Detailansicht

Armut von jungen Erwachsenen
eine Analyse anhand des EU-SILCs 2005 bis 2008
Margit Kenzian
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Roland Verwiebe
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19635
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29124.84211.516263-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die Armutsgefährdung von jungen Erwachsenen in Österreich in einer dynamischen Sichtweise darzustellen. Ausgehend von Annahmen der Familiensoziologie und der Lebens(ver)laufsforschung befinden sich gerade junge Erwachsene in einer Phase, in der viele Übergänge und Ereignisse im eigenen Lebenslauf stattfinden. Diese Übergänge variieren innerhalb der Lebensläufe der jungen Menschen hinsichtlich ihrer zeitlichen Abfolgen bzw. ihrer unterschiedlich langen Zeiträume und beeinflussen damit entscheidend den weiteren Lebenslauf. Ereignisse, wie der Auszug aus dem Elternhaus, die Gründung einer eigenen Familie, der Übergang von der Schule in die Erwerbstätigkeit sind prägende Elemente dieses Lebensabschnittes. Die Dynamik und Komplexität dieser Lebensphase und ihre Übergänge bzw. Ereignisse können wiederum (finanzielle) Risiken mit sich bringen. Das markante Ziel des Übergangs in das Erwachsenenalter ist das Erreichen einer ökonomischen, sozialen und psychischen Selbstständigkeit. Es werden nun, mit Hilfe der dynamischen Armutsforschung, die Auswirkungen dieser Ereignisse und Risiken im Lebenslauf von jungen Erwachsenen auf deren Armutsgefährdung untersucht. Die zentralen Forschungsfragen lauten, ob und wie häufig junge Erwachsene im Allgemeinen armutsgefährdet sind und ob es soziodemographische Unterschiede, hinsichtlich des Risikos armutsgefährdet zu sein, gibt. Die Datengrundlage für die Erforschung dieser Fragestellungen bildet der vierjährige, österreichische Längsschnittdatensatz von EU-SILC im Zeitraum von 2005 bis 2008. Mittels bivariaten Analysemethoden wird nun geprüft, welche soziodemographischen Einflüsse hinsichtlich der Häufigkeit und Art der Armutsgefährdung zu finden sind. Aufgrund der geringen Fallzahl der Personen im Panel sind die Ergebnisse teilweise nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit. Die Ergebnisse sollen jedoch einen Überblick darüber geben, welche Risikogruppen es innerhalb der Altersgruppe der jungen Erwachsenen gibt und welche Faktoren ein niedrigeres Armutsrisiko bewirken. Die empirische Analyse hat gezeigt, dass, wenn junge Erwachsene überhaupt armutsgefährdet sind, eher kurzzeitige Armutsphasen aufweisen. Frauen und Männer haben in jungen Erwachsenenjahren die gleiche Wahrscheinlichkeit armutsgefährdet zu sein. Personen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft und Personen mit niedriger Schuldbildung sind, verglichen mit ÖsterreicherInnen oder Personen mit höheren Bildungsabschlüssen, öfters armutsgefährdet. Hilfskräfte ohne Ausbildung weisen im Vergleich zu Berufen, in denen eine Ausbildung absolviert wurde, vermehrte Armutsgefährdung auf. Generell bewirkt Erwerbstätigkeit eine Reduktion von wiederkehrenden Armutsgefährdungen. Die Analyse auf Basis von Haushaltskonstellationen hat gezeigt, dass Alleinerziehende, Alleinstehende und Haushalte mit Kind(ern) besonders hohe Armutsrisiken aufweisen. Ein regionaler Einfluss, also ob eine Person in der Stadt oder auf dem Land wohnt, kann nicht festgestellt werden.
Abstract
(Englisch)
The aim of this thesis is to describe the poverty of young adults in Austria in a dynamic perspective. Based on assumptions of the sociology of the family and research of the life course, especially in the young adult years, many transitions and events take place. These transitions vary within the course of life for young people in terms of temporal sequences and different lengths. Thus these transitions influence the subsequent life course. Events, such as leaving the parental home, the start of one’s own family, and the transition from school to work are the defining elements of this stage of life. The dynamics and complexity of early adulthood and its transitions or events mean it may bring (financial) risks. The overall aim of the transition into adulthood is to achieve economic, social and psychological independence. The impacts of these events and risks in the course of young adults’ lives will now be examined using poverty dynamics research with regard to poverty rates. The main research questions include, whether and how often young adults are at-risk-of-poverty and if differences in socio-demographic factors correlate to being at-risk-of-poverty or not. The data base for the exploration of these issues is the four-year, longitudinal data set of the Austrian EU-SILC from 2005 to 2008. Bivariate analysis is used here to find out which socio-demographic factors influence the frequency or nature of poverty risks. Due to the small number of people on the panel, the results are sometimes not representative of the population. The results will, however, give an overview of the at-risk groups within the age bracket of young adults and the factors causing a lower risk of poverty. The empirical analysis has shown that when young adults are at-risk-of-poverty in general, they tend to have short spells of poverty. Women and men in the early adulthood have the same probability of being at-risk-of-poverty. People with non-Austrian citizenship and persons with lower educational levels, compared to Austrians or people with higher educational qualifications, are more often at-risk-of-poverty. Assistants without training, when compared to occupations in which training was completed, show a higher risk-of-poverty. Employment itself decreases one’s personal risk of poverty. The analysis based on household situations has shown that single parents, single-person households and households with children have particularly high poverty risks. A regional impact, i.e. whether a person lives in the city or the country side, cannot be found.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
young adults risk of poverty EU-SILC Life course dynamic poverty research transitions
Schlagwörter
(Deutsch)
Junge Erwachsene Armutsgefährdung EU-SILC Lebensverlauf Dynamische Armutsforschung Übergänge
Autor*innen
Margit Kenzian
Haupttitel (Deutsch)
Armut von jungen Erwachsenen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse anhand des EU-SILCs 2005 bis 2008
Paralleltitel (Englisch)
Young adults in poverty. An analysis based on the data set of the Austrian EU-SILC from 2005 to 2008
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
VIII, 103 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Roland Verwiebe
Klassifikation
71 Soziologie > 71.10 Sozialstruktur: Allgemeines
AC Nummer
AC09042581
Utheses ID
17509
Studienkennzahl
UA | 121 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1