung des Gestifteten dargestellt. Schließlich wurde eine Analyse der möglichen Verwandtschaftsverhältnisse zwischen dem Stifter und dem Empfänger angestrebt. Es konnte festgestellt werden, dass in der Rolle des Stifters innerhalb der Familie sowohl Blutsverwandte als auch angeheiratete Verwandte auftreten können. Abgesehen davon erscheinen in der Position in einigen wenigen Fällen auch Personen, die außerhalb des Familienkreises stehen. Die Stiftungsinschriften bzw. ihre szenische Widerspiegelung hinterlassen das Gefühl, dass sich ihre Botschaft einerseits an die Grabbesucher wendet, um ihnen die Botschaft mitzuteilen und sich dadurch Ansehen zukommen zu lassen; anderseits aber sieht es als die Festlegung einer guten Handlung aus, auf die beim letzten Gericht hingewiesen werden soll.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
dedication inscriptions Old Kingdom 1. Intermediate Period text tradition cult of the dead
Schlagwörter
(Deutsch)
Stiftung Inschriften Altes Reich 1. Zwischenzeit Totenkult Texttradition
Autor*innen
Lubica Zelenkova
Haupttitel (Deutsch)
Die privaten Stiftungsinschriften des funerären Bereichs des Alten Reiches und der 1. Zwischenzeit
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
329 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Helmut Satzinger
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.14 Diplomatik, Epigraphik ,
15 Geschichte > 15.26 Alter Orient, Nordafrika ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.72 Ägyptische Sprache und Literatur
AC Nummer
AC07046583
Utheses ID
943
Studienkennzahl
UA | 391 | | |
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