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Die Super Nanny zwischen Globalisierung und Glokalisierung
Christiane Grill
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Jürgen Grimm
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.9641
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29121.00155.934170-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
An der Universität Wien wurde ein Forschungsprojekt zum Thema „TV-Super-Nannys“ durchgeführt. Das Projekt beinhaltete unter anderem eine Länder vergleichende Inhaltsanalyse der Super Nanny Formate in Großbritannien, Deutschland und Österreich. Im Rahmen der Magisterarbeit „Die Super Nanny zwischen Globalisierung und Glokalisierung“ galt es herauszufinden, in wie weit es sich bei dem Format der Super Nanny um ein globalisiertes oder um ein glokalisiertes Sendeformat handelt. Es wurde desweiteren die Frage gestellt, inwiefern in den Sendeformaten auch die Erziehungskultur der Länder berücksichtigt wird und wo länderspezifische kulturelle Faktoren zu beobachten sind. Im empirischen Teil der Arbeit wurden die ersten Folgen der britischen, der spanischen und der brasilianischen Super Nanny untersucht. Bei der britischen Super Nanny handelt es sich schließlich um das Original, während hingegen die spanische Version lediglich eine Kopie ist, für die keine Lizenz erworben worden ist. Für das brasilianische Format wurde eine Lizenz von der Produktionsfirma Ricochet erworben. Allen Super Nanny Formaten ist gleich, dass sich Familien mit erziehungstechnischen Problemen an den Sender widmen und die Hilfe der Super Nanny anfragen. Die Sender entscheiden, wie weit die Familien für die Sendung geeignet sind. In einem Orientierungsgespräch werden die ersten Daten über die Familie ermittelt und die Ausgangssituation der Familie wird auf Kamera aufgenommen. Anhand dieser Aufnahmen kann sich die Super Nanny auf die Intervention in der Familie vorbereiten. Nach der Vorbereitung zieht sie bei dieser ein und versucht die familiären Probleme mithilfe von Gesprächen, Coaching und Reflexionen zu lösen. Die Dramaturgie der Sendungen besteht aus zwei Teilen: die Problemstellung und die Lösungsdemonstration. In der Analyse der Super Nanny Folgen konnte gezeigt werden, dass die Erziehungsrealität der Länder mit der dargestellten Erziehungsproblematik übereinstimmt. Das Format der Super Nanny schwankt zwischen globalen Elementen wie die Dramaturgie der Serie, das Auftreten der Super Nanny und glokalen Elementen, die Erziehungspraktiken und Erziehungsstile umfassen. Durch die Analyse der Super Nanny Folgen in Großbritannien, Spanien und Brasilien konnte gezeigt werden, dass gemäß einer horizontal kollektivistischen Kultur die Kinder sowohl in Spanien als auch in Brasilien vor allem Liebe, Akzeptanz und Involvment von Seiten ihrer Eltern erfahren sollen. Zusätzlich versuchen die Super Nannys den Eltern zu lehren, dass Situationen dem Kind gegenüber begründet werden müssen. In den Familien sollen zwischen den Eltern und den Kindern Dialoge geführt werden. Gewünschtes Verhalten muss erklärt und argumentiert werden. Diese Faktoren garantieren den Erfolg des Kindes in seinem weiteren Leben. In den brasilianischen Folgen der Super Nanny zeigt sich, wie bereits aus der Erziehungsrealität Brasiliens bekannt, die Gewalt der Eltern, die physische Strafen als etwas Natürliches wahrnehmen. Außerdem kann sowohl in der Realität als auch in den Super Nanny Folgen beobachtet werden, dass sich die Kinder mehr Liebe und Zuneigung von Seiten ihrer Eltern wünschen. Auch hier erscheint ein nachgiebiger Erziehungsstil für die Entwicklung des Kindes am Erfolg versprechendsten. Auch diese Punkte wurden in der Arbeit der Super Nanny berücksichtigt und in das Positive verbessert. Hinsichtlich der Evaluation der Erziehungsstile der Super Nannys in Spanien und Brasilien konnte die Tendenz zu einem negierenden Erziehungsstil kaum beobachtet werden. Dies ist damit zu begründen, dass in den Familien das Aushandeln von Regeln und Grenzen zur Lösung der kritischen Familiensituation für die Super Nannys am wichtigsten war.
Abstract
(Englisch)
At the university of Vienna there was realized in 2005 a project regarding „TV Super Nannys“. The project contained a content analysis of the Super Nanny formats in Great Britain, Germany and Austria. Within the context of the thesis “The Super Nanny between Globalization and Glocalization” my aim was to find out to which extent the format of the Super Nanny can be seen as a globalized or a glocalized TV format. The thesis also wanted do investigate how much the culture of education of the different countries is respected in the program and where there can be observed specific local cultural factors. In the empiric part of the thesis the first episodes of the British, the Spanish and the Brazilian Super Nanny were analyzed. The British format is the original form of the Super Nanny. The Spanish version only is a copy without having applied a license. The Brazilian producers of Super Nanny applied a license for the distribution of this format. All the episodes of the Super Nanny show families with problems regarding the education of their children. They ask for the help of Super Nanny. The stations decide whether the family is adequate for the show or not. In a first conversation with the station the producers find out the first data about the family and they film the situation of the family. Due to this filming the Super Nanny can prepare the intervention in this family. After the preparation she moves into the house of the family and tries to solve the problems with discussions, coaching and reflections. The dramaturgy always contains two parts: the problem of the family and the demonstration of the solution. The analyze of the episodes of Super Nanny showed that the reality of the education in this countries matches with the problems shown in the program. The format of the Super Nanny is embedded between global elements like the dramaturgy or the appearance of the Super Nanny and glocal elements like the parenting styles or the education techniques. As Spain and Brazil are horizontal collectivistic cultures the children especially experience love, acceptance and involvement. The Super Nanny tries to teach the parents to give explanations for situations. All these factures guarantee the success of the child in life. This also reflects the parenting style and the techniques of the Super Nannys. Parents and children have to dialogue with each other. The actions which the parents want the children to take have to be explained and argued. Especially in the Brazilian families violence can be observed. Physical punishment is seen as something normal. In the reality as well as in the episodes of the Super Nanny children wish to experience more love and affection from their parents. The indulgent parenting style seems to guarantee the best and most successful development of the children. The Super Nanny also considered these points in the coaching of the family and corrected them into a positive way.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Super Nanny reality TV
Schlagwörter
(Deutsch)
Super Nanny Reality TV
Autor*innen
Christiane Grill
Haupttitel (Deutsch)
Die Super Nanny zwischen Globalisierung und Glokalisierung
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
310 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jürgen Grimm
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.36 Fernsehen
AC Nummer
AC08125088
Utheses ID
8692
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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