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Rituale in Paarbeziehungen
eine qualitative Studie zur Bedeutung ritualisierter Handlungen für die Konstruktion von Paarwelt
Raphaela Kogler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Rudolf Richter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.17013
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29173.16954.168064-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit führt zwei umfangreiche Diskurse zusammen, jenen über Rituale und jenen über dyadische Lebensformen und fokussiert dabei alltägliche und nicht-alltägliche ritualisierte Handlungen in Paarbeziehungen. Es wird sowohl anhand existierender theoretischer Befunde sowie mithilfe einer explorativen, qualitativen Paarstudie Antwort auf die Fragen gegeben, was Paarrituale sein können, wie sie entstehen und welche Bedeutungen ihnen zukommen. Ein theoretischer Ritualbegriff wurde durch die Untersuchung von fünf ausgewählten Ritualtheorien erarbeitet. Es werden Kriterien zur Bestimmung von Ritualen aus anthropologischer, klassisch-soziologischer, moderner ritualwissenschaftlicher, familiensoziologischer und paarforschender Perspektive zusammengeführt. Auch die Paarbeziehung, verstanden als nichteheliches Paar ohne Kinder, das entweder zusammen oder getrennt lebt und eine verschieden- oder gleichgeschlechtliche Beziehung führt, wird dargestellt, um die spezifische Population zu klären. Daran knüpft der empirische Teil an. Für die Paarstudie wurde ein komplexes, qualitatives Methodendesign gewählt. Dieses besteht aus offenen und problemzentrierten Paarinterviews, teilnehmenden Beobachtungen und Paartagbüchern, welche ein eigens für diese Studie konzipiertes Erhebungsinstrument sind. Zudem wurde Grounded Theory als Auswertungsmethode gewählt und hier mithilfe des Kodierparadigmas nach Strauss vorgegangen. Die umfangreichen, teilweise sehr spezifischen Ergebnisse zeigen nicht nur, welche Bedeutungen Rituale für Paarbeziehungen haben, sondern vor allem, dass ihnen eine enorme Relevanz bei der Konstruktion von Paarwelt zukommt. Die Bedeutungen reichen von strukturierend, alltagserleichternd, beziehungsstiftend, wertbehaftet, symbolisch, solidarisierend über regulierend und normativ. Paarrituale sind auch immer als paarspezifisch und wandelbar zu verstehen. Der gesamte Beziehungsalltag eines Paares wird durch ständige, meist unbewusste ritualisierte Alltagshandlungen bestimmt. Zudem lassen sich zahlreiche weitere interessante Strategien identifizieren, welche ermöglichen eine notwendige Paarwelt herzustellen, zu bestätigen und weiterzuentwickeln, wie beispielsweise Paarsprache, Paarzeit oder Beziehungssymbole. Die entwickelte Theorie zur Konstruktion von Paarwelt und zur Bedeutung von Paarritualen ist vielfach anschlussfähig und kann beispielsweise von einer sich etablierende Ritualwissenschaft und der Familien- und Paarsoziologie verwertet werden.
Abstract
(Englisch)
This thesis combines two extensive discourses: Those about rituals and those about dyadic ways of life and focuses on the everyday and non-everyday ritual acts in partnerships. To answer the questions, what pair rituals could be, in which way they can develop and which meanings are attached to them, on one hand is going to be illustrated by the ritual theories and on the other hand an own developed explorative, qualitative approach was used for. A theoretical ritual term compiled through five selected ritual theories. Ritual characteristics from anthropological, classical-sociological, modern ritual-scientific, family-sociological and pair-sociological perspectives are going to be identified and combined. Furthermore the pair relationship is represented, understood as an extramarital affair without children, as a couple living in one household or living apart together, which leads a different or same-sex relationship, in order to clarify the specific population. Afterwards the empirical part follows. For this pair study a complex, qualitative method design was used. This composes of narrative and problem-centered pair interviews, participating observations and pair diaries, which were a tailor-made instrument especially for this study. Moreover, Grounded Theory was selected as the analyzing method with an emphasis on the coding paradigma by Strauss. On one hand the extensive, partly very specific results show, what kind of different meanings of rituals in partnerships can be found. Furthermore, they play an enormous role within the construction of pair-world. The meanings range from structuring, everyday life-facilitating, couple-unifying, valuabling, symbolically, solidarizing up to adjusting or normative. Pair rituals are always seen as pair-specific and also adaptable. The whole daily routine of the relationship is determined by consistently, usually unconscious ritualized activities of everyday life. In addition, a great number of other interesting strategies can be identified, for example pair-language, pair-time or partnership-symbols, which help to construct, develop and reconfirm a necessary pair-world. The developed theory of the construction of pair-world and of the fundamental meanings of pair rituals could form connections in many cases, for example in the establishing ritual-science and in the family- and pair-sociology.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
rituals partnership relationship couples construction of pair-world diary method
Schlagwörter
(Deutsch)
Rituale Paarbeziehung Paare Konstruktion von Paarwelt Tagebuchmethode
Autor*innen
Raphaela Kogler
Haupttitel (Deutsch)
Rituale in Paarbeziehungen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine qualitative Studie zur Bedeutung ritualisierter Handlungen für die Konstruktion von Paarwelt
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
II, 153 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rudolf Richter
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.20 Formen des Zusammenlebens: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.23 Nichteheliches Zusammenleben ,
71 Soziologie > 71.49 Soziale Prozesse: Sonstiges
AC Nummer
AC08839672
Utheses ID
15244
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
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