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Repräsentationen autonomer Mutterschaft aus der Perspektive biografischer Selbstdeutung - Frauen mit Behinderung erzählen
Judith Hartl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Tatjana Thelen
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.34809
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29111.45198.993360-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Rahmen dieser Masterarbeit wurde die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Gruppe von Müttern gelenkt, die dem gesellschaftlich etablierten Idealbild von Mutterschaft nicht entsprechen kann und in der gegenwärtigen sozialwissenschaftlichen Elternforschung bislang kaum berücksichtigt wurde – auf Mütter mit körperlichen Einschränkungen. Im Zentrum des Interesses steht die Frage, welche Erkenntnisse über Repräsentationen von Mutterschaft im Kontext einer körperlichen Einschränkung sich aus den Erzählungen von Frauen mit Körper- und Sinneseinschränkungen gewinnen lassen. Der Zugang zum Wissen der Akteurinnen erfolgte über einen offenen, qualitativen Ansatz – über den Einsatz von biografisch-narrativen Interviews. Sechs Mütter mit Körper- und Sinneseinschränkungen aus Wien und Niederösterreich wurden während des Jahres 2013 im Rahmen dieser Studie interviewt, ihre Aussagen verstehend-rekonstruktiv im Rahmen der Methodologie narrativ-biografischer Interviews analysiert. Die Ergebnisse dieser Masterarbeit zeigen, welches Ideal von Mutterschaft von den Befragten angestrebt wird und mit welchen Strategien sie dieses zu erreichen versuchen. Die Mütter präsentieren sich als „Primary care giver“, sie leisten die Hauptversorgung des Kindes, wie gesellschaftlich üblich, betonen die emotionalen Aspekte ihrer Carepraxis, streben nach Autonomie in der Ausübung der Mutterrolle und Bewältigung des Alltags, praktizieren eine Form geteilter Elternschaft, sofern die Ausgestaltung der Mutterrolle gemeinsam mit Persönlichen AssistentInnen erfolgt und stellen Autonomie in der Lebensführung und Gestaltung der Mutterrolle auf unterschiedliche Weise her. Der Angleich an das Ideal der autonomen Mutter erfolgt über Normalisierung. Normalisiert werden sowohl behinderungsspezifische Carepraktiken als auch die physische Einschränkung selbst. Die Ergebnisse dieser Arbeit regen an, die Autonomiebedürfnisse von Müttern mit körperlichen Einschränkungen in der Konzeption von Unterstützungsangeboten für Menschen mit Behinderung zukünftig zu berücksichtigen.
Abstract
(Englisch)
Within the scope of this study the attention was drawn to a special group of mothers that cannot correspond to the public norm of ideal motherhood and has scarcely been considered within present-day social-scientific research about parenthood so far – on mothers with physical impairment. The focus of interest aims at the question what kind of insights in representing motherhood within the context of a disability can be gained from the narratives of women with physical and sensory impairment. The protagonists‘ knowledge was accessed via an open qualitative approach using the method of biographical interviews. Six mothers with physical and sensory impairment from Vienna and Lower Austria were interviewed for the purpose of this study during the year 2013. Their accounts were analysed in an interpretative reconstructive manner within the framework of biographical interviews. The results of this masterthesis show which ideal of motherhood the participants aim to and which strategies they use to reach it. The mothers present themselves as „primary care givers“ – they achieve the main part of care for their children as socially common. They emphasize the emotional aspects of their caring activities, seek autonomy in performing the role as a mother and in coping with every day tasks. They practice a sort of shared motherhood as far as the mothering role is performed mutually with Personal Assistants and establish autonomy in caring for their children and managing their duties in everyday life in different ways. The ideal of autonomous motherhood is matched by means of normalization. The mothers normalize both, impairment specific caring activities and the physical impairment itself. The results of this study encourage to consider the need of mothers with impairment being autonomous in the conception of supporting offers for people with disabilities in the future.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
physical impairment motherhood autonomy normalcy
Schlagwörter
(Deutsch)
Körperliche Behinderung Mutterschaft Autonomie Normalität
Autor*innen
Judith Hartl
Haupttitel (Deutsch)
Repräsentationen autonomer Mutterschaft aus der Perspektive biografischer Selbstdeutung - Frauen mit Behinderung erzählen
Publikationsjahr
2014
Umfangsangabe
126 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Tatjana Thelen
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.33 Frau ,
71 Soziologie > 71.70 Behinderte
AC Nummer
AC12152913
Utheses ID
30880
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1