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Österreicher im Ausland
die Wirkung netzwerkbasierter Ressourcen auf Identität und Remigrationsvorstellungen
Irmgard Krasser
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Rudolf Richter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.13519
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29117.03805.669666-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Sehen sich Österreicher im Ausland als Österreicher, als Bürger ihres Aufenthaltslandes, als Europäer oder gar als Weltbürger? Das ist die Kernfrage der vorliegenden Arbeit, in der es um Auslandsösterreicher geht, worunter man jene über 400.000 Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft versteht, die weltweit verstreut außerhalb der Staatsgrenzen leben. Die netzwerkbasierten Ressourcen, die eine Komponente des Sozialkapitals darstellen, werden hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Identität von Auslandsösterreichern untersucht, aber auch hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Remigrationsvorstellungen dieser Zielgruppe. Dazu werden im theoretischen Teil die Konzepte Identität und Sozialkapital behandelt und da AuslandsösterreicherInnen Migranten sind, wird auch auf theoretische Ansätze der Migration eingegangen, insbesondere auf den jüngeren Forschungsansatz der transnationalen Migration, bei dem die Aufrechterhaltung der Netzwerke zur Heimat eine wichtige Rolle spielt. Dabei geht es nach Alejandro Portes “um eine wachsende Anzahl von Menschen, die duale Leben führen: zwei Sprachen sprechen, Heimaten in zwei Ländern haben und ihr Leben durch fortdauernden regelmäßigen Kontakt über nationale Grenzen hinweg gestalten”, eben auch Auslandsösterreicher. Die neuen Medien, allen voran das World Wide Web und E-Mail, sowie verbesserte Transportmöglichkeiten erleichtern diesen Kontakt über nationale Grenzen hinweg. Als Methode wurde eine quantitative Online-Untersuchung gewählt und als Zielgruppe jene AuslandsösterreicherInnen, die im Internet aktiv sind und die über verschiedene auslandsösterreicherspezifische Netzwerke bzw. Vereinigungen erreichbar sind. Da es gegenwärtig wenige Studien über diese Zielgruppe gibt, werden vor dem methodischen Teil zwei Studien präsentiert, die in der eigenen Datenanalyse zum Vergleich herangezogen werden. An der im Juni 2010 durchgeführten Online-Umfrage beteiligten sich fast 1400 AuslandsösterreicherInnen aus 88 Ländern. Die große Rücklaufquote deutet darauf hin, dass diese Menschen daran interessiert sind, Auskunft zu geben - Auskunft über ihre Verbundenheit mit Österreich, ihre Netzwerke, ihren transnationalen Lebensstil, ihre Migrationsmotive, ihre Remigrationsvorstelltungen und darüber, was sie an Österreich vermissen oder auch nicht vermissen oder anders ausgedrückt ihr Österreichbild. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Verbundenheit dieser Menschen mit Österrreich als persistent erweist und auch die Vorstellung der Remigration bei einem Großteil der Befragten präsent ist. Netzwerkbasierte Ressourcen im Sinn des herkunftslandspezifischen Sozialkapitals verstärken diesen Effekt, das aufnahmelandspezifische Sozialkapital schwächt ihn etwas ab, ändert aber nichts daran, dass sich die Befragten mehrheitlich als Österreicher sehen. Die befragten Auslandsösterreicher sind gebildete Menschen, die mit ihrem Leben und ihrem Einkommen zufrieden sind. Egal wo sie leben und wie lange sie schon im Ausland leben: Die Bindung zu Österreich bleibt bestehen, da, wie es schon Friedensreich Hundertwasser treffend formulierte, „nicht wachsen kann, wer seine Wurzeln vernichtet“.
Abstract
(Englisch)
Do Austrians living abroad envision themselves as Austrians, as citizens of their host country, as Europeans or as cosmopolitans? That is the key question in the present work focusing on Austrian expats that include more than 400.000 people with Austrian citizenship living throughout in the world. Network-based resources as a key component of social capital are analyzed in regard to identity of Austrian expats as well as in regard to the idea of remigration of this target group. The theoretical segment treats the concepts of identity and social capital and as Austrian expats are to be considered as migrants, theoretical approaches of migration are elaborated, especially the recent research approach of transnational migration where the maintenance of networks to the native country plays a central role. According to Alejandro Portes this has to do with “an increasing number of people who lead dual lives: they speak two languages, have homes in two countries and structure their lives by continuous and regular contact across national borders”, precisely what Austrian expats do. The new media, above all the world wide web and e-mail, and improved means of conveyance facilitate this contact across national borders. Methodically, I decided to conduct a quantitative online survey, the target group being those Austrian expats that are active on the internet and reachable by means of specific networks, respectively associations of Austrians abroad. As there are only a few studies on this topic and this target group, I present two recent studies useful for comparison in the data-analysis of my own survey. In the online survey that was conducted in June 2010, nearly 1400 Austrians expats from 88 countries participated. The elevated response rate suggests that those people are interested in providing information - information regarding their attachment to Austria, their networks, their transnational lifestyle, their migration motives, their idea of remigration and what they miss or don´t miss about Austria or expressed in different terms their image of Austria. The result of the survey shows that the attachment to Austria continues to be persistent and that the idea of remigration exists for the majority of the respondents. Network-based resources in the sense of specific social capital of the country of origin intensifies this effect whereas specific social capital of the country of destination weakens it, but doesn´t change the fact that the respondents of the survey view themselves predominantly as Austrians. The polled Austrian expats are highly educated and content with their life and income. Regardless of where they live and for how long they have been living in foreign countries: The attachment to Austria persists, because, as already Friedensreich Hundertwasser phrased it fittingly, “no one can grow who destroys his roots.”

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Austrians abroad identity social capital network based resources networks migration transnationalislm
Schlagwörter
(Deutsch)
Auslandsösterreicher Identität Sozialkapital netzwerkbasierte Ressourcen Netzwerke Migration Transnationalismus
Autor*innen
Irmgard Krasser
Haupttitel (Deutsch)
Österreicher im Ausland
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Wirkung netzwerkbasierter Ressourcen auf Identität und Remigrationsvorstellungen
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
270 S.: graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Rudolf Richter ,
Christoph Reinprecht
Klassifikation
71 Soziologie > 71.00 Soziologie: Allgemeines
AC Nummer
AC08507403
Utheses ID
12147
Studienkennzahl
UA | 092 | 122 | |
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